Pressemitteilung
21 Mai 2025  | Stuttgart, DE

Vermögende Kunden in Europa bevorzugen persönliche Beratung

Verwandte Themen
  • Mehrheit (56 Prozent) der befragten europäischen Wealth-Management-Kunden erwartet Einsatz von KI-Tools
  • Alternative Investments werden verstärkt nachgefragt
  • Fast ein Viertel der europäischen wohlhabenden Kunden bevorzugt fixe Entgelte in der Finanzberatung

Wealth-Management-Kunden streben in unsicheren Zeiten nach Sicherheit, so eine wesentliche Erkenntnis des neuen EY Global Wealth Research Report. Generell konnten vier globale Trends im abgelaufenen Jahr beobachtet werden: Vermögende Kunden haben einen gestiegenen Bedarf an persönlicher Beratung durch ihre Vermögensverwalter, neigen zu einer höheren Diversifizierung ihrer Portfolios, gewichteten Bargeld deutlich über und bevorzugen feste Entgelte.

Der Bericht, für den rund 3.600 Vermögensverwaltungskunden in 30 Ländern befragt wurden, darunter mehr als 1.000 in Europa und mehr als 130 in Deutschland, stellte auch fest, dass viele HNWI (high-net-worth-individuals) unzureichend auf Erbschaften und Vermögensübertragungen vorbereitet sind, Bedenken beim Einsatz von KI haben und zunehmend nach alternativen Investments suchen.

Patrick Stöß, Leiter Wealth & Asset Management bei EY Deutschland, kommentiert: „Als Reaktion auf die wirtschaftlichen Herausforderungen und geopolitischen Unsicherheiten passen Vermögensverwalter ihre Beratung und Angebote durch noch stärkere Personalisierung an, um so auf Veränderungen in den Kundenanforderungen zu reagieren. Herausfordernde Zeiten erfordern auch ein Mehr an Kommunikation. Gleichzeitig müssen die Vermögensverwalter auch die technologische Transformation und Digitalisierung managen sowie Nachhaltigkeitsaspekte und umfassendes Risikomanagement im Auge behalten.“

EY Global Wealth Research Report 2025 - Deutsche Perspektive

Diese Erkenntnisse gelten gleichermaßen für den deutschen Markt. Obwohl die Höhe des jährlich in Deutschland festgesetzten vererbten und verschenkten Vermögens ein Allzeithoch von mehr als 121 Mrd. Euro erreicht hat, gaben fast die Hälfte der deutschen Kunden an, sich für den Vermögenstransfer über Generationen hinweg nicht oder nur einigermaßen gut vorbereitet zu fühlen – ein deutlicher Fingerzeig in Richtung Wealth Manager und betreuende Banken.

Die Bereitschaft zum Wechsel des betreuenden Instituts ist unter den deutschen Begünstigten besonders auffällig hoch. Nur noch 73 Prozent der erbenden oder beschenkten Befragten in Deutschland planen, weiterhin mit dem Wealth Manager oder der Privatbank des Gebers zusammenzuarbeiten – im europäischen Durchschnitt sind es immerhin 79 Prozent. Die Entscheidung zum Wechsel wird maßgeblich durch drei Parameter beeinflusst: eine klare und transparente Gebührenstruktur, maßgeschneiderte Finanzstrategien und eine offene und ehrliche Kommunikation.

„Das Thema Künstliche Intelligenz macht auch vor dem Wealth Management nicht halt. Global beobachten wir, dass die Erwartungen der Kunden steigen, dass Vermögensverwalter und Privatbanken Künstliche Intelligenz in ihre Prozesse integrieren, um Kundennutzen zu schaffen. In Deutschland liegt dieser Wert bereits bei 50 Prozent, in Asien sogar bei über 70 Prozent. Dies verdeutlicht die Richtung, in die sich die Branche entwickeln muss“, erläutert Sebastian Schäfer, Director und Leiter Wealth & Private Banking Consulting, EY Financial Services Deutschland. Besonders ausgeprägt sind die Erwartungen bei deutschen HNWI mit 52 Prozent und sehr wohlhabenden Kunden (VHNWI) mit 72 Prozent, wobei gerade auch für diese Kunden das Thema Datensicherheit und -schutz auch eine herausragende Rolle spielt.

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist das wachsende Interesse an alternativen Investments. Fast ein Drittel (32 Prozent) der befragten deutschen Kunden planen, ihre Allokationen in alternative Anlageklassen zu erhöhen. Besonders stark ist das Interesse bei den sehr wohlhabenden (VHNWI) Kunden mit 44 Prozent und den HNWI-Kunden mit 33 Prozent – trotz auch geäußerter Bedenken hinsichtlich dieser Anlagekategorie. Für Wealth Manager ergibt sich daraus die zwingende Notwendigkeit, ihre Produktangebote zu diversifizieren und auf die steigende Nachfrage nach alternativen Investments zu reagieren.

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EY im Überblick

EY* ist eine der großen deutschen Prüfungs- und Beratungsorganisationen. In der Steuerberatung ist EY deutscher Marktführer. EY beschäftigt mehr als 11.100 Mitarbeitende an 18 Standorten. Gemeinsam mit den rund 395.000 Mitarbeitenden der internationalen EY-Organisation betreut EY Mandanten überall auf der Welt.

EY bietet sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung, Strategy and Transactions, Consulting und Immobilienberatung.

*Der Name EY bezieht sich in diesem Profil auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.

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