Annährend die Hälfte des Energieverbrauchs (~45%) und rund 24% der Treibhausgase entfallen in der Schweiz auf den Gebäudesektor . Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche bezieht sich auf den gesamten Gebäudelebenszyklus – von der Planungsphase bis hin zum Rückbau und der Wiederverwendung.
Hat die Rendite unter der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten zu leiden?
Die Investmententscheidung des neuen Anlegertypus, des sogenannten Impact Investors, hat die Absicht, neben einer finanziellen auch eine sinnstiftende Rendite im sozialen und ökologischen Sinne zu erzielen. Diese Anlageform orientiert sich an den Sustainable Development Goals der UNO (SDG) und legt ihr Hauptaugenmerk auf wirkungsorientierte Investitionen, die sich positiv auf die Gesellschaft und die Umwelt auswirken. Ein möglicher Wirkungsbereich ist die Investition in die Entwicklung von Wohnkonzepten, die der demografischen Entwicklung gerecht werden: Beispielsweise die Schaffung oder Erhaltung von bezahlbarem innenstädtischem Wohnraum für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen. Hierbei werden bereits während der Planung sogenannte «weiche Faktoren» (Stärkung des Gemeinschaftsgefühls, Schaffung einer Identität) berücksichtigt, welche das Wohlbefinden der Bewohner fördern. Dies führt zu einer Steigerung des örtlichen Sozialkapitals, welches mittels verschiedener Indikatoren (Kriminalitätsrate, Vereinsdichte, Arbeitslosenquote) messbar ist. Die Faktoren Rendite, Liquidität und Risiko sind mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen, obwohl diese in einem Spannungsverhältnis zueinanderstehen.
Die tatsächlichen Unterschiede zwischen finanziellen, sozialen und gesellschaftlichen Renditen sind disputabel. Anhand der ESG Kriterien und des Risikoprofils von Investoren und Investorinnen lassen sich Tendenzen ableiten, die zu einer nachhaltigen und höheren Rendite führen können. Der Megatrend Nachhaltigkeit und der Drang der Bevölkerung die Umwelt zu wahren und eine nachhaltig orientierte Gesellschaft zu etablieren wird sowohl von der Politik als auch von Investoren und Investorinnen zunehmend forciert. Langfristig führt ein gutes ESG Profil zu besseren finanziellen Resultaten (Umsatzsteigerung, höhere Eigenkapitalrendite, verbesserter Return on Invested Capital (RoIC)). Die eingehende Prüfung eines ESG orientierten Immobilienportfolios auf potenzielle Nachhaltigkeitsrisiken bewirkt eine geringere Volatilität der einzelnen Investments. Das zunehmende Interesse der Allgemeinheit am Schutz der Umwelt und der Schaffung einer nachhaltigeren Gesellschaft führt zu einem veränderten Profil der InvestorInnen und der Anlage. Dies verhilft der sozialen und gesellschaftlichen Rendite mit der finanziellen Rendite gleichzuziehen.