EY und BDEW: Stadtwerkestudie 2022
Teure neue Energiewelt - Stadtwerke zwischen Finanzierungsdruck und Transformationsbedarf
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Auf den ureigensten Aufgaben wie der Energie-, Wärme- und Mobilitätsversorgung lastet heute ein enormer Transformationsdruck. Das erzeugt einen immensen Investitionsbedarf, während die Einnahmeseite bestenfalls stagniert. Besonders davon betroffen sind oft kleinere Versorger, die für ihre Kommunen von essentieller Bedeutung sind. Kooperationen untereinander wie auch über die Branche hinaus weisen Auswege aus dieser Gemengelage.
Komplexitätsreduktion, Kostenersparnis und Prozessbeschleunigung
88 %Der Stadtwerke kooperieren bereits.
Zwar ist man sich innerhalb der Branche weitestgehend einig darüber, dass vor allem die kleineren Stadtwerke zu Kooperationen gezwungen sein werden. Für innovative Ansätze und Pilotprojekte wird dennoch zuerst auf die großen Versorger geschaut. Sie marschieren mit technischen Versuchslaboren und branchenübergreifenden Kooperationen voran, während kleinere Marktteilnehmer in Verbünden heute noch vor allem Skaleneffekte erzielen möchten.
Mit der aus Klimaschutzgründen bereits schon nicht verhandelbaren nachhaltigen Transformation stehen die Stadtwerke vor gewaltigen Herausforderungen. Bis heute verfügt jedoch nur rund jedes dritte Stadtwerk über eine dezidierte Dekarbonisierungsstrategie.
Durch den Ukraine-Krieg erfahren Energie- und Wärmewende nicht nur noch mehr Brisanz und Dringlichkeit. Die geopolitischen Risiken verkomplizieren auch die ohnehin bereits belasteten Finanzierungsituationen – ein Dilemma, das sich ohne verstärkte Kooperationen wohl kaum wird lösen lassen.
Die diesjährige Stadtwerkestudie von EY und dem BDEW beschäftigt sich mit diesen essentiellen Herausforderungen, vor denen Stadtwerke heute stehen, und zeigt Wege auf, sie zu meistern. Stadtwerke genießen ein hohes Vertrauen vor Ort, verfügen über gewachsene Kundenbeziehungen und Marktkennisse. Sich auf diese Stärken zu besinnen und durch Kooperationen den Fokus zu schärfen dürfte einen veritabeln Teil der Lösung darstellen.
In dieser Zeitenwende ist es erforderlicher denn je, dass die Stadtwerke sowohl die traditionelle Daseinsvorsorge als auch die zukunftsorientierte Dekarbonisierung als Dienstleister und Wegbereiter vereinen. Diese Stabilisierung und Veränderung erfolgt dabei immer mehr durch Kooperationen.
Kerstin Andreae
Chairwoman of BDEW's Executive Board
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