Claudia Trampitsch im Interview | Kurzüberblick
Aichwalder: Liebe Claudia, schön, dass du da bist. Woher kommst du gerade?
Trampitsch: Ich bin heute aus meiner Wiener Wohnung gekommen – obwohl ich in Oberösterreich lebe. Für Termine in Wien oder auch mal für kulturelle Abende bin ich aber regelmäßig hier. Das lässt sich gut organisieren.
Aichwalder: Als CFO der AMAG mit Hauptsitz in Ranshofen und Vertriebsniederlassungen weltweit – wie bekommst du deinen Alltag unter einen Hut?
Trampitsch: Mit einer klaren Jahresplanung. Wir starten frühzeitig mit der Abstimmung aller Fixtermine – aber auch der Urlaube, denn Regeneration ist genauso wichtig wie Effizienz. Mein Team unterstützt mich hervorragend bei der Koordination. Außerdem versuche ich, Reisen zu bündeln und Wege möglichst kurz zu halten.
Aichwalder: Du hast in der Beratung begonnen. Was hat dich damals zum Wechsel auf Unternehmensseite bewogen?
Trampitsch: Ich wollte stärker gestalten, nicht nur rückblickend analysieren. Als ich zur AMAG kam, wurde gerade ein zweites Werk gebaut. Ich saß mit Bauleitern und technischen Projektleitern zusammen, um über Nutzungsdauern und Inbetriebnahmen zu sprechen. Diese Nähe zum Business – das fand ich spannend, und das prägt meine Rolle bis heute.
Aichwalder: Wie erlebst du die Zusammenarbeit im Vorstand, gerade mit Kollegen aus Technik und Vertrieb?
Trampitsch: Sehr bereichernd. Unsere Hintergründe sind unterschiedlich – das ist eine Stärke. Wichtig ist, dass wir gemeinsam an der Strategie arbeiten, von Anfang an. Ich verstehe mich nicht als Kontrollinstanz, sondern als Sparringpartnerin, die betriebswirtschaftliche Sichtweisen einbringt. So entstehen ausgewogene Entscheidungen.
Aichwalder: Und wie würdest du euer Mindset bei der AMAG beschreiben?
Trampitsch: Es beginnt im Vorstand. Wir ziehen als Führungsteam an einem Strang – das spüren auch die Mitarbeiter:innen. Ich fördere Eigenverantwortung: Wer ein Ziel kennt, soll innerhalb klarer Rahmenbedingungen frei agieren. Und ich ermutige zum Diskurs. Kritische Fragen sind willkommen – sie machen uns besser.
Aichwalder: Die AMAG ist bekannt für schnelle Abschlüsse. Was ist euer Erfolgsrezept?
Trampitsch: Der Abschluss beginnt nicht am Bilanzstichtag. Wir leben durchgängige Prozesse – vom Wareneingang über die Fertigung bis zur Rechnungsprüfung. Außerdem machen wir monatlich Abschlüsse, die fast so detailreich sind wie der Jahresabschluss. Das schärft das Verständnis im Team und reduziert Überraschungen im Dezember.