Im März 2020 hat der Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung seinen Zwischenbericht „Die Bedeutung einer nachhaltigen Finanzwirtschaft für die große Transformation“ vorgelegt, in dem erste konkrete Handlungssätze für eine deutsche Sustainable Finance Strategie erläutert werden. Die Handlungssätze umfassen u. a. Empfehlungen zur Standardisierung der nichtfinanziellen Berichterstattung und zur Verknüpfung mit der finanziellen Berichterstattung.
Sowohl das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) als auch das Deutsche Rechnungslegungs Standards Committee e.V. (DRSC) befürworten in ihren Stellungnahmen die Initiative der Regierung im Transformationsprozess und der Übernahme von Verantwortung. IDW und DRSC sprechen sich ausdrücklich dafür aus, dass die Bundesregierung die Entwicklung europäischer oder internationaler Lösungen vorantreiben sollte, anstelle durch nationale Ansätze einen Wettbewerbsnachteil zu riskieren.
Aus Sicht des IDW ist entscheidend, dass die Stakeholder in die ESG-Maßnahmen und nichtfinanziellen Informationen vertrauen können und sieht es als Aufgabe der Wirtschaftsprüfer, dies zu unterstützen.
Das DRSC regt insbesondere eine Positionierung zur Datenqualität und Verlässlichkeit nichtfinanzieller Informationen und eine Rücksichtnahme auf die Bewältigung der COVID-19-Pandemie an. Gleichzeitig warnt das DRSC davor, dass die etablierte Finanzberichterstattung nicht künftig mit dem Argument einer nachhaltigen Finanzstrategie unterlaufen werden dürfte.
Mai 2020 | Privatwirtschaft | kapitalmarktorientiert | DE