- 56 Prozent der Unternehmen verzeichnen positive finanzielle Effekte durch KI – ein Anstieg um elf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr
- Unternehmen steigern ihre Gewinne oder senken ihre Kosten durch KI-Einsatz im Durchschnitt um 6,24 Millionen Euro
- 43 Prozent der Beschäftigten berichten von Produktivitätssteigerungen – Führungskräfte deutlich häufiger als Mitarbeitende ohne Führungsverantwortung
- 61 Prozent erwarten positive Auswirkungen des EU AI Act auf das eigene Unternehmen
Der verstärkte Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt spürbare wirtschaftliche Auswirkungen in europäischen Unternehmen. Laut dem aktuellen European AI Barometer 2025 von EY erzielen Unternehmen durch KI durchschnittlich 6,24 Millionen Euro an zusätzlichen Gewinnen oder Einsparungen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen profitiert: 56 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Unternehmen positive finanzielle Effekte durch KI verzeichnet – ein signifikanter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (45 %). Nur 15 Prozent sehen keine positiven Auswirkungen, während 29 Prozent die Entwicklung noch nicht abschließend beurteilen können. In Österreich gab im Vorjahr lediglich ein Drittel der Befragten an, dass ihr Unternehmen durch den Einsatz von KI in der Lage war, Gewinne zu steigern oder Kosten zu senken. Heuer ist es bereits fast jede:r Zweite – ein Anstieg um 13 Prozentpunkte (von 34 Prozent auf 47 Prozent).
KI-Effekte: Private Equity führt, Österreich und Portugal am unteren Ende
Besonders stark profitieren Unternehmen aus den Bereichen Private Equity (92 %), Advanced Manufacturing (78 %), Sport (74 %) und Agrarwirtschaft (73 %). Weniger ausgeprägt sind die Effekte in der öffentlichen Verwaltung (35 %), Professional Services (41 %) und im Gesundheitswesen (48 %). Auch länderspezifisch zeigen sich Unterschiede: In Spanien berichten 70 Prozent der Unternehmen von positiven KI-Effekten, gefolgt von Belgien (60 %) und Deutschland (59 %). Österreich (47 %) und Portugal (42 %) liegen diesbezüglich (noch) am unteren Ende der Skala.
Produktivität: Führungskräfte sehen mehr Vorteile
43 Prozent der Befragten geben an, durch KI produktiver zu arbeiten. Männer (48 %) sehen diesen Effekt häufiger als Frauen (39 %), Führungskräfte (56 %) deutlich häufiger als Mitarbeitende ohne Führungsverantwortung (35 %). Interessant auch: Während 57 Prozent der Führungskräfte eine Produktivitätssteigerung bei ihren Mitarbeitenden beobachten, bestätigen nur 32 Prozent der Mitarbeiter:innen eine gesteigerte Produktivität ihrer Vorgesetzten durch KI. In Österreich denken 49 Prozent, dass KI vor allem Zeitersparnis bringen wird, gefolgt von geringen Kosten (42 %) und einer Reduktion etwaiger Fehler (42 %).
Susanne Zach, AI & Data Lead Partnerin bei EY Österreich: „Dass bereits mehr als die Hälfte der Unternehmen wirtschaftlich von KI profitiert, ist ein starkes Signal. Wer sich nicht mit KI auseinandersetzt, wird langfristig zurückfallen – sowohl als Unternehmen als auch als Einzelperson. Doch wir stehen erst am Anfang dieser technologischen Revolution. Es ist noch nicht zu spät, sich strategisch mit KI auseinanderzusetzen.“
Das sind die Ergebnisse des zweiten EY European AI Barometer, für das über 4.900 Arbeitnehmende in Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Belgien und Niederlande befragt wurden. In Österreich nahmen 500 Personen an der Umfrage teil.