Pressemitteilung

21 Juli 2022 Wien, AT

Sparbuch beliebteste Anlageform in Österreich, mehr Investitionen in Kryptowährungen als in ETFs

EY Studie Digitale Anlageprodukte und Metaverse 2022

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Nina Eggenberger

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Österreich

Sarah Mauracher

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Österreich

Verwandte Themen Technologie
  • Sparbuch bleibt die beliebteste Anlageform der Österreicher:innen
  • Männer investieren häufiger und risikofreudiger als Frauen
  • Mehr Österreicher:innen investieren aktuell in Kryptowährungen (14 %) als in passiv verwaltete Investmentfonds wie ETFs (11 %)
  • Aber: Wenig Verständnis der dahinterliegenden Technologie und Volatilität machen Kryptowährungen auch riskant - 45 Prozent halten Kryptowährungen für spekulativ und unsicher
  • Bitpanda ist beliebteste Krypto-Trading-Plattform
  • Blockchain und NFT sind der Hälfte der Österreicher:innen ein Begriff, Metaverse kennen zwei von fünf

Wien, 21. Juli 2022. Österreicher:innen setzen bei ihren Anlageprodukten lieber auf Altbewährtes und Sicherheit, statt in neuere Anlagemodelle zu investieren: Die Hälfte (52 %) hat aktuell ein Sparbuch, das damit nach wie vor die beliebteste Anlageform in Österreich ist. Auf Rang zwei folgen Aktien und Anleihen, in die rund jeder Vierte investiert (24 %), gefolgt von Immobilien bzw. Grundstücken (17 %) und Edelmetallen (16 %). Kryptowährungen ist unter den Anlageformen die beliebteste modernere Investitionsform – rund 14 Prozent haben in Bitcoins & Co investiert. Das sind mehr, als derzeit in passiv verwaltete Investmentfonds wie beispielsweise ETFs investiert haben (11 %). Rund ein Fünftel (22 %) investiert aktuell gar nicht.

„Insgesamt dominieren in Österreich die klassischen Anlageformen – das Sparbuch ist für die Österreicherinnen und Österreicher nach wie vor die Nummer eins. Bei steigender Inflation und der aktuellen Zinssituation verliert Geld am Sparbuch zurzeit fast täglich an Wert. Es lohnt sich daher, auch auf andere Anlageformen einen Blick zu werfen, um beim Vermögensaufbau auf einen vielfältigen Mix zu setzen“, so Gunther Reimoser, Country Managing Partner von EY Österreich.

Das sind die Ergebnisse einer Umfrage von EY Österreich unter 1.500 Konsument:innen ab 18 Jahren, die im Mai 2022 von einem Marktforschungsinstitut durchgeführt wurde.

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Investieren ist immer noch Männersache

Männer investieren deutlich öfter und auch risikofreudiger als Frauen: Sie sind häufiger im Besitz von Aktien bzw. Anleihen (♂ 32 % / ♀ 15 %), Investmentfonds (♂ 15 % / ♀ 6 %), Edelmetallen (♂ 21 % / ♀ 11 %) und auch Kryptowährungen (♂ 20 % / ♀ 7 %). Beim klassischen Anlageprodukt des Sparbuchs gibt es hingegen kaum Unterschiede (♂ 51 % / ♀ 52 %). Deutlich häufiger als Männer verfügen Frauen auch über gar keine Investments (♂ 16 % / ♀ 28 %).

Reimoser sieht die Ursache davon zum einen in der höheren Risikobereitschaft von Männern, in zweiter Linie aber auch in der fehlenden Parität: „Die Ungleichstellung von Männern und Frauen zieht sich vom Jobmarkt über Gehaltsstrukturen hin zu Kapitalreserven durch, das zeigt diese Studie leider eindeutig. Wer weniger verdient, dem bleibt weniger oder gar nichts übrig. Entsprechend wird auch weniger investiert. Frauen verdienen im Schnitt rund ein Fünftel weniger als Männer, sie sind auch wesentlich häufiger von Altersarmut betroffen, was sicher auch mit der fehlenden finanziellen Vorsorge zusammenhängt. Das ist ein Problem, dem entgegengewirkt werden muss.“

Kryptowährungen über alle Bevölkerungsgruppen sehr bekannt und nachgefragt

Fast jede:r fünfte Befragte (19 %) hat schon einmal in Kryptowährungen investiert, aktuell sind 14 Prozent in Besitz von Bitcoins & Co. Der Hype ist in allen Bevölkerungsschichten angekommen: 95 Prozent ist Kryptowährung ein Begriff, wobei etwa zwei von fünf Personen angeben, nicht genau zu wissen, worum es sich dabei handelt. Nur fünf Prozent haben noch nie von Kryptowährung gehört. Deutlich informierter sind die jüngeren Bevölkerungsgruppen zwischen 18 und 29 Jahren.

„Krypto hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt und ist zu einer populären Investitionsform geworden. Aktuell haben mehr Personen in Kryptowährungen investiert als in ETFs. Das ist schon bemerkenswert, weil passiv verwaltete Fonds gerade für Laien eine praktische Investitionsform darstellen. Grundsätzlich muss man bei dem Hype schon sagen: Kryptowährungen sind gekommen, um zu bleiben – sie sind aber definitiv auch eine sehr volatile Anlageform, die starken Kursschwankungen unterliegt. Das können wir auch jetzt gerade beobachten“, führt Reimoser aus und warnt: „Gefährlich ist das hohe Interesse deshalb, weil bei fast jedem Siebten Kryptowährungen aktuell über 50 Prozent der Gesamtinvestitionen ausmachen. Viele setzen alles auf eine Karte – oder besser gesagt eine Wallet. Bei Investitionen ist diese Vorgehensweise generell nicht ratsam, ein hoher Diversifizierungsgrad erhöht die Sicherheit.“

Dass Kryptowährungen spekulativ sind, sieht auch die Bevölkerung so. Für fast die Hälfte (45 %) der Personen, die noch nie in Kryptowährungen investiert haben, ist diese Anlageform zu spekulativ und zu unsicher. Einem Drittel (33 %) fehlt es aktuell auch an konkreten Informationen zu Kryptowährungen. 

Die beliebteste Krypto-Trading-Plattform der Österreicher:innen ist Bitpanda. Die Hälfte (51 %) der Befragten, die aktuell in Besitz von Kryptowährungen sind, hat ihr Wallet beim österreichischen Start-up und Unicorn. Danach folgen Coinbase (26 %) und Binance (22 %).

Blockchain als dahinterliegende Technologie weitgehend unbekannt

Dass das Wissen rund um Kryptowährungen trotz hohem Interesse und hoher Nachfrage eher begrenzt sind, zeigt auch die Bekanntheit von Blockchain: Die Hälfte der Befragten (50 %) hat noch nie von Blockchain gehört, gut ein Drittel (30 %) kennt den Begriff, versteht ihn aber nicht. Tendenziell geben eher jüngere Männer zwischen 18 und 29 Jahren an, zu wissen, worum es sich bei dieser Technologie handelt.

„Blockchains sind die dahinterliegende Technologie von Kryptowährungen. Dass vier von fünf Befragten noch nie von Blockchain gehört haben oder genau verstehen, was der Begriff bedeutet und gleichzeitig jeder Fünfte schonmal in Kryptowährungen investiert hat, zeigt eindeutig, wie wenig die breite Bevölkerung über Kryptowährungen weiß. Das ist brandgefährlich – als Investor oder Investorin ist es essenziell, das Geschäftsmodell, die Technologie und die Funktionsweise des Anlageprodukts zu verstehen. Das Problem ist nicht, dass jemand in Kryptowährungen investiert, sondern dass er oder sie oft nicht versteht, wie diese funktioniert“, erklärt Reimoser.

Fast die Hälfte (49 %) gibt auch an, dass Blockchain als Technologie schwer verständlich für Konsument:innen ist. Ein knappes Drittel (32 %) ist auch der Meinung, dass Blockchain für Konsument:innen und Bürger:innen keine Bedeutung hat.

NFT wird eher als Glücksspiel denn als Investitionsmöglichkeit gesehen

Weit weniger durchgesetzt als Kryptowährungen haben sich Non-Fungible-Tokens, kurz NFT. Auch diese basieren wie Kryptowährungen auf der Blockchaintechnologie und werden aktuell häufig im Rahmen von Auktionen im Kunstbereich eingesetzt.

Nicht einmal die Hälfte der Österreicher:innen hat schon einmal von NFTs gehört, knapp 54 Prozent kennen den Begriff nicht. Nur fünf Prozent haben bereits NFT erworben – vor allem im Metaverse (31 %), in Form von Kunst (29 %) und Hype- bzw. Membership-NFT (29 %). Bei signifikanten Preissteigerungen bzw. dann, wenn nur wenig Gewinne erzielt werden können, würden die meisten NFT-Besitzer (66 %) ihre NFT wieder verkaufen.

NFT werden aktuell vorrangig als Glücksspiel angesehen (23 %), 18 Prozent meinen, es ist ein Sammlerobjekt, nur 14 Prozent sehen es tatsächlich als Investitionsobjekt.

Metaverse noch weitgehend unbekannt

Nur zwei von fünf Österreicher:innen (40 %) haben den Begriff Metaverse schon einmal gehört. Jeder Fünfte hat eine klare Vorstellung, was Metaverse bedeutet (19 %). Knapp 13 Prozent können sich vorstellen, Metaverseprodukte zu kaufen – nur zwei Prozent haben das bereits getan. Fast zwei von drei Befragten (61 %) können sich auch nicht vorstellen, Produkte im Metaverse zu erwerben.

Jeder Fünfte (20 %) fände es interessant, wenn bekannte Unternehmen oder Einrichtungen durch Veranstaltungen, Shows oder Werbung im Metaverse virtuell präsent sind. Für die Mehrheit (55 %) ist diese Option eher uninteressant.

„Ob sich das Metaverse auf Konsumentenebene durchsetzt und irgendwann die physische Welt ergänzt, wird sich erst zeigen. Interessant ist das Metaverse sicher auf Unternehmensebene, wo sich nach und nach das Homeoffice durchsetzt. Hier ist es spannend, sich im virtuellen Raum zu treffen. Das könnte vielleicht sogar zur Erreichung der Klimaneutralität beitragen, wenn dadurch zumindest teilweise auf Geschäftsreisen verzichtet werden kann“, so Reimoser.

Von Crypto über NFT bis Metaverse – die Tech-Hypes im Reality Check: EY Tech Transformation Talks

Die Tech-Expert:innen von EY und EY Law – Pelzmann Gall Größ Rechtsanwälte GmbH nehmen gemeinsam mit Playern wie Bitpanda, Coinpanion und Blockpit die aktuellen Trends am Technologiemarkt genauer unter die Lupe und unterziehen die Hypes um Blockchain, Kryptowährung, NFT und Metaverse einem Reality Check. Mehr Informationen inklusive kostenloser Anmeldemöglichkeit finden Sie unter https://www.ey.com/de_at/banking-capital-markets/ey-digital-assets/ey-tech-transformation-talks

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EY im Überblick

EY* ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt über 1.000 Mitarbeitende an vier Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2020/21 einen Umsatz von 157 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt rund 300.000 Mitarbeitenden der internationalen EY-Organisation betreut EY Unternehmen überall auf der Welt.

EY bietet sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung sowie Transaktionsberatung und Managementberatung. 

Weitere Informationen finden Sie unter www.ey.com/at 

*Der Name EY bezieht sich in diesem Profil auf alle österreichischen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.