Andreas Prinz

CCO Croma-Pharma GmbH

Herr Prinz, was bedeute für Sie MUT?

Karoline Scheucher

Vertreter Östereichs beim World Entrepreneur Of The Year 2017

Als Unternehmer bewegt man sich stets im Spannungsfeld zwischen der Schaffung und Bereitstellung stabiler Strukturen für Mitarbeiter und Kunden, als auch der Notwendigkeit das Unternehmen durch Innovationen, unternehmerische Weitsicht und Visionen weiterzuentwickeln, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Dazu gehört es Chancen zu erkennen, neue Wege zu gehen und eben auch den Mut zu haben entgegen aller Wahrscheinlichkeit auch einmal risikoreichere Entscheidungen zu treffen. Vertrauen in das eigene Gespür für Gelegenheiten, Offenheit für neue Einflüsse und Leidenschaft für das Unternehmen sind dabei wichtige Voraussetzungen.

Besonders couragiert haben wir als Geschäftsführung - meines Erachtens – 2014 gehandelt, als wir unsere Geschäftsbereiche für Ophtalmologie und Orthopädie verkauft und voll auf das Geschäftsfeld Ästhetische Medizin gesetzt haben, das sich zu diesem Zeitpunkt noch im Aufbau befunden hat. Nach fast 40ig Jahren, in denen Croma vor allem für seine Produkte für die Augenheilkunde und Orthopädie bekannt war, haben wir uns auf ein damals noch junges Geschäftsfeld fokussiert. Eine einschneidende Entscheidung für die gesamte Organisation, lehrreich und teilweise auch schmerzhaft, aber im Nachhinein betrachtet vollkommen richtig. Der Verkauf der beiden Geschäftsfelder schaffte die finanziellen Ressourcen für den Bau eines neuen Headquarters mit einer der aktuell modernsten Abfüllanlagen für Hyaluronsäure, den Aufbau eines neuen Produktportfolios und eine Neupositionierung der Marke Croma auf unseren Kernmärkten. Mit dieser Weichenstellung haben wir Croma quasi neu erfunden, aber auch die Basis für ganz neue Möglichkeiten geschaffen, damit Croma auch langfristig erfolgreich bleibt. Damals waren wir überzeugt von unserer Entscheidung. Und die Entwicklung hat uns Recht gegeben. Manchmal bedarf es eben einer besonderen Portion Mut.