Mensch und Maschine – Kontrahenten oder Koexistenten?
IoT erfordert die integrierte Betrachtung von Prozessen, Daten und Geräten – und mutige Entscheidungen. Genau hier kommt wieder der Mensch ins Spiel: Auch in Zukunft werden Arbeitskräfte die Produktion maßgeblich verantworten und diese vor allem überwachen und steuern. Neue Technologien werden immer mehr Einzug in den Berufsalltag halten und unsere Arbeitsweise nachhaltig verändern. Das erfordert einerseits die Anpassung der Wertschöpfungsprozesse seitens der Unternehmen und andererseits die Offenheit und Lernwilligkeit seitens der Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind also gleichermaßen gefordert, sich mit neuen technologischen Möglichkeiten auseinanderzusetzen und diese zu verstehen.
Mischt COVID-19 die Karten neu?
Spätestens als am 9. März der ATX um sieben Prozent einbrach – der zweithöchste Tagesverlust des heimischen Leitindex –, ist die Coronakrise in Österreich und in der heimischen Realwirtschaft angekommen. Das zeigt auch unsere Umfrage unter Österreichs führenden Unternehmen, für die fast 50 Betriebe aus der heimischen Industrie befragt wurden: Fast zwei von drei der befragten Industrieunternehmen haben bereits Umsatzrückgänge verzeichnet, mehr als die Hälfte ist durch eine rückläufige Auftragslage belastet und beinahe jeder zweite Betrieb hat Probleme mit der Lieferkette. Das werden nur
die kurzfristigen Auswirkungen sein, die COVID-19 mit sich bringt.
Denn so unvorhersehbar die langfristigen Konsequenzen der Coronakrise momentan auch sein mögen, eines steht jetzt schon fest: Was wir heute erleben, wird unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft nachhaltig verändern – weltweit und unumkehrbar. Es ist nach unseren Einschätzungen aber aktuell wahrscheinlich, dass viele Unternehmen mit einem blauen Auge davonkommen werden. Und das ist vor allem einem Umstand zu verdanken: der Digitalisierung. Durch sie sind wir trotz Lockdown und Ausgangsbeschränkungen auch heute in der Lage, die Geschäftsprozesse aufrechtzuerhalten, miteinander zu kommunizieren und die Wirtschaft so zumindest zu stützen, auch wenn der Zustand einem Winterschlaf glich. Industriebetriebe, die ihre Wertschöpfung schon großflächig mit IoT-Sensorik und Robotern ausgestattet haben, konnten nun von äußerst robusten Produktionsprozessen profitieren. Durch Homeoffice und Telearbeit ist es möglich, die Roboter-Kollegen von der Ferne aus zu überwachen und zu steuern.