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Positiver Ausblick für Private Equity trotz der aktuellen Krise

Es sieht so aus, als seien die Zeiten für Investoren schwierig. Dr. Dierk Buss, Leiter Private Equity Value Creation, sieht jedoch weiterhin Chancen. 


Überblick

  • Trotz der aktuellen politischen und ökonomischen Herausforderungen sind die Aussichten für Private Equity weiterhin günstig.
  • Momentan stehen vor allem innovative Wachstumsbranchen hoch im Kurs.
  • Zentrale Themen auf der Agenda für Portfoliounternehmen: Finance Excellence, inflationäre Tendenzen und die aktuelle Problematik bei den Lieferketten.

Die aktuelle Lage ist politisch und wirtschaftlich angespannt – durch den Krieg in der Ukraine, die Spannungen zwischen China und Taiwan, eine anhaltende Inflation sowie Probleme mit den Lieferketten. Dennoch ist der Ausblick für das Private-Equity-Geschäft positiv. Auch wenn die großen Deals derzeit nicht im Fokus der öffentlichen Berichterstattung stehen, im Kleinen – oft jenseits der Schlagzeilen – hat Private Equity weiterhin Konjunktur. Denn in guten wie in schlechten Zeiten suchen Kapitaleigentümer rentable Anlagemöglichkeiten, strukturieren Unternehmen ihre Geschäfte mithilfe von externen Investoren durch M&A-Transaktionen um oder schauen Firmen nach starken Partnern mit Kapital, die ihre Wachstumspläne finanzieren können.
Derzeit stehen innovative Wachstumsbranchen hoch im Kurs. Zum Beispiel ziehen Healthcare & Life Sciences, Business Services sowie Software- und Technologieunternehmen die Aufmerksamkeit von Private-Equity-Firmen auf sich. So erreichte die Übernahme des deutschen Softwareanbieters Medifox durch den US-Gesundheitskonzern Resmed im Juni dieses Jahres eine Bewertung von knapp 1 Milliarde Dollar.
Damit Private-Equity-Gesellschaften mit ihren Beteiligungen auch die entsprechende Wertsteigerung erzielen, müssen von der Transaktion über die jeweilige Haltedauer bis hin zum Exit finanzielle, strategische und operative Werthebel identifiziert und konsequent bedient werden. Das betrifft vor allem das Wachstum in neuen Märkten und mit neuen Produkten und Dienstleistungen, den verstärkten Technologieeinsatz sowie operative Effizienzsteigerungsmaßnahmen. Daneben rücken Sozial-, Governance- und Nachhaltigkeitsthemen (ESG) auf der Agenda kontinuierlich weiter in den Blickpunkt und müssen berücksichtigt werden.
Auf die aktuellen politischen und ökonomischen Herausforderungen können Unternehmen nicht mehr mit den herkömmlichen Mitteln reagieren. Sie sollten ihre spezifische Situation analysieren und passgenaue Strategien umsetzen. Um mit Private Equity auf Erfolgskurs zu bleiben, müssen Unternehmen auf folgende drei Herausforderungen reagieren:

  1. Transparenz schaffen mit Finance Excellence
    Derzeit braucht es Ansätze zur Verbesserung der finanziellen Transparenz mit Blick auf die Profitabilitäts- und Liquiditätssituation von Portfoliounternehmen. EY-Parthenon hat für den Cashflow einen genauen, aber pragmatischen Ansatz entwickelt, mit dem in wenigen Wochen rollierende Forecasts implementiert werden können. Das hilft, einzelne Einnahme- und Ausgabepositionen zu hinterfragen. Zudem müssen Unternehmen Energie- und Rohstoffpreise sowie Lohnkosten beobachten – für die Produktkalkulation wie auch für die Margenberechnung. Der CFO muss dabei die Rolle eines aktiven Managers übernehmen, der den Value-Creation-Plan mit entwickelt und umsetzt – und Transparenz schafft.

  2. Inflationsrisiken aktiv managen
    Die derzeit hohen Inflationsraten erfordern ein Umdenken in Portfoliounternehmen, wie Kostensteigerungen reduziert und Preissteigerungen an Kunden weitergegeben werden können. Hierzu müssen neue, zum Teil auch kreative Lösungen gefunden werden. In einigen Fällen hilft EY-Parthenon seinen Kunden, die Einkaufsverträge systematisch zu analysieren und Maßnahmen zu definieren, die Risiken vermeiden oder minimieren. Auf der Kundenseite werden je nach Branche und Betroffenheit unterschiedliche Wege gewählt: Das reicht von der Kündigung von Kundenverträgen bis hin zu eher kosmetischen Preisanpassungen.

  3. Lieferketten stabilisieren
    Insbesondere das produzierende Gewerbe leidet unter unterbrochenen Lieferketten. Es gibt Portfoliofirmen, die einen Auftragsrückstand von mehreren Millionen Euro haben und aufgrund fehlender Vorprodukte ihre Produktion drosseln müssen. EY-Parthenon unterstützt seine Kunden, kurzfristig Kapazitäten für die Disposition von Teilen im Einkauf und in der Produktion zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus kann EY-Parthenon dank seines weltweiten Netzwerks neue Lieferanten identifizieren und qualifizieren. Der finale Schritt ist, dass Unternehmen ihre globale Supply Chain neu ausrichten und Lager- wie auch Produktionsstandorte an neue Rahmenbedingungen anpassen.

Das Private-Equity-Geschäft steht auch bei EY weiterhin ganz oben auf der Prioritätenliste: EY hat sich als Unternehmen entschlossen, weltweit 1 Milliarde Dollar in dieses Geschäft zu investieren. Die Investitionen fließen in den Ausbau des bereits sehr erfolgreichen Transaktionsgeschäfts sowie in Value-Creation- und ESG-Themen.

Fazit

Während der Haltezeit sind derzeit drei Themengebiete besonders wichtig: Finance Excellence, Inflationsmanagement und die Stabilisierung der Lieferketten.

Das Private-Equity-Geschäft steht auch bei EY weiterhin ganz oben auf der Prioritätenliste: Investitionen fließen in den Ausbau des bereits sehr erfolgreichen Transaktionsgeschäfts sowie in Value Creation und ESG-Themen.

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