„Wir sind schon lange auf der digitalen Reise“

4 Minuten Lesezeit 12 Dezember 2019
Von EY Deutschland

Building a better working world

4 Minuten Lesezeit 12 Dezember 2019

Kann man mit künstlicher Intelligenz besser Kekse backen? Jörg Hönemann, CFO von Bahlsen, über ein Traditionsunternehmen, das neue Wege geht.

Das Unternehmen Bahlsen kriegt eine Menge gebacken. Viele Tausend Butterkekse pro Stunde spuckt allein ein Ofen im Werk Barsinghausen bei Hannover aus. Alle müssen genauso einwandfrei aussehen wie schmecken, denn Qualität hat oberste Priorität. Eine Herausforderung, die auch Jörg Hönemann, den CFO von Bahlsen, umtreibt: „Total spannend fand ich die Frage: Woher kommen mögliche Haarrisse in unseren Leibniz-Butterkeksen?“ Die Antwort lieferte Analytics. „Ohne die Digitalisierung hätten sich unsere Bäcker auf die Suche machen müssen. Das hätte natürlich viel, viel länger gedauert als die Korrelationsanalyse, die unser Mathematiker erstellt hat.“

Eine Möglichkeit ist, die Prozesse in der Produktion zu automatisieren und zu digitalisieren. Eine andere wird sicherlich die automatisierte Planung sein, also die Absatzprognose.
Stephan Biallas
Partner & Advisory Middle Market Leader

Digitalisierte Produktionsprozesse sind heute fast in jedem zweiten Industrieunternehmen üblich, wie eine EY-Umfrage unter 500 Firmen in Deutschland und der Schweiz 2018 ergab. 70 Prozent der deutschen Betriebe erwarten sich von der Digitalisierung eine höhere Produktionsflexibilität. „Eine Möglichkeit ist, die Prozesse in der Produktion zu automatisieren und zu digitalisieren. Wir sprechen hier von der Smart Factory oder Industrie 4.0. Ein anderer Bereich wird sicher die automatisierte Planung sein, also die Absatzprognose“, erklärt Stephan Biallas, Partner & Advisory Mid Market Leader bei EY.

Investitionen in Software und Personal

Die Notwendigkeit, zu digitalisieren, erkennen acht von zehn Unternehmen, weshalb sie entsprechend mehr investieren wollen, vor allem in Personal und Software. Bahlsen fährt dabei zweigleisig - mit Weiterbildung und Neueinstellungen. „So haben wir beispielsweise einen Doktor der Mathematik eingestellt, der unsere Analytics-Kompetenz entsprechend aufbaut“, sagt Jörg Hönemann. „Aber als allererstes setzen wir auf die Qualifizierung und Fortentwicklung unserer bestehenden Belegschaft.“

Fazit

Eine Alternative zu Industrie 4.0 gibt es nicht. Die Entwicklung betrifft alle, und darum sollten sich auch alle damit beschäftigen – ohne Scheuklappen, wie Stephan Biallas meint. „Die Digitalisierung bietet enorme Chancen, wobei sich manchmal im kleinsten Detail der größte Nutzen verbirgt.“ Die Vermeidung von Haarrissen in Keksen ist so ein Beispiel.

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