Wie kann ein Unternehmen nachhaltig gemacht werden?
Die Beschäftigung mit Nachhaltigkeit und dem Einfluss eines Unternehmens auf seine Umwelt wird in der unternehmerischen Praxis häufig als Environmental Social Governance (ESG) oder Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet. Während die Verantwortung für das Thema bei der Führungsebene liegt, entscheiden sich viele Unternehmen je nach Größe für eine eigene Person oder ein eigenes Team, um Bestrebungen in diese Richtung zu erarbeiten und umzusetzen. Die Beratung durch externe Expert:innen wie EY ist dabei ein wichtiges Werkzeug, um sich einen realistischen Überblick über die Gesamtsituation zu verschaffen.
Wie ein Unternehmen nachhaltig wirtschaften kann, ist so individuell wie der Betrieb selbst. Entsprechende Anpassungen der Lieferkette und der eigenen Produktion, finanzielle Kompensation von Emissionen oder aktiver Ressourcenwiederaufbau sind nur einige Beispiele aus dem möglichen, breiten Handlungsportfolio.
Ist die Umsetzung von ESG- oder CSR-Maßnahmen verpflichtend?
Die Verantwortung eines Unternehmens gegenüber seinem direkten und indirekten Umfeld ist in vielerlei Hinsicht bereits gesetzlich geregelt. Speziell durch die im EU-Green-Deal verankerte EU-Taxonomie und die verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) erhöht sich der regulatorische Druck stetig. In Österreich macht sich dieser Wandel beispielsweise durch die ökosoziale Steuerreform, die Festlegung von Zielen zur Klimaneutralität oder die Frauenquote in Aufsichtsräten gesetzlich bemerkbar. Zusätzlich sind Grenzen, innerhalb welcher sich ein nach allgemeiner Wahrnehmung nachhaltiger Betrieb bewegt, auch von sozialer Akzeptanz und Ethik vorgegeben. Es kann hier also sowohl von einer Pflicht im rechtlichen Sinne als auch von einer allgemeinen Erwartung gesprochen werden, dass das Engagement durch Selbstverpflichtung über gesetzliche Vorgaben hinausgeht.
Welche Vorteile hat Nachhaltigkeit für Unternehmen?
Nachhaltiges Wirtschaften ist nicht nur ein von Außen vorgegebener Trend, es kann auch zu positiven Effekten für Ihr Unternehmen führen. Durch ressourcenschonendes Arbeiten können Unternehmen Mehrwert schaffen – sowohl für sich selbst, als auch für Gesellschaft und Umwelt. Ein nachhaltiger Betrieb spart Kosten und Ressourcen, was einerseits die Wettbewerbsfähigkeit, andererseits die öffentliche Wahrnehmung des Unternehmens verbessert. Diese kann sich direkt auf die Nachfrage nach Ihren Produkten oder Dienstleistungen auswirken. Außerdem können externe Zuliefer:innen, Verkäufer:innen und Investor:innen die Zusammenarbeit mit Unternehmen beenden, wenn sie aufgrund dessen negativen Rufs einen Imageschaden für sich selbst fürchten. Weiters kann ein gesteigertes Augenmerk auf Work-Life-Balance der eigenen Mitarbeiter:innen deren Zufriedenheit und damit Arbeitsmoral verbessern. Auch Fluktuation im Personal lässt sich mit einem Betriebsklima, in dem alle Mitarbeitenden sich wohlfühlen, auf ein Minimum reduzieren.
Wie wichtig ist Nachhaltigkeit für Konsument:innen?
Wer auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben will, muss auf die veränderten Wertvorstellungen der Kund:innen eingehen. Denn Marktbeobachtungen zeigen: Das Bewusstsein von Kund:innen für nachhaltigen Konsum wird immer größer. Viele achten bewusst darauf, welche Unternehmen hinter Produkten und Dienstleistungen stehen. Unternehmen, die transparent und belegbar nachhaltig arbeiten, gewinnen an Vertrauen und damit potenziell an Umsatz. Denn Konsument:innen sind zum überwiegenden Teil bereit, weit höhere Preise für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zu akzeptieren.
Weiterlesen: EY und Handelsverband haben im Zuge des Sustainable Commerce Report 2023 systematisch Nachhaltigkeit als Transformationsfaktor der Branche untersucht und dabei sowohl Konsumenten- als auch Händlerseite beleuchtet.