Fit für KI: Learning bei EY — Oliver John über Trainings, Skills und nachhaltige Nutzung

Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt und damit auch die Anforderungen an junge Talente. Oliver John, verantwortlich für die Learning-Angebote rund um KI bei EY, erklärt in diesem Interview, wie Berufseinsteiger:innen ohne technischen Hintergrund gut starten können, welche Kompetenzen trotz KI künftig unverzichtbar bleiben und wie EY die nachhaltige Einführung von KI-Tools begleitet.

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Oliver, wie können sich Berufseinsteiger:innen ohne technischen Hintergrund fit für KI machen?

Neugier und Experimentierfreude sind die wichtigsten Voraussetzungen. Wer offen für Neues ist und Lust hat, generative KI einfach mal auszuprobieren, bringt bereits das Wichtigste mit. Gerade am Anfang hilft es, sich ein grundlegendes Verständnis anzueignen: Was kann generative KI, wie entsteht ihr Output, welche Risiken sind zu beachten und wie formuliert man gute Prompts. Dafür gibt es eine Fülle an frei zugänglichen Ressourcen - von YouTube-Tutorials bis hin zu praktischen Übungen mit Tools wie ChatGPT. Einfach mal im Alltag testen, wie KI unterstützen kann: beim Strukturieren von Gedanken, beim Schreiben oder beim Recherchieren. 

Und ansonsten: Dranbleiben! Die Entwicklungen sind rasant. Was heute noch nicht geht, kann morgen schon funktionieren. Wer kontinuierlich mitlernt, bleibt nicht nur informiert, sondern wird Teil einer spannenden Zukunft.

Welche Soft Skills bleiben trotz KI unverzichtbar?

Mit dem Einzug generativer KI verändert sich unsere Rolle. Wir sind nicht mehr nur Autor:innen, sondern zunehmend Editor:innen. Das bedeutet: Wir gestalten nicht nur Inhalte, sondern bewerten, korrigieren und verantworten sie. Wichtiger denn je, gerade wegen der Technologie, sind daher: Kritisches Denken und empfängerorientierte Kommunikationsfähigkeit. Generative KI kann sehr überzeugend formulieren, aber ist nicht frei von Fehlern. Es muss nach wie vor von uns Menschen beurteilt werden, ob Ton, Stil und Inhalt wirklich zum Empfänger, zum Kontext und zur Situation passen. 

Und schließlich: Moderationskompetenz und Empathie. In vielen Business-Kontexten entstehen echte Mehrwerte im direkten Austausch – in Workshops, Gesprächen, Diskussionen. Generative KI kann bei Vorbereitung und Dokumentation unterstützen. Aber die Fähigkeit, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, die richtigen Fragen zu stellen und echte Insights aus Teilnehmenden herauszukitzeln, bleibt eine wesentliche Kompetenz von uns Menschen.

Ey Career Oliver John

Wie stellt EY sicher, dass KI-Tools nachhaltig angenommen werden und Mehrwert schaffen?

EY hat weltweit erhebliche Investitionen in KI-gestützte Funktionen getätigt und verfolgt konsequent einen bereichsübergreifenden Ansatz. Die IT-Abteilung, Fachbereiche und Personalabteilung arbeiten gemeinsam daran, sämtliche Kolleg:innen in der versierten Nutzung von KI-Technologien zu schulen. In einer Pilotstudie zur Einführung von Microsoft 365 Copilot in Europe West wurden zum Beispiel typische Alltags-Use Cases definiert und die Tester:innen gebeten, ihre Aufgaben mit und ohne Copilot zu erledigen. Die Studie hat gezeigt, dass bereits eine geringe Anzahl an wöchentlicher Nutzung zu einem positiven Return on Invest führt - nicht nur durch Zeitersparnis, sondern auch durch bessere Arbeitsqualität (wie vollständigere Meeting-Notizen oder klarere Formulierungen) und neue Ideen sowie Inspiration.

Welche Weiterbildungsangebote zu KI gibt es bei EY?

Das global verfügbare Angebot ist breit und kann schnell unübersichtlich werden. Deswegen wird es von uns gezielt gebündelt. So können Mitarbeitende je nach Vorwissen und Aufgaben passende Einstiege finden. Die Weiterbildungsangebote reichen von grundlegenden eLearnings zur Einführung in EY-spezifische Governance über virtuelle Formate zu angewandtem Prompting oder dem Teilen von relevanten News & Updates bis hin zu physischen Trainings zur Bearbeitung spezifischer Use Cases oder der Entwicklung nutzbarer Agents. KI fließt außerdem in softwaregestützte Soft-Skill- und Sprachtrainings ein — etwa durch KI-Coaches, mit denen sich realistische Gesprächssituationen üben lassen.

Welche Zertifizierungen sind für EY-Mitarbeitende besonders relevant?

Mitarbeitende haben Zugriff auf eine Vielzahl von internen und externen Zertifizierungsangeboten. EY arbeitet eng mit Partnern wie Microsoft, Nvidia und Databricks zusammen. Darüber lassen sich besonders für AI-Developer relevante Zertifizierungen erwerben. Zusätzlich gibt es 18 unterschiedliche EY-Badges zum Thema Artificial Intelligence. Für spezielle Anforderungen können Mitarbeitende über einen dezidierten Business Case auch für Zertifizierungen von Anbietern wie AWS, IBM oder Google Cloud bewerben. So stellen wir sicher, dass individuelle Lernziele mit den strategischen Anforderungen von EY in Einklang gebracht werden können.



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