Für Banken geht es jetzt um nichts Geringeres als den gesamten Verlust der Kundengelder und somit auch der kompletten Kundenbeziehung an Zentralbanken oder Big- und Fintechs.
Banken erhalten insofern zunehmend Konkurrenz von staatlicher Seite aber auch durch private Akteure, die neue Technologie im Bereich Zahlungsabwicklung anwenden. Diese Entwicklung reiht sich in einen seit Jahren festzustellenden Trend ein, da Kreditkartenfirmen und mobile Zahlungslösungen wie Apple- oder Google-Pay den Endkundenkontakt von Banken zunehmend übernehmen. Nun allerdings geht es um nichts Geringeres als den gesamten Verlust der Kundeneinlagen und somit der kompletten Kundenbeziehung an Zentralbanken oder Big- und Fintechs. Banken stehen insofern unter großem Druck, eigenständige Lösungen zu entwickeln, die der Nachfrage nach innovativen Bezahlmethoden auf DLT-Basis gerecht werden.
Banken sollten Nachfrage nach innovativen Zahlungslösungen befriedigen
Noch ist es nicht zu spät für Finanzinstitute, Lösungen für die Nachfrage ihrer Geschäftskunden nach digitalem, Blockchain-basiertem Geld zu entwickeln. Es ist ein klarer Trend zu erkennen, dass im Finanzsektor zunehmend eine simultane Übertragung und Abwicklung von Blockchain-basierten Vermögenswerten (Digital Assets) sowie den korrespondierenden Zahlungen in Euro über ein und dieselbe Plattform nachgefragt wird.
Der Tausch des Assets und des Tokens kann nahezu simultan erfolgen, was Gegenparteirisiken reduziert, die Liquidität erhöht und sogenannte Delivery vs. Payment-Prozesse (DvP) ermöglicht. Zusätzlich können bisher manuell durchgeführte und zugeordnete Zahlungen zum Beispiel von Kupons oder Dividenden im Rahmen des Asset-Lebenszyklus durch klare Dokumentation der Besitzer der digitalen Wertpapiere erheblich besser zugeordnet, automatisiert und vereinfacht werden. Dies ersetzt Zahlstellen-Funktionen von Banken oder Verwahrern und erschafft neue Automationsmechanismen für den Kunden.
Ein DLT-basierter digitaler Euro von Geschäftsbanken in Form von tokenisiertem Geld kann Zahlungen direkt zwischen Maschinen ermöglichen (Maschinen-Ökonomie). Das wird vor allem für den Bereich IoT von hoher Relevanz sein.
In der produzierenden Industrie werden Pay-per-Use-Abrechnungen für Maschinen immer stärker nachgefragt, die durch die Bezahlung je nach anfallender Nutzung neue Finanzierungsmöglichkeiten für Produktionsanlagen oder kosteneffiziente Mietmodelle darstellen. Ein DLT-basierter digitaler Euro von Geschäftsbanken in Form von tokenisiertem Geld kann Zahlungen direkt zwischen Maschinen ermöglichen (Maschinen-Ökonomie). Das wird vor allem für den Bereich IoT von hoher Relevanz sein. Grundsätzlich können programmierbare Transaktionen ermöglicht werden, die durch die Abwicklung über Smart Contracts effizient und automatisch ablaufen können.
Digitales Geld sollte ganz oben auf der Bankenagenda stehen
Banken sollten sich schnellstmöglich mit den Herausforderungen durch neue Konkurrenten im Zahlungsverkehr auseinandersetzen und eigene DLT-basierte Lösungen für Zahlungsabwicklungen entwickeln. Derzeit arbeiten sowohl der öffentliche als auch der private Sektor an einem digitalen Euro, welche die Vormachtstellung von Geschäftsbanken im Zahlungsverkehr stark beeinträchtigen können. Während es sich beim digitalen Euro der EZB wahrscheinlich um eine Art digitales Bargeld handeln wird, ermöglicht der DLT-basierte digitale Euro von Big- und Fintechs neuartige, innovative Geschäftsmodelle auf Blockchain-Basis. Banken sollten überprüfen, wie sie ihren Kunden eigene Lösungen für die Zahlungsanforderungen der Zukunft bieten können. Dazu gehört, die Anbindung von Blockchain-basierten Smart Contracts an bestehende Systeme zu entwickeln, oder zu verstehen, inwieweit eigenes digitales, tokenisiertes Geld auf der Blockchain platziert werden kann.
Fazit
Marktteilnehmer im Finanzsektor sollten jetzt notwendige strategische und operative Entscheidungen im Bereich Digitales Geld treffen. Damit bereiten sie sich bestmöglich auf entsprechende Marktentwicklungen durch Konkurrenz einer CBDC oder Stablecoins von Plattform-Unternehmen und Bigtechs vor