Früher konzentrierten sich Unternehmen und Investoren ausschließlich auf die finanzielle Wertschöpfung, während sich Regierungen und NGOs stark auf soziale und umweltbezogene Faktoren fokussierten. Die ökonomischen Bedingungen haben sich jedoch inzwischen gewandelt; Ressourcen werden neu geordnet.
Unternehmen und Wirtschaftsorganisationen haben die Kunst des finanzorientierten Leistungsmanagements kontinuierlich optimiert. Doch seit etwa zehn Jahren wird dieser eindimensionale Blick auf die Identifikation von Werten infrage gestellt. Immer mehr Unternehmen mit einem klaren Organisationszweck sehen sich in der Annahme bestätigt, dass „unsichtbare“ Werte, die durch nicht finanzielle Bewertungsmethoden definiert werden, maßgeblich zu ihrem Erfolg beitragen. Dafür braucht es spezifische Leistungsbewertungsmodelle und Reporting-Rahmenpläne. Diese wegweisenden Unternehmen, die von Disruptoren geführt werden, sind kurz davor, die Ergebnismessung zur Standardmethode im Management zu machen.
Was bedeutet „Ergebnismessung“ in diesem Zusammenhang? Grundsätzlich bezieht sich der Begriff auf den Unterschied, den eine Maßnahme, ein Programm oder ein Unternehmen für Stakeholder bewirkt. Die Messung zeigt auf, ob Maßnahmen und Programme eine tief greifende Auswirkung haben oder nicht. Sie gibt den Unternehmen Aufschluss darüber, welche Aktivitäten (nicht) funktionieren.
Wie Ergebnismessung aktuell eingesetzt wird
Die Ergebnismessung erregt immer mehr Aufmerksamkeit und weckt Interesse in Unternehmen wie NGOs, bei Investoren, Regierungen und Sozialunternehmen.
Die Relevanz dieses Themas ist inzwischen bekannt, wobei grundsätzlich zwei Trends zu beobachten sind: die Diskussion um die Begriffe „Unternehmenszweck“ und „gemeinsame Wertschöpfung“ einerseits sowie andererseits die zunehmende Konvergenz globaler Reporting-Standards. Einen wichtigen Anteil an der Expansion der Ergebnismessung haben Veränderungen im Berichtswesen, die dafür sorgen, dass Unternehmen sukzessive auch andere Kapital- und Wertkategorien miteinbeziehen.
Zudem müssen sich Unternehmen vor dem Gesetz für ihre Ergebnisse und die Auswirkungen ihres Handelns verantworten. Für diese Rechenschaftspflicht gibt es neue Bewertungsmodelle, die vorrangig dazu genutzt werden, ehemals unsichtbare Vermögenswerte messbar zu machen. Mit diesen Werten lassen sich innovative Investitionsmodelle rentabel gestalten. Die Zeit ist reif, für einen Marktansatz, der sich auf Ergebnisse konzentriert. Den Beweis liefern diverse Entwicklungen, wie beispielsweise das Aufkommen neuer, konvergenter Organisationsmodelle, die Expansion von Unternehmenszweckagenden, der Reifegrad von Ergebnismessungen sowie die immer lauter werdende Forderung der Kapitalmärkte nach einer breiteren Definition der Kapitalleistung.
Da das Interesse an Ergebnismessung steigt, setzen immer mehr Organisationen systematische Rahmenwerke zur Ergebnismessung ihrer Strukturen und Finanzierungsprogramme um. Doch dabei bleibt es nicht. Im zweiten Schritt nutzen sie die gewonnenen Informationen aus ihrer Ergebnismessung zunehmend zur Strategieentwicklung und Leistungsverbesserung.
Die internationale Entwicklungshilfe setzt die Prinzipien der Ergebnismessung bereits seit Jahren ein, um Programme zu entwickeln, umzusetzen und zu evaluieren. Auch Regierungen verlassen sich zunehmend auf den Ergebnisansatz, um öffentliche Ausgaben zu evaluieren, mehr Transparenz zu generieren und höhere Gewinne zu erzielen.
Lediglich die Unternehmenswelt fängt gerade erst an, Methoden der Ergebnismessung zu implementieren – und das gilt für Unternehmen aller Größen und Branchen. Sie wollen tiefer gehende Analysen nutzen, um Werttreiber zu identifizieren und verlässliche Entscheidungen zu treffen.