4 Minuten Lesezeit 29 Februar 2024
Close-up of male hands using laptop in home.

EY Stories

Von EY Österreich

Wegbereiter des Wandels

4 Minuten Lesezeit 29 Februar 2024
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Ein ganz normaler Tag 

Muss das jetzt auch noch sein? Klar, die Rechnung an die Firma Huber war etwas höher ausgefallen, aber wieso will Herr Huber nun ausgerechnet heute um 14:30 Uhr persönlich mit mir darüber sprechen? Eigentlich hatte dieser sommerliche Mittwoch ja ganz gut angefangen. 

Es war zwar keine einfache Nacht gewesen, weil die Klimaanlage seit zwei Tagen nicht funktionierte und ich mit unserem kleinen Lukas zwei Mal für eine halbe Stunde aufstehen musste. Doch mit meinem Kaffee als Wachmacher in der Hand war ich beim Familienfrühstück geistig schon bei der Arbeit und gut drauf gewesen, weil an diesem Tag für 14:30 Uhr die große Angebotspräsentation unserer Leistungen als Steuerberater geplant war. Beim Konzern BBB hatten wir als EY-Steuerberatung bereits viel Zeit investiert, um Kontakte aufzubauen, und wollten nun endlich einen Auftrag an Land ziehen. Hoffentlich würde die Präsentation glatt laufen, vor allem auch, weil sie virtuell stattfinden sollte. Ich kam ohne Stau ins Büro und machte mich schnell an die Vorbereitung der letzten Details. Den Huber würde ich wegen der Rechnung einfach nach der Präsentation anrufen. Ach ja, und beim Projekt 23 musste heute Abend noch der Report raus, das musste ich im Hinterkopf behalten. 

„Du Martin, hast du kurz Zeit?“, fragt mich unser neuer studentischer Mitarbeiter Kevin. „Heute Abend ist ja die Deadline für Projekt 23 und ich habe noch ein paar Fragen zu deinen Anmerkungen. Gerade ist mir aber eingefallen, dass ich heute am Vormittag für eine Vorlesung an die Uni muss, könnten wir das Projekt dann vielleicht so um 14:30 Uhr besprechen?“ Ich bin mir gerade nicht sicher, ob das heute wirklich ein guter Tag werden wird, aber nehme das mal zur Kenntnis. Irgendwie wird sich das alles schon ausgehen.  Im nächsten Moment kommt meine Kollegin Maria ins Büro: „Du Martin, hast du kurz Zeit, müsste eine halbe Stunde ein heikles Thema mit dir diskutieren, für das Kundengespräch, das ich später habe. Es geht um die Abschreibung einer Beteiligung.“ Die Besprechung ist zwar fachlich interessant, aber ich muss währenddessen dauernd auf die Uhr schauen. Langsam läuft mir die Zeit davon! Ich bin froh, dass wir schlussendlich das Thema gemeinsam lösen können, auch wenn es jetzt wesentlich länger als eine halbe Stunde gedauert hat.  

Das Telefon läutet und meine Frau teilt mir mit, dass sie mit Lukas am Nachmittag zum Kinderarzt muss und ich rechtzeitig nach Hause kommen soll, um auf unseren dreijährigen Jonas aufzupassen. Erfreulicherweise habe sich außerdem der Elektriker gemeldet, um die Klimaanlage zu reparieren. Ich ahne es schon – und tatsächlich: Er komme heute gegen 14:30 Uhr. Darum wäre es ideal, wenn ich spätestens dann zu Hause sein könnte.

Langsam mache ich mir Sorgen, ob – und vor allem wie – sich das alles ausgehen soll. Nachdem ich aufgelegt habe, grüble ich rund um all meine Nachmittagstermine herum. Da reißt mich mein junger Kollege Hans aus den Gedanken, der mit sehr entschlossenem Blick in meiner Bürotür steht. Erst vor einem Monat hat er neben seiner Teilzeitanstellung bei uns im Team sein Studium erfolgreich abgeschlossen, was mich sehr gefreut hat. „Hi Martin, hättest du heute Zeit für ein Mitarbeitergespräch? Ideal wäre es um –“ Ich muss lachen und sage: „Lass mich raten, um 14:30 Uhr?“ Ich bin nicht sicher, was er besprechen will, aber er wirkt sehr ernst. Für wichtige Mitarbeitendengespräche nehme ich mir immer Zeit, auch wenn es heute schon recht knapp wird. Wir vereinbaren aber, dass wir gemeinsam zu Mittag essen, und ich nutze die Zeit bis dahin noch für die finale Vorbereitung der Angebotspräsentation. 

Beim Essen erklärt mir Hans dann seine Situation, er lächelt, ist gut drauf. Ich frage ihn, wie es ihm als fertigem Akademiker geht, und bin auf seine Reaktion gespannt. Mit viel Selbstvertrauen eröffnet er mir, dass er nachgedacht hat. Er sei sich mittlerweile sicher, dass er auch Steuerberater werden will und ab sofort Vollzeit bei uns arbeiten möchte. Außerdem wolle er bei mehr Projekten mitarbeiten und Verantwortung übernehmen. Ich bin froh über seine Entscheidung und habe auch gleich den ersten Auftrag für ihn: Um 14:30 Uhr soll er mit Kevin die Fragen zu Projekt 23 besprechen und mit ihm gemeinsam den Report finalisieren, damit wir die Deadline am Abend einhalten können. Zu Hause angekommen verabschiede ich meine Frau mit unserem Kleinen. Jonas wartet schon ungeduldig, weil er mit mir einiges vorhat und im Garten spielen möchte. Hoffentlich kann ich ihn irgendwie während der Angebotspräsentation beschäftigen. Mittlerweile bin ich ziemlich froh, dass der Termin virtuell stattfindet.

Um 14:20 Uhr klingelt es an der Haustür. Wer kann das sein? Ach ja, der Elektriker sollte ja kommen. Während er sein Werkzeug zurechtlegt, mache ich eine erfreuliche Feststellung. Jonas hat seinen Spielzeug-Werkzeugkasten geholt und möchte ihn tatkräftig unterstützen oder zumindest interessiert zuschauen. Vielleicht geht es sich also wirklich aus, dass der Termin ohne Kleinkind im Hintergrund stattfinden kann – ich halte die Daumen.  

In meinem Homeoffice starte ich den Laptop und wähle mich ein. Die Besprechung öffnet sich und gleich zu Beginn erklärt der Leiter der Steuerabteilung des BBB Konzerns, dass wir noch zehn Minuten auf einen Teilnehmer warten müssten. Noch einmal kurz durchatmen. 

Da läutet plötzlich mein Telefon! Herr Huber! Den hatte ich schon fast vergessen. Ich hebe ab – aber er lässt mich gar nicht zu Wort kommen. Er stehe jetzt kurz vor seinem Urlaub und wolle das mit der Rechnung noch erledigen. Ich bin gespannt, was noch kommt, und frage vorsichtig, wie ich ihm helfen könne. Ich bin erleichtert, als er mir sagt, dass er mit der Rechnung grundsätzlich einverstanden ist. Wir sollten aber bitte die beiden abgerechneten Leistungen auf zwei getrennte Rechnungen aufteilen. Das machen wir natürlich gerne. Ich denke kurz darüber nach, mir zukünftig weniger unnötige Sorgen zu machen, wenn jemand eine Rechnung besprechen möchte. Nach einem kurzen Zwischenbericht von Jonas über den Fortschritt des Elektrikers kann nun endlich die Angebotspräsentation starten, die zehn Minuten Wartezeit sind ebenfalls vorbei und es geht los.  

Nach unserer Präsentation, die ganz gut gelaufen ist, erzählt mir der Steuerabteilungsleiter des Kunden noch beiläufig von einem anderen Problem, das ihn gerade beschäftigt. Völlig überraschend stellt er mir eine sehr detaillierte Frage zur Abschreibung einer Beteiligung – wie gut, dass meine Kollegin Maria und ich heute am Vormittag einen ähnlichen Fall diskutiert haben.  

 

Über den Autor:

Martin Lehner ist Partner bei EY im Bereich Steuerberatung.

 

Martin Lehner

Fazit

Am Abend fragt mich Jonas, wie mein Tag gelaufen sei, und ich antworte ihm: „Eigentlich ganz normal. Ich habe meinen Kolleg:innen und Kund:innen geholfen. Und irgendwie ist sich auch alles wunderbar ausgegangen.“ In dem Moment fällt mir ein, dass ich ja noch den Report für Projekt 23 versenden muss. Also korrigiere ich mich: „Es wird sich alles wunderbar ausgehen“, und klappe noch einmal den Laptop auf. 

 

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