Unternehmen, die das Thema nicht angehen, werden früher oder später aus dem Markt gedrängt
Ein wichtiger Antrieb kommt von Konsumenten, Mitarbeitern, Anteilseignern und anderen Anspruchsgruppen. Verbraucher achten zunehmend auf nachhaltige Produkte und honorieren diese. Parallel strafen sie jene, die in ihren Augen nicht auf Nachhaltigkeit achten. Auch Mitarbeiter oder Aktionäre erwarten sichtbare Ergebnisse statt Visionen und schöner Worte. Für Unternehmen, die diese Ansprüche erfüllen, erwachsen daraus neue Möglichkeiten, sich als Marktführer in ihrem Segment zu positionieren. Auf der anderen Seite werden Unternehmen, die das Thema nicht angehen, früher oder später aus dem Markt gedrängt.
Revolution mit angezogener Handbremse
Unternehmen verstehen das Konzept der Circular Economy. Dennoch machen selbst große Konzerne oft nur kleine Schritte mit überschaubarem Ergebnis. Die Gründe für die Zurückhaltung sind vielfältig. Oft reichen die finanziellen Anreize nicht aus, um einen großen Umschwung in Angriff zu nehmen. So ist es aktuell etwa günstiger, neuen Kunststoff aus Erdöl herzustellen, als auf recycelten Kunststoff zu setzen.
In Anbetracht der komplexen Zusammenhänge im Unternehmen scheuen einige auch die tiefgreifenden Veränderungen, die Circular Economy auf verschiedenen Ebenen mit sich bringt.
So unterstützen wir Sie
Sustainability and Supply Chain Advisory
Bei Nachhaltigkeit geht es um die Schaffung eines langfristigen Werts, indem Möglichkeiten genutzt und Risiken gemanagt werden, die sich aus sozialen, ökonomischen und Umweltfaktoren ergeben. Wir helfen Ihnen, die Risiken für Ihre Lieferkette abzuschätzen, wenn es um Menschenrechtsfragen, limitierte Ressourcen und Klimawandel geht.
Mehr lesenUnternehmen verstehen das Konzept der Circular Economy. Dennoch gehen sie oft nur kleine Schritte mit überschaubarem Ergebnis.
Wie vorgehen? Leitfaden zur Circular Economy im Unternehmen
Die Circular Economy erfolgreich im Unternehmen zu verankern ist kein Spaziergang. Rechtliche, finanzielle, organisatorische und operative Hindernisse können den Weg steinig werden lassen. Echte Lösungen erfordern die Zusammenarbeit verschiedener Akteure und ein breites Wissen entlang der Wertschöpfungskette.
Der Einstieg in die Circular Economy beginnt mit der Strategie, die sich häufig in einem veränderten Geschäftsmodell niederschlägt. Diese wirkt sich auf die Beziehungen zu Lieferanten aus und wird begleitet von regulatorischen Fragen.
Am Anfang steht die gründliche Analyse des Status quo und die Ableitung einer passenden Roadmap.
1. Materialeinsatz & Innovation
Wie gut eignen sich mein Produktdesign sowie die Auswahl der verwendeten Materialen für eine Circular Economy? Ist es möglich, Materialien rückzugewinnen und in ein Upcycling zu führen? Welche Materialien befeuern eine Circular Economy, welche lassen sie bei dem heutigen technischen Stand unmöglich werden?
2. Produktnutzung & neue Geschäftsmodelle
Viele traditionelle Produkte eignen sich für Dienstleistungsmodelle – und das in zahlreichen Branchen. Für die nachkommende Generation ist die Nutzung eines Produkts, beispielsweise eines Autos, wichtiger als der Besitz. Sharing-Modelle, Second-Life oder Leasing können Geschäftsergänzung oder Neugeschäft sein. Die Digitalisierung und eine stark wachsende Plattform-Landschaft sind Chancen für die Circular Economy.
3. Supply Chain & Neuorganisation
Materialflüsse transparent zu machen ist ein Erfolgsfaktor der Circular Economy. Das Gestalten einer zirkulären Wertschöpfung erfordert ein Umdenken und Neuorganisieren der Prozesse entlang der gesamten Supply Chain sowie das Arbeiten in Netzwerken.
Um die Circular Economy erfolgreich im Unternehmen umzusetzen, braucht es Entscheider mit Weitsicht.
Für die Bewertung der Chancen und Risiken der Circular Economy braucht es Weitsicht und ein über das Unternehmen hinausreichendes Agieren. Denn eine voll integrierte Circular Economy geht weit über kurzfristige finanzielle Interessen hinaus. Sie bezieht vielmehr den Wert für die Kunden, die Umwelt und die Gesellschaft als Ganzes mit ein. Viele Investitionen werden sich erst mittel- oder langfristig auszahlen.
Fazit
Schon heute verbrauchen wir mehr Ressourcen als die Erde hergibt. Unsere Gesellschaft kann sich diese Einbahnstraße aus Produzieren, Nutzen und Wegwerfen nicht mehr leisten. Nach dem Vorbild der Natur führt an der Circular Economy kein Weg mehr vorbei. Das bedeutet nicht, lediglich Abfälle zu reduzieren oder wiederzuverwerten. Die Circular Economy setzt bei Veränderungen von Design, Produktion und Nutzung an. Sie ist getrieben vom Zugang zu Innovation und Technologie und bedeutet das Neudenken von Strategie und Supply Chain. Ergänzende Geschäftsfelder und Wachstumsperspektiven für Unternehmen sind das Resultat.