Luftaufnahme der Moses-Brücke, einer nachhaltigen Fußgängerbrücke aus Holz.

Warum Nachhaltigkeit ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen ist

Nachhaltigkeit ist mehr als ein Trend – sie sichert Kapital und steigert die Effizienz. Vier Thesen, wieso Unternehmen davon profitieren.


Überblick

  • Eine nachhaltige Unternehmensstrategie stärkt die Lieferketten, schafft ein attraktives Arbeitsumfeld für Talente und hilft, regulatorische Vorgaben zu erfüllen.
  • Firmen mit klaren Nachhaltigkeitszielen profitieren von besseren Finanzierungskonditionen, steigender Investorennachfrage und regulatorischer Konformität.
  • Eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie erfordert klare Zuständigkeiten, ESG-Reporting und Anreizsysteme, um langfristige Wertschöpfung zu sichern.

Nachhaltigkeit ist längst mehr als eine freiwillige Initiative, sie ist ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Unternehmen stehen vor steigenden Energiekosten, knappen Ressourcen, fragilen Lieferketten und wachsenden regulatorischen Anforderungen. Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) steigen zudem die Anforderungen an die Berichterstattung. Wer langfristig wettbewerbsfähig bleiben will, sollte Nachhaltigkeit daher strategisch verankern und konsequent umsetzen.

Vier zentrale Thesen zeigen, welche Vorteile das bringt und wie der Wandel gelingt

1. Ein ganzheitlicher Blick auf die Wertschöpfungskette steigert die Effizienz

Eine nachhaltige Unternehmensstrategie erfasst nicht nur das eigene Unternehmen, sondern auch die gesamte Lieferkette. Unternehmen, die ihre Klimastrategie über den eigenen Betrieb hinaus auf vor- und nachgelagerte Prozesse ausweiten, können

a) gezieltere und effektivere Dekarbonisierungsmaßnahmen ergreifen und
b) Partner entlang der Wertschöpfungskette in ihre Nachhaltigkeitsziele einbinden.

Laut der Non-Profit-Organisation Carbon Disclosure Project trägt dies erheblich zur globalen Emissionsreduzierung bei. Das hilft nicht nur im Kampf gegen die Klimakrise, sondern gibt auch Aufschluss darüber, wo die eigenen Produkte und Services Teil einer nachhaltigen Gesamtlösung sind und wo Anpassungsbedarf für nachhaltige Lösungen besteht.


Wie treiben ESG-Reportingpflichten den nachhaltigen Wandel?

Nachhaltigkeit und ESG sind heute entscheidend für Erfolg, Wettbewerbsfähigkeit und Kapitalzugang – und werden zum Treiber echter Wertschöpfung. Genau hier ist ESG-Reporting das zentrale Instrument – für Entscheidungen, Verbesserung und Resilienz.

2. Nachhaltigkeit geht über Umweltaspekte hinaus

Während oft ökologische Maßnahmen im Fokus stehen, sind auch soziale Faktoren entscheidend. Aspekte wie faire Arbeitsbedingungen, Diversität und eine agile Unternehmenskultur stärken die Arbeitgeberattraktivität – ein klarer Vorteil im Wettbewerb um Talente. Eine Analyse der Initiative „Great Place to Work“ zeigt, dass Unternehmen mit einer starken Arbeitsplatzkultur eine geringere Fluktuation, weniger Krankheitstage und mehr Vertrauen für sich verbuchen können.

Wer nun zusätzlich den Blick aus dem eigenen Betrieb in die Lieferkette wagt, identifiziert weitere unternehmensstrategisch wertvolle Nachhaltigkeitsfaktoren. Resiliente Lieferketten sind laut einer von EY durchgeführten Analyse spätestens seit Corona und der Suez-Kanal-Krise auf jeder Vorstandsagenda. Nachhaltige strategische Ziele wie ein hohes Maß an Transparenz und ein gestärktes Vertrauen in Lieferanten können somit auch hier die Unternehmensstrategie nachhaltig gestalten. Daher sollten die unternehmensspezifisch wesentlichen E-, S- und G-Faktoren genau identifiziert werden.


3. ESG-Kriterien beeinflussen Kapitalbeschaffung und Finanzierungskosten

Investoren und Banken bewerten ESG-Kriterien zunehmend als entscheidendes Kriterium für Finanzierungsentscheidungen. Unternehmen, die Nachhaltigkeitsziele in ihre Strategie integrieren und deren Umsetzung transparent nachweisen, haben daher bessere Chancen, Kapital zu attraktiven Konditionen zu bekommen.


Laut einer Studie der Landesbank Baden-Württemberg  hat sich die Akzeptanz grüner Finanzierungsinstrumente im Mittelstand deutlich erhöht – bereits 17 Prozent der Finanzentscheider nutzen sie. Dies zeigt, dass Green Finance und nachhaltige Investitionen zunehmend eine Rolle spielen. Die klare Definition von Nachhaltigkeitszielen kann somit einen direkten Beitrag zur finanziellen Stabilität des Unternehmens leisten und den CFO bei einer nachhaltigen Finanzierung unterstützen.

 

4. Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil der Unternehmensführung

Damit Nachhaltigkeit nicht ein Lippenbekenntnis bleibt, muss sie operativ verankert werden. Dazu gehört neben einem kontinuierlichen Tracking von Fortschritt und Status der nichtfinanziellen Ziele, zum Beispiel durch ein integriertes Performance-Management-System, auch eine adäquate organisatorische Verankerung. Dabei ist es entscheidend, eindeutige Zuständigkeiten und Rollen innerhalb des Unternehmens zu definieren – etwa durch Nachhaltigkeitsbeauftragte oder spezialisierte ESG-Abteilungen. Eine EY-Analyse zeigt, dass 90 Prozent der DAX- und MDAX-Unternehmen bereits zentrale ESG-Abteilungen eingerichtet haben, um Nachhaltigkeitskompetenzen zu bündeln.


EY-Studie: Wie man eine Organisation für ESG fit macht

Nachhaltigkeit betrifft verschiedene Abteilungen im Unternehmen. Für einen reibungslosen Ablauf der Prozesse ist eine durchdachte Organisation mit klaren Verantwortlichkeiten und Schnittstellen notwendig. Eine neue EY-Studie analysiert die Best Practices und Hindernisse deutscher MDAX- und DAX40-Unternehmen und zeigt auf, wie klare Verantwortlichkeiten, funktionsübergreifende Zusammenarbeit und Managementunterstützung die ESG-Integration fördern können.

Luftaufnahme eines Gletscherflusses in Island. Naturkunst von Mutter Natur, ideal als hochwertiges Wallpaper-Hintergrundbild.

Fazit

Nachhaltigkeit ist kein Zusatz, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen. Wer sie strategisch verankert, sichert langfristige Wettbewerbsfähigkeit, erfüllt regulatorische Anforderungen wie die CSRD und profitiert von besseren Finanzierungskonditionen. Entscheidend ist dabei eine ganzheitliche Integration – vom Lieferkettenmanagement über soziale Faktoren wie Arbeitsbedingungen und Unternehmenskultur bis hin zur umfassenden Berichterstattung.

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