Ist die größte Herausforderung heute der Gedanke an morgen?

Autoren
Kristina Rogers

EY Global Consumer Leader

Global leader for consumer industries. Marketing strategist. Worked in 20 countries. Harvard MBA. Photographer. Scuba diver. Canadian fiction reader. Mother of two.

Andrew Cosgrove

EY Global Consumer Knowledge Leader & Lead Analyst

Consumer futurist. Strategist with global FMCG experience. Storyteller. Photographer. Father.

10 Minuten Lesezeit 17 April 2018

Wie sich exponenzielle Veränderungen steuern lassen, die Erwartung neuer Konsumgewohnheiten und warum Sie Ihre Annahmen überprüfen sollten

Wann immer Sie für die Zukunft planen, müssen Sie von einigen Annahmen ausgehen. Wir bei EY denken, dass bestimmte Annahmen, die die Konsumgüter- und Einzelhandelsbranche über Jahrzehnte geprägt haben, zunehmend an Bedeutung verlieren werden  – von der bestmöglichen Unternehmensstruktur bis hin zu Produkten und Services selbst.

Weltweit hat sich das Kaufverhalten in den vergangenen zehn Jahren geändert: Wo und was sie einkaufen und wie sie Produkte entdecken, entscheiden Menschen heute anders. Grund dafür sind neue Technologien, innovative Geschäftsmodelle und neue Marken, die ganze Branchen aufmischen.

Doch der nächste Wandel, der auf uns zukommt, wird noch viel einschneidender sein. Veränderungen werden nicht linear, sondern spontan und sprunghaft verlaufen.

Führende Unternehmen im Konsumgüter- und Einzelhandel kämpfen um die Relevanz und damit um das Überleben ihrer Marken: 75 Prozent der Führungskräfte im Konsumgütergeschäft und 66 Prozent im Einzelhandel geben an, dass ihre traditionellen Wertschöpfungsmethoden immer häufiger versagen.

Komplexität, Unsicherheit und Veränderung herrschen bereits seit Längerem. Einige Unternehmen haben die mutigen Schritte eingeleitet, die nachhaltiger Erfolg braucht. Doch wir alle kennen auch einst starke Geschäfte, die eingebrochen sind. Von ihnen wird es in Zukunft noch mehr geben.

Eine Branche im Wandel

75 %

… der befragten Führungskräfte im Konsumgütergeschäft geben an, dass ihre traditionellen Wertschöpfungsmethoden mehr und mehr versagen.

Die Branche befindet sich an einem Wendepunkt. Obwohl Konsumgüter- und Einzelhandelsunternehmen den drängenden Handlungsbedarf erkennen, reicht es nicht, nur auf das zu reagieren, was aktuell passiert. Denn der neue Wandel könnte die Welt der Verbraucher revolutionieren.

Die eigene Vorstellung von der Zukunft nicht zu hinterfragen, wäre ein fatales Versäumnis.

Zwei Männer betrachten Entwürfe für die Zukunft.
(Chapter breaker)
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Kapitel 1

Vorbereitung auf die nächste Revolution

Die Vorzeichen sind unwägbar. In einer Welt, die sich immer schneller verändert, können Dinge, die eben noch weit entfernt erschienen, rasant zur Realität werden.

Fünf Jahre nach Gründung kann ein Start-up heute zum Marktführer einer Lebensmittelsparte wachsen  – das ist erstaunlich. Morgen könnte das gleiche schon innerhalb von fünf Monaten passieren. Zu Beginn eines Veränderungsprozesses wirken die Trends noch linear, erst wenn verschiedene Multiplikatoren zusammenspielen, schnellt die Kurve in die Höhe.

Wer seine Denkweise nicht anpasst und sich weiterhin auf eine lineare Entwicklung verlässt, könnte plötzlich aufkommende Trends verpassen, die wiederum Chancen und Risiken bergen, die vorher nicht vorstellbar waren.

Wir kennen alle einige große Trends, die den Kunden von morgen prägen werden: vom globalen Klimawandel über den aufsteigenden Mittelstand in Wachstumsmärkten der Schwellenländer bis hin zur demografischen Entwicklung in Industrieländern.

Wie sieht es jedoch mit künstlicher Intelligenz aus, die künftig allgegenwärtig sein wird? Mit maschinellem Lernen, neuronaler Verarbeitung oder synthetischen Lebensmitteln? Welche Auswirkungen könnten diese Trends haben? Wann könnten sie Überhand nehmen? Was passiert, wenn verschiedene, exponenzielle Trends aufeinanderprallen und sich gegenseitig potenzieren?

Wer zu wenige Variablen in sein Denken einbezieht, begrenzt seine Perspektive auf die Zukunft.
 

Zukunftsszenarien mitdenken

Die Führungskräfte, die profitables Wachstum generieren werden, gehen die Zukunft mit anderen Denkweisen an.

Sie werden erforschen, wie radikal unterschiedlich Menschen womöglich einmal leben und konsumieren. Sie stellen sich vor, welchen Einfluss verschiedene Trends dabei aufeinander nehmen könnten. Sie greifen Erkenntnisse über die zukünftige Welt auf und gleichen sie mit ihren eigenen Annahmen ab.

Es gibt drei Schlüsselfragen, die sich jede Unternehmensführung immer wieder stellt: Wie können wir für unsere Kunden Mehrwert erzeugen? Was müssen wir dafür in unserem Unternehmen ändern? Und wie lässt  sich  der Veränderungsprozess optimal steuern? Es ist an der Zeit, diese Fragen anders anzugehen:

  1. Wie gelingt es uns anhand unterschiedlicher Zukunftsszenarien, die künftigen Bedürfnisse der Konsumenten besser zu verstehen?

  2. Wie können wir anhand dieser Szenarien prüfen, ob unser Unternehmen zukunftsfähig ist?

  3. Wie können wir diese Erkenntnisse nutzen, um daraus eine positive Zukunft für das Unternehmen zu gestalten?

Wer sich diesen Fragen stellt, ist in der Lage, bessere Geschäftsmodelle für den Kunden von morgen zu entwickeln und damit als Unternehmen marktfähig zu bleiben. Selbstbewusst und mutig lässt sich die nötige Veränderung schnell vorantreiben.

Es wird immer wichtig sein, sich neuen Gegebenheiten anpassen zu können. Erfolg im Geschäft erfordert jedoch zu erkennen, was als Nächstes passieren könnte. Ähnlich wie beim Sport: Da kann es siegentscheidend sein, den weiteren Spielverlauf vorauszuahnen.

Frauenhände arbeiten an architektonischen Zeichnungen.
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Kapitel 2

Den Kunden von morgen kennenlernen

Wir möchten unseren Kunden dabei helfen, Zukunft anders zu denken. Damit sie jetzt, in der Gegenwart, die richtigen Maßnahmen ergreifen.

Auf einer Reihe sogenannter Hackathon-Events haben wir einen tieferen Einblick darüber gewinnen können, wie die Zukunft in wichtigen Globalstädten aussehen könnte.

  • Wie werden Menschen Shopping, Freizeit und Arbeit gestalten?
  • Wie werden die Menschen leben, essen, auf ihre Gesundheit achten, reisen und Beziehungen aufbauen?
  • Welche tiefgreifenden Auswirkungen bringen die mehr als 100 Faktoren der Veränderung, von KI und Robotik über sozialen Wandel bis hin zu Kundenerwartungen, mit sich?

Dabei entstanden verschiedene Zukunftsszenarien, die wir für wahrscheinlich, möglich oder plausibel halten (siehe unten). Aus ihnen ergeben sich wichtige Fragen.

Wahrscheinlich

Immer mehr Produkte und Services werden zum Standard, sodass Konsumenten mittlerweile gesteigerten Wert auf Erfahrungen legen. Sowohl Luxusmarken als auch viele Einzelhändler auf dem Massenmarkt haben das bereits erkannt und gestalten Welten, in denen Kunden ihre Marken erleben. Doch was geschieht, wenn Unternehmen aus weniger offensichtlichen Bereichen, wie Hersteller von Reinigungs- oder Körperpflegeprodukten zum Beispiel, Shopping zu einem unterhaltsamen Erlebnis machen? Könnte es auch mit diesen weniger begehrten und emotional besetzten Produkten gelingen, Kunden profitabel und nachhaltig zu binden?

Wenn Shopping ein größeres Vergnügen wäre, würden Sie dafür bezahlen?

Möglich

Mieten statt kaufen: Im Verkehr, an Arbeitsplätzen und bei Medien ist dieser Wandel bereits Alltag. Auch in Bereichen wie Mode und Technologie wäre er möglich.

Wie (be)dienen Sie Kunden, die fast nichts kaufen?

Plausibel

Menschen werden mit Unternehmen aus konvergierenden Branchen – wie Technologie, Unterhaltung und Gesundheit – Daten zu jedem Aspekt ihres Lebens austauschen. Das Ergebnis: Sie leben gesünder und tragen dazu dabei, die Kosten des Gesundheitssystems zu reduzieren. Vorbehalte seitens der Konsumenten gegenüber Innovationen, wie beispielsweise beim Thema Datenschutz und Privatsphäre, könnten sich ändern. Womöglich gilt es dann sogar als egoistisch, Daten nicht preiszugeben. Unternehmen könnten Wertversprechen formulieren, die es heute noch nicht gibt.

Wenn alle alles teilen, wie lassen sich Daten noch gewinnbringend nutzen?

Werfen Sie einen Blick auf die Fragen, die wir stellen, um mögliche, wahrscheinliche und plausible Szenarien sowie deren Auswirkungen auf Konsumgüter und den Einzelhandel zu ergründen:

  • Wie lassen sich Kunden, die sich ständig neu erfinden, sinnvoll kategorisieren?

    25 Jahre arbeitete Marcie Merriman mit Vorständen, CEOs und deren Teams zusammen, um die Erfahrungen von Kunden und Mitarbeitern zu verbessern, Marken zu modernisieren und mit Strategien und Designs, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen, Wachstum zu fördern. Ihre Branchenerfahrungen umfassen den Einzelhandel, Konsumgüter, Gesundheitspflege, die Automobilindustrie und das Gastgewerbe.

    Wollte man in den 1950er Jahren Seifenpulver verkaufen, war es einfach, sich auf die Zielgruppe zu konzentrieren. Ein einziges Merkmal schloss gleich die Hälfte der Bevölkerung aus: das Geschlecht. Frauen kauften das Produkt und Frauen benutzten es.

    Heute erledigen US-amerikanische Frauen immer noch doppelt so viel Hausarbeit wie Männer. Traditionelle Geschlechterrollen verschwimmen jedoch, auch Idee und Identität von Geschlechtern haben sich entwickelt.

    Auf Facebook kann auf die Frage nach dem Geschlecht aus 70 möglichen Antworten gewählt werden. Binär zwischen Mann und Frau zu unterscheiden, ist nicht mehr zeitgemäß.

    Die Kunden von morgen werden wahrscheinlich länger leben und mehr Zeit online oder in virtuellen Realitäten verbringen. Sie haben mehr Gelegenheit, unterschiedliche Identitäten zu gestalten und auszuleben.

    Unterteilungen wie Nationalität, Gesellschaftsschicht oder auch das Alter könnten mehr und mehr verschwimmen und weniger Einfluss auf unser Denken, Handeln und unsere Werte haben.

    Vielleicht gibt es den Massenmarkt für Konsumgüter nicht mehr – nur eine Masse von Individuen, die sich nicht mehr in Schubladen stecken lassen, weil sie sich von Moment zu Moment und von Plattform zu Plattform neu erfinden.

    Die Herausforderung für Unternehmen: Wie gelingt es, Beziehungen zu Konsumenten aufzubauen, die sich laufend neu erfinden?

  • Wenn Daten Geld bedeuten, wird Privatsphäre dann zum Luxusgut für Reiche?

    Rob Holston ist leitender Berater für die Konsumgüter- und Einzelhandelsbranche bei EY. Seine Karriere führte ihn durch diverse Branchen und globale Märkte. Mit einer einzigartigen Kombination aus Strategie, Daten, Analysen und Technologielösungen zeigt er innovative Wachstumschancen auf.

    Die meisten Konsumenten übersehen den Wert, den ihre Daten haben. Sie stimmen AGBs per Mausklick zu und erlauben Unternehmen, ihre Daten zu Geld zu machen. Im Gegenzug erhalten sie „kostenlos“ Zugang zu unterhaltsamen Apps oder nützlichen Plattformen. Wann wird sich das ändern?

    Konsumenten gehen – oft aus Angst um ihre Privatsphäre – mit ihren Daten immer sorgsamer um, vor allem, wenn mehr als ihre Basisdaten verlangt werden. Was passiert, wenn diese Zurückhaltung zunimmt und Kunden plötzlich bessere Bedingungen oder Mehrwert für ihre Daten verlangen, mit denen Unternehmen Geld verdienen?

    Für Unternehmen könnte dies eine Chance sein. Sie könnten auf diese Forderung mit besserem Service und individuellen Nutzungsbedingungen reagieren – und das alles mit großer Transparenz zwischen Unternehmen und Kunden.

    Sobald Menschen den finanziellen Wert ihrer Daten erkennen und verstehen, entscheiden sie vielleicht anders darüber, was sie teilen und mit wem. AGBs könnten flexibler und mithilfe künstlicher Intelligenz sogar verhandelbar werden.

    Wenn Menschen darüber entscheiden können, ob sie für etwas bezahlen oder es gegen Freigabe ihrer Daten kostenlos bekommen: Können diese Wahl folglich nur Wohlhabende treffen? Wird Privatsphäre dann zum größten Luxusgut?

  • Wenn Nischenmärkte boomen, sollten Konsumgüterunternehmen die Masse meiden?

    Ryan Burke ist Leiter im Bereich Transaktionen für die Konsumgüter- und Einzelhandelsbranche bei EY. Er hat mehr als 20 Jahre Erfahrung mit Transaktionen und in der Beratung von Start-ups, Unternehmen aus dem mittleren Marktsegment und milliardenschweren Konzernen. Heute sorgt er dafür, dass Unternehmen wachsen und sich dabei verändern, um den oft unvorhersehbaren Veränderungen am Markt gerecht zu werden.

    Unternehmen in der Konsumgüterbranche nutzen seit Jahrzehnten Größe zu ihrem Vorteil. Finanzstark schufen sie über ihre Vertriebsnetze globale Marken für die Masse – zu geringeren Kosten. Eine klare Win-win-Situation für Unternehmen UND Kunden.

    Konsumenten von heute fordern jedoch zunehmend authentische, lokale Produkte. Damit steigt das Potenzial von kleinen, lukrativen Nischensegmenten. Ich habe das überall auf der Welt beobachtet – vor allem hier in den USA.

    In einer digitalen Welt fällt es kleinen Unternehmen und Start-ups leichter, die lange bestehenden Eintrittsbarrieren zu überwinden. CEOs schnell wachsender Unternehmen lassen sich von traditionellen Denkweisen, die sie ausbremsen könnten, nicht aufhalten. Eine sehr erfrischende Einstellung!

    Neue Plattformen werden den Zugang zu fast allen Bereichen – egal ob Finanzierung, Design, Produktion, Distribution oder Marketing – weiter demokratisieren und sowohl die Herstellung als auch den Vertrieb von Produkten vereinfachen.

    Die Skaleneffekte, von denen vor allem die Großen profitieren, verschlechtern sich. Stattdessen könnten wir eine größere Vielfalt an Produkten sehen, die jeweils den spezifischen Bedarf einer Zielgruppe abdecken.

    Ich glaube, dass viele der heutigen Annahmen über Skaleneffekte nicht mehr haltbar sein werden. Daher frage ich meine Kunden oft: Ist es an der Zeit, Größe als Faktor für erfolgreiches Wachstum zu überdenken?

Führende Konsumgüter- und Einzelhandelsunternehmen werden sich „Was wäre wenn“-Fragen wie diesen stellen und herausfinden müssen, welche Szenarien möglich, wahrscheinlich oder plausibel sind, um dann ihr Unternehmen auf die Kunden von morgen vorzubereiten.

Mann mit VR-Brille schaut Richtung Eiffelturm.
(Chapter breaker)
3

Kapitel 3

Neue Wege finden

Die Zukunft wird von Veränderungen bestimmt, die sich nicht kontrollieren lassen. Wenn Sie jedoch Ihre Zukunftsszenarien laufend auf die Probe stellen, können Sie einen profitablen Raum für Ihr künftiges Geschäft schaffen.

 Nutzen Sie die Erkenntnisse, um Ihr Unternehmen zu verändern. Jetzt. Es gibt dafür keinen festen Fahrplan, weil niemand das Gelände kennt. Und es gibt auch keinen Kompass, der Sie führen könnte, weil es kein festes Ziel gibt. Sie müssen sich selbst ein paar Instrumente zur Steuerung schaffen.

Die größten Herausforderungen:

  • Geben Sie den Bedürfnissen Ihrer Kunden (wirklich) Vorrang. Für profitables Wachstum müssen Sie über Margen hinausblicken. Gehen Sie bei Ihrem Unternehmenszweck keine Kompromisse ein. Der Konsument steht im Mittelpunkt jeder Entscheidung.

  • Vergessen Sie den „globalen Kunden“. Veränderung bringt Chaos. Lernen Sie, Unterschiede und Ähnlichkeiten von Regionen und Städten zu verstehen.

  • Tun Sie alles, um Ihr Unternehmen super agil zu machen. Wenn die Welt sich verändert – und das wird sie, immer – müssen auch Sie Ihren Kurs ändern. Kommunizieren Sie im gesamten Unternehmen klar Ihre strategischen Prioritäten. Ermöglichen Sie Ihren Führungskräften schnelle Entscheidungen und investieren Sie in die nötigen Analysetools und in die Mitarbeiter, die wachstumsfördernde Investitionsmöglichkeiten suchen.

  • Denken Sie groß. Beginnen Sie klein. Wachsen Sie schnell. Exponentielle Trends entwickeln sich mit rasanter Geschwindigkeit, während interne Veränderungen in Unternehmen schleppend vorangehen. Schaffen Sie ein Umfeld, in dem Chancen schneller ergriffen werden können.

  • Erkennen Sie, wo Sie Wert schaffen können. Alles dreht sich weiterhin um drei Faktoren: Schnelligkeit, die richtige Plattform und Vertrauen. Größe muss jedoch anders definiert werden. Analysieren Sie Gewinn und Verlust und finden Sie heraus, wo Größe ein Vorteil ist. Bringen Sie Wertschöpfung mittels Größe, Agilität und Lokalisierung in Einklang.

  • Stellen Sie sicher, dass Sie für Ihre Konsumenten UND für Ihre Gesellschafter relevant sind. Keine Zukunft ohne Profit. Nehmen Sie eine „Sowohl-Als-Auch“-Haltung ein: kurzfristige UND langfristige Ziele, wachsen UND sparen, Innovation UND Effizienz, zentral UND dezentral. 

  • Und noch einmal: Stellen sie jede Annahme auf die Probe. Vermeiden Sie Bequemlichkeit. Was heute noch unwahrscheinlich wirkt, kann morgen schon Realität sein. Verlassen Sie sich nicht auf Umfragen unter Konsumenten und Führungskräften, wenn Sie verstehen möchten, wie sich die Welt verändert und was das bedeuten könnte. Werfen Sie Ihr Netz weiter aus und sprechen Sie mit Vordenkern, Zukunftsforschern und Pionieren – mit Menschen, die anders denken.

Die Zukunft gestalten – jetzt

Die Werkzeuge, die in einer Welt linearer Veränderungen zum Erfolg führten, funktionieren nicht für exponentielle. Sie setzen die Vorhersehbarkeit der Zukunft voraus, ebenso die der geschäftlichen Transformation – mit klaren Meilensteinen, die zu einem direkten Ziel führten.

Auch Erfolge aus der Vergangenheit werden oft überbewertet: Ballast fühlt sich gerne wie nützliches Erbe an. Unternehmen müssen eine bessere Balance schaffen, um das zu schützen, was sie heute haben und in das zu investieren, was sie morgen sein müssen.

Wir sprechen nicht von Vorhersagen für eine weit entfernte Zukunft. Wir sprechen darüber, wie Ihr Unternehmen jetzt verändert werden sollte, damit es heute und in Zukunft bestehen kann.

Es geht um einen neuen Denkansatz und darum, die eigene Vorstellungskraft einzusetzen, um sich auch das Unerwartete und scheinbar Unwahrscheinliche auszumalen. Prüfen Sie jede einzelne Annahme darüber, wie stark und wie schnell sich Veränderungen zeigen. Die Zukunft ist ungewiss und ständig im Wandel. Aber auch spannend und profitabel für die, die auf sie vorbereitet sind. Wie wollen Sie sich für die Führung rüsten?

Fazit

Konsumgüter- und Einzelhandelsunternehmen können auch in Zeiten schneller Veränderungen florieren, wenn Sie verschiedene Zukunftsszenarien über den Kunden von morgen einbeziehen und diese nutzen, um jeden Bereich Ihres Unternehmens schon jetzt kritisch zu durchleuchten.

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Kristina Rogers

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Global leader for consumer industries. Marketing strategist. Worked in 20 countries. Harvard MBA. Photographer. Scuba diver. Canadian fiction reader. Mother of two.

Andrew Cosgrove

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