Zusammengenommen bedrohen diese Faktoren das Wachstum durch eine schrumpfende Steuerbasis, eine geringere Widerstandsfähigkeit der Unternehmen und zunehmende Unterbrechungen in der Lieferkette. Fachkräftemangel und ein ungleicher Zugang zu Bildung untergraben die Bemühungen um zukunftsfähige Arbeitskräfte. Auch die Art der Arbeit und die Qualifikationen ändern sich rasch, was bedeutet, dass Unternehmen, die nicht in lebenslanges Lernen investieren, ins Hintertreffen geraten könnten.
Regierungen können diesen zunehmend veränderlichen Arbeitsmarkt mitgestalten, indem sie mehr in wirtschaftliche Entwicklungs- und Wachstumstreiber wie Bildung investieren. Sie können auch den Privatsektor dazu anregen, in die Formalisierung der Arbeit und die Weiterbildung der Arbeitnehmenden zu investieren und regelmässig zu überprüfen, wie sie die Gesundheit des Arbeitsmarktes messen.
4. Mangelnde digitale Kapazität und Cybersicherheit
Der Schutz sensibler Daten hat für Organisationen des öffentlichen Sektors höchste Priorität. Aufgrund veralteter Technologieinfrastrukturen, isolierter Systeme und technischer Abhängigkeit sind sie jedoch anfällig für Cyberangriffe.
Diese Bedrohung dürfte sich im Jahr 2025 noch verschärfen, wenn Technologien für künstliche Intelligenz (KI) und Quantencomputing ausgereift sind. Es ist daher dringend erforderlich, dass Regierungen und öffentliche Einrichtungen die digitale Sicherheit durch die Einführung cloudbasierter Dienste zukunftssicher machen. Dazu gehört auch der Aufbau einer Pipeline von Cybersicherheitsexpertinnen und -experten und die Stärkung der digitalen sowie der Cyber-Resilienz der Beamten.
Herausforderungen im Zusammenhang mit Fachkräftemangel und Datenzugänglichkeit verhindern, dass viele Organisationen digitale Technologien effektiv einsetzen, um ihre Leistungen gegenüber der Bevölkerung zu verbessern. Die Schulung des Personals im Umgang mit diesen Technologien wird Vorteile bringen, während die Verbesserung der Interoperabilität und die Standardisierung von Data Governance, Ethik und Sicherheitskontrollen eine bessere Datennutzung ermöglichen werden.
5. Unzureichende Anpassung an eine neue geopolitische Landschaft
Nach einem Jahrzehnt zunehmender geopolitischer Komplexität ist die Welt multipolarer geworden. Das bedeutet, dass eine grössere Anzahl von Akteuren die internationale Politik und die Agenda von Regierungen und öffentlichen Institutionen beeinflusst.
Der Erfolg der Anti-Establishment-Kandidaten während des weltweiten Superwahljahr hat auch gezeigt, dass sich die Menschen angesichts der wachsenden Unsicherheit eine souveräne Führung wünschen. Dies wiederum könnte zu einem eher transaktionalen und opportunistischen internationalen Engagement führen. Es könnte auch den Trend beschleunigen, dass sich geopolitische Spaltungen auf den Welthandel und auf globale Konflikte auswirken.
In diesem volatilen Umfeld kommt der Diplomatie eine entscheidende Rolle zu. Wo die Politik den Dialog auf hoher Ebene behindert, sind enge behörden- und grenzübergreifende Arbeitsbeziehungen entscheidend, um Spannungen zu entschärfen. Auf organisatorischer Ebene werden Investitionen in Daten und prädiktive Analysen die Regierungen dazu befähigen, Störungen besser zu antizipieren und sich darauf vorzubereiten.
6. Eingeschränkte oder keine Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Lieferkette
Die Umsetzung von On- oder Near-Shoring-Strategien hat dazu beigetragen, einige der Auswirkungen fragiler Lieferketten zu verringern. Dennoch mangelt es staatlichen und öffentlichen Einrichtungen nach wie vor an der Rückverfolgbarkeit und Transparenz, die für die nötige Resilienz erforderlich sind.
Viele verfügen beispielsweise nicht über die notwendigen Informationen, um ihre Lieferketten-Netzwerke in Echtzeit zu überwachen oder um zu wissen, wer ihre Lieferanten sind, die einen bestimmten Schwellenwert unterschreiten. Dadurch wird ihre Fähigkeit eingeschränkt, Risiken und potenzielle Störungen zu erkennen und zu entschärfen, bevor diese sich zu einer Krise entwickeln.