Pressemitteilung

16 September 2022 Wien, AT

EU-Neuwagenmarkt mit leichtem Plus - aber weiter deutlich unter Vorkrisenniveau

EY Analyse: Neuwagenzulassungen August 2022

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Nina Eggenberger

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Österreich

Sarah Mauracher

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Österreich

  • Neuzulassungen steigen in der EU im August um vier Prozent
  • Neuwagenmarkt EU-weit knapp ein Drittel unter Vorkrisenniveau, in Österreich um 40 Prozent
  • In Österreich schrumpft das Elektro-Segment gegen den EU-Trend

Wien, 16. September 2022. Die Lage auf dem europäischen Neuwagenmarkt bleibt äußerst angespannt: Im August stiegen zwar die Pkw-Neuzulassungen in der EU im Vergleich zum Vorjahresmonat um vier Prozent; gegenüber dem Vor-Pandemieniveau (August 2019) ergibt sich aber ein Rückgang um 31 Prozent. Der österreichische Neuwagenmarkt entwickelte sich im August mit einem Plus von 0,5 Prozent nur geringfügig besser als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau (August 2019) zeigt sich hingegen ein Rückgang um 40 Prozent.

Der durchaus positive Vergleich zum August 2021 sei in erster Linie auf das sehr schwache Vorjahr zurückzuführen, so Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY: „Seit Spätsommer 2021 hat sich der Chipmangel breit gemacht und am Neuwagenmarkt für teils massive Absatzrückgänge gesorgt. Der Markt hat sich davon noch immer nicht erholt, stattdessen stagniert er auf niedrigem Niveau.“

Vor allem der Mangel an Vor- und Zwischenprodukten bremse die Neuwagenproduktion aus, so Preiss: „Die Versorgungsengpässe an mehreren Ecken und Enden machen der Autobranche nach wie vor zu schaffen. Halbleiter und Rohstoffe sind knappes Gut, das führt in der Produktion zu erheblichen Beeinträchtigungen. Und natürlich betrifft der sprunghafte Anstieg der Energiepreise auch die Autobranche, das führt zu zusätzlichen Problemen in Teilen der Wertschöpfungskette.“

Im Hinblick auf die schwierige Konjunkturlage und die Energiepreiskrise rechnet Preiss vorerst nicht mit einer Verbesserung der Lage auf dem Neuwagenmarkt: „Neuwagen bleiben rar, auch wenn sich die Situation leicht zu verbessern scheint. Die bisher hohe Nachfrage wird aber voraussichtlich sinken – bei hoher Inflation sinkt die Kaufkraft. Die Lage bleibt weiterhin äußerst angespannt.“

Für das Gesamtjahr 2022 rechnet Preiss mit einem Rückgang der Neuzulassungen in der EU um rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr: „2022 wird der EU-Neuwagenmarkt einen neuen historischen Tiefstand erreichen, im aktuellen Umfeld ist auch für 2023 keine deutliche Erholung absehbar. Das Vorkrisenniveau bleibt in weiter Ferne.“

Mehr Elektroautos – weniger Plug-in-Hybride

Im August legten die Neuzulassungen reiner Elektroautos in den größten fünf Märkten Westeuropas1 wieder stärker zu: um 14 Prozent und damit genau so stark wie im ersten Halbjahr. Allerdings verzeichneten Italien und Österreich rückläufige Zulassungszahlen bei E-Autos, während der Absatz etwa in Großbritannien (plus 35 %) und Frankreich (plus 24 %) kräftig stieg. Der Marktanteil reiner Elektroautos in den Top-5-Märkten stieg im Vorjahresvergleich von 11,0 auf 12,0 Prozent, in Österreich sank er hingegen von 18,1 auf 14,8 Prozent. In Deutschland lag er mit 16,1 Prozent am höchsten, während in Spanien gerade einmal 2,7 Prozent aller neu zugelassenen Pkw Elektroautos waren.

„Das Interesse an Elektroautos ist nach wie vor hoch, auch die Versorgungslage scheint sich langsam wieder zu verbessern – allerdings nicht in allen Märkten gleichermaßen“, so Preiss. „Insgesamt spricht aber einiges für ein weiteres starkes Wachstum dieses Segments in den kommenden Monaten.“

Weiter rückläufig war hingegen der Absatz von Plug-in-Hybriden. Deren Neuzulassungen schrumpften in den Top-5-Märkten im August um fünf Prozent, in Österreich sogar um 24 Prozent. Der Marktanteil sank in den Top-5-Märkten im Vergleich zum Vorjahresmonat von 9,3 auf 8,5 Prozent, in Österreich von 6,4 auf 4,8 Prozent. „Für Plug-in-Hybride spricht immer weniger“, erklärt Preiss. „Reine Elektroautos werden immer besser, gerade im kritischen Punkt Reichweite. Zudem werden reine Elektroautos stärker durch Förderungen oder steuerliche Vorteile wie den Entfall des Sachbezugs bei Dienstwagen subventioniert.“

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