Operative Exzellenz: Ein Weg oder viele?

Von EY Global

Multidisciplinary professional services organization

3 Minuten Lesezeit 24 Januar 2018
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In unserem 2018 Global Private Equity Survey untersuchen wir die Wege, die CFOs einschlagen, um ihren wachsenden Unternehmen zu mehr Effizienz zu verhelfen.

Unser EY 2018 Global Private Equity Survey zeigt: Chief Financial Officers (CFOs) von Private-Equity-Firmen sehen sich einem ständigen Druck durch Investoren und den starken Wettbewerb ausgesetzt. Sie suchen daher nach verschiedenen Möglichkeiten, um ihren operativen Erfolg zu sichern.

Die fünfte jährliche Befragung von 110 CFOs der Private-Equity-Branche (PE) stellt fest, dass viele Firmen, insbesondere große Firmen mit mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar an verwaltetem Vermögen (Assets under Management, kurz AUM), den technologischen Wandel und Talentförderung als oberste Prioritäten setzen. Kleinere Firmen (unter 2,5 Milliarden US-Dollar an AUM) sehen dagegen auch Outsourcing zunehmend als Alternative an.

Mike Lo Parrino, Partner, Ernst & Young LLP, sagt: „Zwar wird die ideale operative Reife je nach Größe der Private-Equity-Firma unterschiedlich definiert, doch es wird deutlich, dass sie in den Fokus gerückt werden muss, um im Wettlauf um Talent und Investitionskapital mithalten zu können. CFOs sind zunehmend zuversichtlich, dass sie hinsichtlich der operativen Effizienz große Fortschritte machen werden.“

Unsere wichtigsten Erkenntnisse umfassen fünf Hauptbereiche:

1. Die Bedeutung von operativer Effizienz

Die Asset-Management-Branche sieht sich insgesamt weiterhin einem hohen Gebührendruck von Investoren ausgesetzt und auch die Private-Equity-Branche ist dagegen nicht immun.

  • 73 Prozent der PE-Firmen sagen, dass sie sich von Investoren stark unter Druck gesetzt fühlen, die Managementgebühren zu senken. In der Folge berichten 31 Prozent der CFOs, dass es auf die eine oder andere Art zur Margenerosion gekommen ist.

Um ihre Margen zu schützen, mussten Private-Equity-Firmen handeln.

  • 20 Prozent der CFOs neutralisierten die Margenerosion durch strategische Kosteneinsparungen und Umsatzzuwächse. Angesichts des Rekord-Fundraisings im Jahr 2017 wird deutlich, dass Wachstum für PE-Firmen weiterhin oberste Priorität hat. Es ist daher nicht verwunderlich, dass 55 Prozent der CFOs sagen, sie gingen davon aus, auch im Jahr 2018 einen neuen Fonds zu schaffen. 60 Prozent der CFOs erwarten, dass dieser größer als im letzten Jahr ausfallen wird.

Vermögenszuwächse/Produktausweitung (58 Prozent) und Talentmanagement (47 Prozent) haben für PE-Firmen in den kommenden Jahren die oberste Priorität.

2. Technologie

CFOs erklären, dass sie sich bei praktisch jeder Finanzfunktion noch immer in einer frühen technologischen Entwicklungsphase befinden, insbesondere beim Management-Reporting (51 Prozent) und bei Bewertungsleistungen (53 Prozent).

  • Und obwohl PE-Firmen wissen, dass das Erheben und Verwalten von Daten eine Top-Priorität ist, empfinden 62 Prozent der CFOs, dass ihre Daten im Unternehmen nicht gut integriert sind.

Trotz der Schwierigkeiten, neue Technologien zu integrieren, geben mehr als zwei Drittel der CFOs (66 Prozent) an, dass sie derzeit in Technologien der nächsten Generation investieren oder planen, dies zu tun.

  • Firmen investieren derzeit in Zukunftstechnologien wie digitale Datenlieferung (37 Prozent) und Advanced Analytics (20 Prozent). Zwar wagen sie sich nur zaghaft an die robotergesteuerte Prozessautomatisierung (4 Prozent), doch immer mehr CFOs versichern, dies in der Zukunft tun zu wollen (14 Prozent).

 

Investitionspläne

66 %

Anteil der CFOs, die in Technologien der nächsten Generation wie digitale Datenlieferung und Analysen investieren wollen (oder dies vorhaben).

3. Talentmanagement

Trotz des zunehmenden Vertrauens größerer Firmen in Technologie bleibt Talentmanagement für CFOs im Allgemeinen eine der obersten strategischen Prioritäten.

  • Sie sehen Humankapital als wertvolles Asset an, wobei 47 Prozent den Verlust an Fachkräften als Top-Risiko einstufen. Ein zuverlässiger CFO mit einem kompetenten Team, das die Investorenerwartungen übertrifft und den Ruf der Firma aufrechterhält, ist ein wichtiger Faktor für Investoren im Rahmen der Due Diligence.

Obwohl CFOs versuchen, Millennials und technikversiertes Personal langfristig für Finanzfunktionen zu gewinnen, sagen 35 Prozent, dass sich dies schwierig gestaltet.

  • In der Folge bieten Firmen zunehmend andere Anreize als nur finanzielle, um talentierte Nachwuchskräfte an sich zu binden. Dazu gehören zum Beispiel schnellere Positionsänderungen/Beförderungen (62 Prozent) und flexible Arbeitsvereinbarungen (51 Prozent).

4. Outsourcing

CFOs sehen Outsourcing als eine Möglichkeit an, um die taktischen Aufgaben der Finanzteams hin zu mehr wertschöpfenden Aktivitäten zu verlagern.

  • Wenn es ein „perfektes“ Outsourcing-Modell gäbe, so die Meinung der CFOs, dann wäre die Verlagerung taktischer Finanzbereiche wie Fondsbuchführung (67 Prozent), Steuern (67 Prozent) und Compliance (62 Prozent) an Dritte für ihren andauernden Erfolg von unschätzbarem Wert.

Der Outsourcing-Anteil variiert in Abhängigkeit der Firmengröße und des Outsourcing-Bereichs.

  • Steuern nehmen dabei die führende Position ein: 70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie diese Funktion derzeit outsourcen, meist bei einem AUM von unter 2,5 Milliarden US-Dollar.

5. Cybersecurity

Cyber-Kriminelle und ihre immer ausgereifteren Angriffsmethoden stellen für Private-Equity-Firmen jeder Größe ein Risiko dar.

  • 22 Prozent der befragten Private-Equity-Firmen berichteten, dass es bei ihnen bereits zu einer Cybersecurity-Verletzung gekommen ist, doch viele weitere sind vermutlich unbemerkt geblieben. Über die Hälfte (58 Prozent) dieser Sicherheitsverletzungen wurde mindestens als mittelschwer eingestuft.

Um Schwachstellen zu erkennen und das Risiko einzuschätzen, verlassen sich viele Private-Equity-Firmen (70 Prozent) auf extern entwickelte Intelligence-Produkte zur Überwachung der Cybersecurity.

  • Unternehmen fangen allmählich an zu erkennen, wie wirksam mehrseitige Ansätze sind, und ergreifen Maßnahmen, um ihre Mitarbeiter besser zu schulen (87 Prozent) und E-Mails zu überwachen (80 Prozent). Außerdem nutzen sie externe Dienstleister, um sogenannte ethische Hacks durchzuführen (80 Prozent).
  • Hintergrund und Methodologie

    Der Zweck dieser Befragung besteht darin, die Ansichten und Meinungen von CFOs und Finanzchefs in Private-Equity-Firmen weltweit aufzuzeichnen. Zu den Themen gehören strategische Prioritäten, Technologie und Daten-Transformation, Talentmanagement und Outsourcing.

    Diese Befragung zeigt die Ansichten von 110 Private-Equity-Firmen unterschiedlichster Größe und Komplexität, die weltweit aktiv sind. Seit Oktober 2017 führte Greenwich Associates 110 Telefon- und Online-Interviews mit Private-Equity-Firmen durch.

Fazit

Die meisten Private-Equity-Firmen werden wohl erst in einigen Jahren ihre operative Reife erlangen. Doch CFOs sind zunehmend zuversichtlich, wesentliche Fortschritte hin zu einer Organisation zu machen, die skalierbarer, wettbewerbsfähiger und effizienter ist.

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