Steuern meets KI – Einblicke in die Tax Technology 

18 Jun 2024

Von der Black Box zum sichtbaren Mehrwert für Mandant:innen. Christian berichtet im Interview von seiner Arbeit in der Tax Technology und welche Rolle KI dabei spielt.  

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04 Minuten Lesezeit
18. Juni 2024

Moin Christian, stell dich doch bitte kurz vor. Wer bist du und was machst du bei EY?

Ich heiße Christian Gruber und arbeite seit etwas mehr als sieben Jahren bei EY in Köln. Seit vergangenem Jahr bin ich nicht nur stolzer Papa eines wunderbaren Sohnes, sondern auch als Senior Manager im Center of Excellence Operational Transfer Pricing (OTP) tätig. Mein Schwerpunkt liegt dort besonders in der Unterstützung unserer Mandant:innen bei der Planung und Implementierung verschiedener kleinerer und größerer Technologielösungen entlang des Verrechnungspreislebenszyklus.

Zusätzlich bin ich Subject Matter Expert (SME) für den Bereich Verrechnungspreise und Teil verschiedenster S/4HANA-Transformationsprojekte. Dort arbeiten Kolleg:innen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen cross-funktional zusammen. Gemeinsam treten wir als interdisziplinäres Tax Technology Team am Markt auf.

Gruppenbild Event Taste of Tomorrow

Und jetzt noch mal von Anfang: Wie bist du in die Tax Technology gekommen?

Während meines Bachelors – den ich zunächst im Bereich Wirtschaftsinformatik begonnen und später im Bereich Business Administration fortgesetzt habe – wurde mein Interesse für das Zusammenspiel aus der klassischen Betriebswirtschaftslehre und Technologie geweckt. Die Möglichkeit, betriebswirtschaftliche bzw. handels- und steuerrechtliche Anforderungen durch IT-gestützte Prozesse und Plattformen zu unterstützen, fand ich damals schon sehr spannend. Nachdem ich schließlich als Consultant bei EY eingestiegen bin, hat mein Kölner TP-Partner dann schnell mein Faible für unsere EY-eigenen Technologielösungen bemerkt.

Unter anderem hast du dann an EY TP Web™ mitgewirkt. Kannst du kurz sagen, um was es sich dabei handelt?

EY TP Web™ ist eine globale EY-Technologielösung zur automatisierten Erstellung von Verrechnungspreisdokumentationen.

Hat sich dein beruflicher Schwerpunkt in den letzten sieben Jahren verändert?

Mein Schwerpunkt liegt bis heute im Zusammenspiel aus klassisch materiell-rechtlichen und technologieorientierten Beratungsprojekten. Allerdings hat sich mein Fokus mehr und mehr auf den Bereich Operational Transfer Pricing verlagert. In unserem EY-eigenem Center of Excellence arbeite ich mit meinen Kolleg:innen sowie einem grandiosen Team an der Verrechnungspreisfunktion der Zukunft.

Mit Blick auf die neuesten technischen Entwicklungen: Welche Rolle spielt z. B. KI in deinem Alltag, um aktuellen Markttrends und Herausforderungen zu begegnen?

Unser Credo lautet: „Immer auf dem Laufenden bleiben, was die neuesten Entwicklungen und Technologien betrifft“. Dazu gehört ein regelmäßiger cross-funktionaler Austausch innerhalb unseres Tax Technology Teams sowie eine regelmäßige Teilnahme an Webcasts und Konferenzen, bei denen wir selbst als Referent:innen aktiv sind. Innerhalb unseres Teams sprechen wir mehrmals wöchentlich über relevante Themen und identifizieren Pilotprojekte, die für den Einsatz neuer Technologien (z. B. GenAI oder Low-Code-Lösungen) infrage kommen. Dann können wir unsere Ideen und Ansätze in einem kontrollierten Umfeld testen. Wenn die im Team erarbeiteten Lösungen dann erstmalig sowohl intern als auch extern bei Mandant:innen präsentiert werden, stellt sich oftmals ein Aha-Erlebnis ein. Dann ist KI plötzlich nicht mehr die abstrakte „Black Box“, sondern bietet kontextbezogenen Mehrwert.  

Kannst du dazu ein aktuelles Projekt nennen?

Gerne! Im vergangenen Jahr haben wir für ein führendes DAX-40-Unternehmen eine plattformbasierte Technologielösung konzipiert und technisch umgesetzt. Das Ziel war es, eine automatisierte und umfassende Abrechnung und Verrechnung verschiedener interner Leistungen zu ermöglichen. Gemeinsam mit einem weltweit tätigen Team auf Unternehmensseite konnten wir nicht nur einen neuen globalen Rahmenvertrag für steuerliche Fragen entwickeln, sondern auch Hunderte von Datenpunkten aus verschiedenen Quellsystemen wie ERP- und HR-Systemen identifizieren und in eine interne Lösung integrieren. Somit entfällt nun die mühsame manuelle Arbeit und der Prozess läuft auf Knopfdruck. Mit unserer Unterstützung konnte das Unternehmen dadurch Zeit und Kosten sparen.

Was sollten neue Kolleg:innen mitbringen, die in eurem Team einsteigen möchten?

Wir suchen engagierte Teamplayer, die Spaß an interdisziplinärer Zusammenarbeit haben, unterschiedlichste, mitunter kreative Perspektiven einnehmen können und den berühmt-berüchtigten „Blick über den Tellerrand“ nicht scheuen.

In unserem OTP-Team gibt es eine Vielfalt verschiedenster Fähigkeiten – Kolleg:innen, die aufgrund ihrer bisherigen akademischen oder beruflichen Laufbahn eine Affinität für Coding und Implementierung neuartiger Technologielösungen mitbringen oder auch andere, die sich mit Prozessanalyse, Projektmanagement und/oder der klassischen internationalen Steuerlehre befassen. Diese Vielfalt bereichert unsere Projekte und sorgt dafür, dass man sich kontinuierlich austauscht und weiterentwickeln kann. 


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