Pressemitteilung

16 April 2021 Wien, AT

Neuwagenabsatz in Europa weiter auf niedrigem Niveau - Erholung erst in der zweiten Jahreshälfte erwartet

EY Analyse: Neuwagenzulassungen März 2021

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Nina Eggenberger

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Österreich

Sarah Mauracher

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Verwandte Themen Automobilindustrie
  • Neuzulassungen im März um 87 Prozent gestiegen – aber dennoch niedriger als vor der Pandemie
  • Elektrifizierte boomen wieder: Plug-in-Hybride populärer als reine E-Autos

Wien, 16.04.2021. Der EU-Neuwagenmarkt verzeichnete im März 2021 mit einem Plus von 87 Prozent ein enormes Wachstum – allerdings nur im Vergleich zum extrem schwachen Vorjahresmonat. Der Februar stand ganz im Zeichen des fast vollständigen europaweiten Lockdowns und des weitgehenden Stillstands des öffentlichen Lebens zu Beginn der Pandemie. Verglichen mit dem Vorkrisenjahr 2019 ergibt sich ein immer noch beträchtlicher Rückgang der Neuzulassungen um 16 Prozent.

„Die erhoffte Erholung auf dem EU-Neuwagenmarkt lässt weiter auf sich warten“, sagt Gerhard Schwartz, Leiter Industrial Products bei EY Österreich. „Es gibt zaghafte Erholungstendenzen aber keine Trendwende, der Neuwagenabsatz liegt nämlich weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau.“

Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichneten alle großen europäischen Märkte hohe Wachstumszahlen, allen voran Italien, wo der Absatz sich versechsfachte. In Österreich legte der Neuwagenmarkt um 177 Prozent zu. Der Vergleich zu März 2019 ergibt aber für alle großen Märkte Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich.

Vorerst werde die Lage kritisch bleiben, sagt Schwartz: „Der Anstieg der Infektionszahlen in vielen europäischen Ländern und die stockenden Impfkampagnen machen alle Hoffnungen auf eine kurzfristige Erholung des Neuwagenmarktes zunichte. Inzwischen steigt in manchen Ländern sogar die Wahrscheinlichkeit, dass neue, schärfere Einschränkungen eingeführt werden, die sich auch negativ auf den Automobilabsatz auswirken würden.“

Erst zur Jahresmitte dürfte es wieder aufwärts gehen, meint Schwartz: „Die große Hoffnung ist nach wie vor, dass die Impfkampagne ab Mitte des Jahres zu einer Normalisierung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens führen wird. Zu hoffen ist, dass der enorme Nachholbedarf auch eine kräftig steigende Nachfrage nach Neuwagen mit sich bringen wird. Dann dürften auch wieder Absatzzahlen wie vor der Krise erreicht werden.“

Unklar sei allerdings, zu welchen nachhaltigen strukturellen Schäden die Pandemie geführt habe – und wie die neue Normalität in einer Nach-Corona-Zeit aussehen werde. „Mittelfristige Wirtschaftsprognosen sind derzeit mit enormen Unsicherheiten behaftet – und das gilt auch für Prognosen in Bezug auf den Neuwagenmarkt.“

Elektrifizierte Neuwagen bleiben Wachstumstreiber

Während der Absatz traditioneller Verbrenner in den fünf größten Märkten Westeuropas (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien) im März gegenüber dem – extrem schwachen – Vorjahresmonat nur um 36 Prozent stieg, schnellten die Neuzulassungen elektrifizierter Neuwagen (Elektro und Plug-in-Hybrid) um 221 Prozent in die Höhe, ihr Marktanteil hat sich von 8,1 auf 15,3 Prozent fast verdoppelt – knapp jeder siebte Neuwagen war im März also ein Elektroauto oder ein Plug-in-Hybrid; in Deutschland sogar jeder vierte. Der kombinierte Marktanteil reiner Verbrenner (Benzin und Diesel) schrumpfte hingegen in den Top-5-Märkten von 83,1 auf 66,8 Prozent. In Österreich reduzierte sich der Anteil von Benzin- und Dieselautos ebenfalls deutlich von 80,6 Prozent im März 2020 auf 65 Prozent im März 2021. Damit liegt Österreich sogar schon etwas unter den kombinierten Werten der Top-5-Autoabsatzmärkte in Westeuropa.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat (März 2020) ergibt sich in den Top-5-Märkten bei Elektroautos ein Absatzwachstum von 164 Prozent, nachdem es im Februar nur bei 43 Prozent gelegen hatte. Österreich konnte bei den Elektroautos ein im Vergleich zu den Top-5-Märkten überdurchschnittlich hohes Wachstum von 354 Prozent erzielen.

Bei Plug-in-Hybriden stieg die Wachstumsrate (jeweils im Vergleich zum Vorjahresmonat) von 146 Prozent im Februar auf 308 Prozent im März. Auch hier liegt Österreich deutlich über dem Mittel der Top-5-Automärkte mit einem Plus von 504 Prozent.

„Der Absatz elektrifizierter Neuwagen hat die Wachstumsdelle vom Jahresanfang überwunden, die teils auf den Boom zum Jahresende 2020 und teils auch auf Lieferschwierigkeiten zurückzuführen war“, sagt Schwartz. „Gerade Plug-in-Hybride sind extrem beliebt, in dieser Fahrzeugklasse ist die Wachstumsdynamik doppelt so stark wie bei reinen Elektroautos.“ Er rechnet damit, dass das Elektro-Segment auch in den kommenden Monaten weiter stark wachsen wird: „Das Wachstum bei Elektroautos und Plug-in-Hybriden ist bemerkenswert – dafür sorgen neben erheblichen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen auch die immer attraktiveren Modelle. Auch für das laufende Jahr sind zahlreiche neue Elektroautos und Plug-in-Hybride angekündigt. Das Kundeninteresse ist und bleibt sehr groß.“

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