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Investor:innen sind bereit – aber zurückhaltender
Der Austrian Investing Report 2024 zeigt: Die Investitionsbereitschaft ist grundsätzlich da. 165 befragte Investor:innen – darunter Business Angels, Fonds und Family-Offices – planen für 2025 ein Gesamtvolumen von rund 225 Millionen Euro in österreichische Start-ups und KMUs.
Doch viele agieren vorsichtiger als früher. Das liegt nicht an mangelndem Vertrauen in die Szene, sondern an veränderten Rahmenbedingungen:
- Gestiegene Zinsen und geopolitische Unsicherheit verschieben Risikoprofile.
- Bestehende Beteiligungen erfordern Nachschüsse.
- Gleichzeitig fehlen steuerliche Anreize und rechtliche Klarheit bei neuen Investments.
Es geht nicht um Investorenfrust – sondern um rationales Risikomanagement in einem herausfordernden Umfeld.
Was Investor:innen konkret sagen
- 50,5 Prozent der Business Angels und 46,7 Prozent der institutionellen Investor:innen geben an, dass sich ihr Investitionsverhalten aufgrund externer Faktoren verändert hat.
- Viele wünschen sich gezieltere Anreize – etwa einen Beteiligungsfreibetrag oder die Möglichkeit zur steuerlichen Verlustverrechnung.
- Auch die Komplexität von Förderungen und Regelungen wird häufig als Investitionshemmnis genannt.
Gleichzeitig zeigen die Daten, dass 80 Prozent der Investor:innen Start-ups und Scale-ups weiterhin als wichtigste Anlageklasse sehen. Zudem soll die Inlandsquote steigen – Angels wollen 59 Prozent ihres Kapitals in Österreich investieren (bisher: 45 Prozent), institutionelle Investoren 47 Prozent (bisher: 39 Prozent). Die Bereitschaft ist vorhanden – aber sie entfaltet sich nur, wenn das Umfeld dafür stimmt.
Start-ups in Österreich: politische Zielsetzung vs. tatsächlicher Fortschritt
In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Initiativen angekündigt, um Österreich als Start-up-Standort zu stärken. Dazu zählen:
- Die Einrichtung eines Dachfonds nach dem Fund-of-Funds-Modell
- Der Ausbau der Spin-off-Förderung
- Reformen bei Rechtsformen (z. B. FlexCo)
- Erste Anreize für unternehmerisches Denken an Hochschulen
Diese Schritte zeigen, dass das Thema auf politischer Ebene angekommen ist. Doch in der Umsetzung bleiben zentrale Fragen offen:
- Wie rasch werden Maßnahmen wie der Dachfonds tatsächlich umgesetzt?
- Werden steuerliche Reformen ambitioniert genug gedacht?
- Wie gelingt die Verbindung von EU-Initiativen (z. B. TechEU) mit nationaler Förderpraxis?
Die Richtung stimmt – entscheidend ist jetzt die Geschwindigkeit und Kohärenz der Umsetzung.