Die AM-Strategie für das zweite Quartal scheint aufgrund der unterschiedlichen Wachstumsaussichten branchenspezifisch zu variieren und sich leicht zu unterscheiden. Die wichtigsten Diskussionspunkte sind im Folgenden dargestellt:
1. Entwicklungen von Marktsegmenten – Trends in den wichtigsten Kundenbereichen
Die Prognose zeigt, dass sich der Rückgang der Gesamterlöse mehrerer Unternehmen im zweiten Halbjahr 2019 fortsetzen wird. Das liegt an der Schwäche wichtiger Kundensegmente wie beispielsweise der globalen Automobilproduktion. Die Elektronikfertigung in China und Südkorea sowie der US-Wohnungsbau gehören zu den Marktsegmenten, die diese Phase des geringen Wachstums durchlaufen. Allerdings führen die staatlichen Ausgaben für die Verteidigung in den USA und Europa zu einer erhöhten Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen für die Luft- und Raumfahrt- und die Verteidigungsindustrie. Außerdem werden die Förderung und die Raffination von Öl und Gas sowie der Bergbau zunehmen, wodurch auch hier die Nachfrage nach Ausrüstung und Chemikalien steigt.
2. Entscheidende Projekte – Projekt-Updates, die ausschlaggebend für die Unternehmensstrategie sind
Wenn Unternehmen Neugeschäfte akquirieren, sind zeitnahe Updates über die aktuelle Produktionslage und Meilensteine von Schlüsselprojekten entscheidend für eine erfolgreiche Unternehmensstrategie. Zu diesem Zweck investieren die meisten Chemieunternehmen in Effizienzmaßnahmen, die von Anlagenmodernisierungen und Turnarounds bis hin zu neuen Enterprise Resource Planning (ERP)-Systemen reichen.
3. Geografische Entwicklungen – Wachstum über Regionen hinweg
In China bleibt die Nachfrage in Sektoren wie Bau, Infrastruktur und Verteidigung hoch. Gleiches gilt für Konjunkturprogramme und Prognosen über die Urlaubsausgaben der Verbraucher. Das Wachstumsversprechen Nordamerikas kommt vor allem von Unternehmen aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung. Das Wachstum von Industrie und Bauwesen zeigt sich durchwachsen, obwohl eine Senkung der Zinssätze im zweiten Halbjahr 2019 zu höheren Ausgaben führen könnte. Abseits von negativen Währungseffekten weist Lateinamerika – insbesondere Brasilien und Mexiko – stärkere Zeichen von Wachstum auf. Doch trockenere Wetterbedingungen und Transportrisiken verschärfen die Herausforderungen, mit denen es westeuropäische Chemieunternehmen zu tun haben.
4. Innovation und Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen – Forschung steht im Mittelpunkt
Digitale Technologien erhöhen sowohl die Effizienz als auch die Sicherheit in Herstellungsprozessen von Chemie und industrieller Produktion. Gleichzeitig senken sie die Betriebskosten. Die industrielle Produktion erhöht weiterhin ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E), um eine Vielzahl innovativer Angebote zu fördern. Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung sind ebenfalls an F&E interessiert, unterstützt durch wachsende staatliche Verteidigungsbudgets. Partnerschaften eröffnen weiterhin die Möglichkeit, neue Technologien zu kommerzialisieren.
5. Working-Capital- und Cashflow-Management – Ausblick auf Veränderungen
Eine starke Fokussierung auf das Working Capital (Betriebskapital), unterstützt von Produktivitäts- und Kostenkontrollprogrammen, trägt zu einem besseren Cashflow-System bei. Eine verbesserte Einziehung von Forderungen hat vor allem für Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrt sowie der Verteidigung zunehmende Priorität.