Qualitative Aussagen allein beantworten nicht die Frage, welche Handlungsoptionen dazu beitragen können, innerhalb der nächsten drei oder fünf Jahre die strategischen Unternehmensziele zu erreichen.
Die konkreten Auswirkungen der verschiedenen Handlungsoptionen und makroökonomischen Rahmenbedingungen auf die finanziellen Kennzahlen des eigenen Unternehmens werden nicht klar: Um wie viel steigen oder sinken Umsatz, Gewinn, Betriebsergebnis (EBIT) oder Cashflow? Oder stagnieren sie? Auch die Frage, welche dieser Handlungsoptionen dazu beitragen können, innerhalb der nächsten drei oder fünf Jahre die strategischen Unternehmensziele zu erreichen, wird nicht beantwortet.
Daher ist es sinnvoll, diese qualitativen Aussagen im Rahmen einer strategischen Portfolioanalyse und -planung mit quantitativen Informationen zu verknüpfen, das heißt mit objektiv messbaren Zahlen und Prognosen, sei es in Euro oder als Mengenangabe. Besonders aussagekräftig sind solche quantitativen Informationen, wenn sie nicht nur Branchenzahlen in die Analyse einbeziehen, sondern auch gesamtwirtschaftliche Faktoren wie etwa die Entwicklung von Konjunktur, Löhnen, Wechselkursen, Zinsniveau oder Inflation. So können anhand von Szenarioanalysen und integrierten Planungsmodellen mit Prognosemodulen die konkreten Effekte verschiedener unternehmerischer Entscheidungsmöglichkeiten auf die finanziellen Kennzahlen des Unternehmens ermittelt werden. Dies spielt gerade auch im Hinblick auf die Kommunikation am Kapitalmarkt eine wichtige Rolle.
Welche Handlungsoptionen habe ich und welche davon sind sinnvoll?
Nur wenn Unternehmen beide Arten von Informationen – strategische Zielsetzungen und quantitative Prognosen – kombinieren, sind sie in der Lage, lohnende Handlungsmöglichkeiten zu identifizieren und eine transparente und wirklich fundierte Entscheidung für das Portfolio zu treffen. Davon profitiert das Unternehmen als Ganzes: Die strategische Planung hat eine deutlich bessere Qualität und es wird eher in der Lage sein, sich von Wettbewerbern abzusetzen und den Shareholder Value am Kapitalmarkt zu kommunizieren.
Bestenfalls liegen bei strategischen Portfolio-Optimierungen diese quantitativen Informationen so früh wie möglich im Entscheidungsprozess vor. Dann wird ein Unternehmen nicht nur eine Antwort auf die Frage erhalten, welche Handlungsoptionen es hat, sondern auch darauf, welche dieser Handlungsoptionen überhaupt sinnvoll und weiterzuverfolgen sind.
Fazit
Bei strategischen Portfolio-Optimierungen treffen Unternehmen ihre Entscheidung überwiegend auf Grundlage qualitativer Aussagen darüber, wie sich Marktumfeld und Wirtschaft künftig entwickeln werden. Zusätzliche quantitative Prognosen, insbesondere zu gesamtwirtschaftlichen Einflüssen, können dies sinnvoll ergänzen: Unterschiedliche Handlungsoptionen werden mit ihren Auswirkungen auf die Unternehmen in Verbindung gebracht. Auf Basis konkreter Größenordnungen ist eine fundierte Entscheidung möglich.