Selbstständiger im Kreativbereich Weil die Annahme nicht länger stimmt. Von Carsharing-Unternehmen über Online-Marktplätze für Unterkünfte bis hin zu Musik-Streamingdiensten geben die kleineren, agileren unternehmerischen Start-ups zunehmend den Ton in Märkten an, die traditionell von großen, etablierten Unternehmen dominiert wurden.
Die übliche Erklärung für diese Veränderung ist, dass die Emporkömmlinge neue Technologien einfach besser anwenden als ihre „Old School“-Rivalen, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Der andere, seltener erwähnte Faktor liegt in der Unternehmenskultur: Wachsende Start-ups sind von Grund auf innovativer, weil sie über eine Gründermentalität verfügen.
Die Spitze gibt den Ton an
Unternehmen mit Gründermentalität sind agil, verändern sich schneller und reagieren besser auf ihre Kunden, weil sie von einem unbedingten Ziel und einem strategischen Fokus angetrieben werden.
Beides kommt von oben, vom Gründer, und durchdringt das gesamte Unternehmen. In diesen Unternehmen ist Innovation die Aufgabe aller und nicht auf eine Funktion oder Abteilung beschränkt. Kleine Teams arbeiten oft mit begrenzten Ressourcen und werden dazu gedrängt, Risiken einzugehen und radikal neue Geschäftsmodelle zu suchen, statt die bestehenden nur zu optimieren.
Flache Strukturen bedeuten minimale Hierarchie und wenige unternehmerische Barrieren, um Ideen und Erfahrungen auszutauschen. Fehler und Sackgassen werden als wesentlicher Bestandteil auf dem Weg zum Erfolg gesehen. Eins der Lieblingsmantras von Elon Musk - „Mach das Scheitern zur Option! “ -dreht das konventionelle Sprichwort „Scheitern ist keine Option“ auf den Kopf und bringt es somit auf den Punkt.
Schrittweise statt revolutionärer Veränderungen
Im Vergleich dazu liegt Innovation in großen Unternehmen meistens in der Verantwortung von F&E, Forschung und Entwicklung. Diese Maschinerie mag glatt und gut geölt laufen, ist jedoch sowohl von strategischen Entscheidungsträgern als auch von den Kunden entfernt. Deshalb neigen große Unternehmen dazu, ihre Produkte und Dienstleistungen stetig und schrittweise zu verbessern, anstatt große, revolutionäre Transformationen durchzuführen.
In einer von disruptiven Veränderungen geprägten Welt reicht das jedoch nicht mehr aus. Sie können das beste Faxgerät der Welt produzieren, aber nicht lange bestehen, wenn die E-Mail erfunden wird und Sie sich nicht schnell an dieses radikal neue Umfeld anpassen.
Es ist also klar: Gründer und Start-ups sind besser in Innovationen, sie sind kühner und reaktionsfähiger und schneller am Markt. Große Unternehmen müssen sich hiervon eine Scheibe abschneiden. Das bedeutet, unternehmerische Qualitäten wie Feuereifer, Kundenorientierung und Risikobereitschaft zu belohnen.