Pressemitteilung

23 September 2022 Stuttgart, DE

Rekord-Dividende der DAX-Konzerne fließt zum Großteil an ausländische Anleger

Stuttgart, 23.09.2022. Noch nie schütteten die DAX-Konzerne so viel Dividenden aus wie in diesem Jahr: 51 Milliarden Euro gingen an die Investoren.

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  • „  Weniger als ein Drittel (30 Prozent) der Aktien gehören deutschen Anlegern
  • „  Bei mindestens 24 der 40 DAX-Konzerne liegt die Mehrheit der Aktien in ausländischen Händen
  • „  Rekord-Dividende: Konzerne schütten 51 Milliarden Euro an Aktionäre aus – nur 18 Milliarden Euro bleiben in Deutschland

Noch nie schütteten die DAX-Konzerne so viel Dividenden aus wie in diesem Jahr: 51 Milliarden Euro gingen an die Investoren. Im Jahr zuvor waren es nur 36 Milliarden Euro gewesen. Deutsche Anleger haben allerdings wenig vom Geldregen durch die DAX-Dividenden, denn die Wertpapiere von Deutschlands Top-Index befinden sich mehrheitlich – zu 53 Prozent – in der Hand ausländischer Investoren. Anleger aus Deutschland besitzen lediglich etwas weniger als ein Drittel (30 Prozent) der Wertpapiere der wichtigsten Wirtschaftsunternehmen des Landes. 17 Prozent des Aktienbestands der DAX-Konzerne lassen sich nicht zuordnen.

Bei mindestens 24 der 40 DAX-Konzerne liegt die Mehrheit der Aktien in Depots im Ausland. Deutsche Investoren halten dagegen nur bei vier Unternehmen mehr als 50 Prozent der Anteile.

Das sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zur Aktionärsstruktur der im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr.

Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung bei EY: „Deutschlands Top-Konzerne haben sich in der Vergangenheit zu internationalen Schwergewichten entwickelt. Diese globalen Unternehmen erwirtschaften inzwischen mehr als die Hälfte ihres Umsatzes außerhalb Europas. Diese Internationalisierung hat deutschen Unternehmen ein starkes Wachstum und damit einhergehend Rekordzahlen bei Umsatz und Gewinnen ermöglicht. Es ist nur folgerichtig, dass sich die zunehmende Internationalität des operativen Geschäfts auch in der Zusammensetzung der Anteilseigner widerspiegelt. Das heißt aber auch: Von den Dividenden-Ausschüttungen profitierten in erster Linie Anleger im Ausland“.

Jede fünfte Aktie in den Händen nordamerikanischer Investoren

Während im Durchschnitt inländische Investoren 30 Prozent der DAX-Aktien halten, stellen Anteilseigner aus dem europäischen Ausland mit 24 Prozent die zweitgrößte Investorengruppe, gefolgt von nordamerikanischen Investoren, die 22 Prozent der Aktien halten.

„Die Vereinigten Staaten sind für deutsche Top-Unternehmen nicht nur ein enorm relevanter Absatzmarkt“, stellt Ahlers fest. „Auch einige sehr wichtige institutionelle Investoren haben hier ihren Sitz, die zunehmend aktiv Einfluss auf die geschäftliche Ausrichtung der deutschen Unternehmen nehmen. Wenn mehr als jede fünfte Aktie der DAX-Konzerne in der Hand nordamerikanischer Investoren ist, zeigt das auch die große Bedeutung der deutsch-amerikanischen Beziehungen und die starke wirtschaftliche Verflechtung.“

Mindestens 27 von 51 Milliarden Euro fließen ins Ausland

In diesem Jahr schütteten die DAX-Konzerne insgesamt knapp 51 Milliarden Euro an ihre Aktionäre aus. Knapp 27 Milliarden Euro flossen ins Ausland – im Vorjahr waren 19,5 Milliarden Euro an ausländische Investoren ausgezahlt worden. Die Summe, die an inländische Anleger floss, stieg von 12,9 Milliarden auf 18,3 Milliarden Euro.

Der Top-Dividendenzahler war in diesem Jahr Mercedes-Benz. Der Autokonzern schüttete insgesamt 5,4 Milliarden Euro an die Aktionäre aus – 3,5 Milliarden Euro gingen ins Ausland, 1,9 Milliarden an Anleger aus Deutschland. Die zweithöchste Dividende zahlte die Allianz: Der Versicherungskonzern überwies seinen Anlegern insgesamt 4,4 Milliarden Euro – davon flossen 1,7 Milliarden Euro an inländische Investoren und 2,7 Milliarden Euro ins Ausland. Der Autokonzern BMW liegt mit 3,8 Milliarden Euro an dritter Stelle – 1,9 Milliarden Euro gingen an Anleger in Deutschland, 1,4 Milliarden Euro flossen ins Ausland, etwa 560 Millionen Euro lassen sich nicht zuordnen.

 

Anmerkung zur Methode

Bei vielen Unternehmen lassen sich nicht alle Aktien eindeutig den jeweiligen Kategorien (Inland/Ausland) zuordnen. Die in dieser Analyse genannten Werte sind daher Mindestangaben und können in der Realität höher sein. Untersucht wurde der Aktienbestand (Stamm- und Vorzugsaktien), nicht das Gesamtkapital.

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EY im Überblick

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