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Warum der EZB-Stresstest 2026 einen Paradigmenwechsel darstellt

Der neuartige Stresstest der EZB erfordert von Banken ein Umdenken bei der Abbildung geopolitischer Risiken in ihren Modellen.


Überblick

  • Die EZB gibt nach dem Bottom-up-Ansatz den Banken für 2026 lediglich den Umfang des zu modellierenden Kapitalverlusts vor.
  • Ein strukturiertes Vorgehen ist essenziell, um den EZB-Anforderungen an Governance, Risikomanagement und Kapitalplanung zu entsprechen.
  • Nach der neuen Methodik gilt es nicht nur, geopolitische Risiken zu erkennen, sondern sie auch aktiv in strategische und operative Prozesse zu integrieren.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat für das Jahr 2026 einen Stresstest angekündigt, der einen Paradigmenwechsel in der Bankenaufsicht markiert. Die konkrete Ausgestaltung des Stresstests ist zwar noch nicht veröffentlicht, es zeichnet sich aber ab, dass erstmals nicht vordefinierte makroökonomische Szenarien im Mittelpunkt stehen, sondern unternehmensspezifische geopolitische Schocks. Banken wären dann gefordert, eigene Extremszenarien zu entwickeln – und nachzuweisen, dass sie diese überstehen können. Die Details sollen im August 2025 bekanntgegeben werden.


Der EZB-Stresstest 2026 stellt einen Paradigmenwechsel dar.


EZB: Was ist neu am Stresstest 2026?

Im Gegensatz zu früheren Tests, bei denen die EZB nach dem Top-down-Prinzip einheitliche makroökonomische Szenarien vorgab, wird 2026 ein Bottom-up-Ansatz verfolgt: Dabei plant die EZB, lediglich den Umfang des zu modellierenden Kapitalverlusts vorzugeben. Von den Geldinstituten sind dann selbst realistische geopolitische Szenarien zu entwickeln, die diesen Verlust plausibel erklären würden.


Der EZB-Stresstest 2026 stellt den bisherigen Top-down-Ansatz mit vorgegebenen Szenarien durch eine Bottom-up-Vorgabe von Kalitalverlusten auf den Kopf.


Was bedeutet der EZB-Stresstest 2026 für Banken?

Die Anforderungen an Governance, Risikomanagement und Kapitalplanung steigen im Zuge des EZB-Stresstests 2026 erheblich. Die neue Methodik erfordert, dass Geldinstitute geopolitische Risiken nicht nur erkennen, sondern sie gezielt in ihren strategischen und operativen Prozessen berücksichtigen. Im Einzelnen bedeutet das:

1. Unternehmensspezifische geopolitische Szenarien entwickeln

In der Vergangenheit gab die EZB standardisierte makroökonomische Krisenszenarien vor, die für alle Banken gleichermaßen galten, allerdings im Ergebnis zu unterschiedlich hohen Kapitalverluste für die jeweiligen Geldinstitute führten. Das Vorgehen zeigte also die allgemeine Anfälligkeit des gesamten Bankensektors gegenüber einem spezifischen Szenario. Im Gegensatz dazu sind Banken nun gefordert, selbst realistische, nachvollziehbare und auf die individuelle Risikostruktur des jeweiligen Unternehmens zugeschnittene Szenarien zu entwerfen, die zu einem von der EZB vorgegebenen Kapitalverlust führen könnten. Der Kapitalverlust ist also durch ein Szenario zu erklären, das die geschäftspolitischen Alleinstellungsmerkmale der betroffenen Bank widerspiegelt. Es steht demnach nicht mehr ein allgemeines Krisenszenario im Vordergrund, sondern die Banken sind gefordert, die wesentlichen spezifischen Risikotreiber zu identifizieren, für die sie anfällig sind. Damit steht die individuelle Vulnerabilität viel stärker im Vordergrund. Drei Beispiele:

  • Eine Bank mit starkem Engagement in Südostasien könnte ein Szenario modellieren, in dem ein Handelskonflikt zwischen China und den USA zu Exportverboten, Lieferkettenunterbrechungen und Zahlungsausfällen bei Unternehmenskunden führt.
  • Eine Bank mit starkem Engagement im Baltikum könnte ein Szenario modellieren, in dem ein Territorialkonflikt zwischen Russland und der EU zur Besetzung Litauens führt, Importe und Exporte aus dem/ins Baltikum erschwert werden und Unternehmenskunden ausfallen.
  • Eine Bank mit starkem Engagement in Südamerika könnte ein Szenario modellieren, in dem ein politischer Konflikt (soziale Unruhen, Übernahme des Staates durch Drogenkartelle) zwischen rechtsstaatlichen und kriminellen Kräften zu Enteignungen, Rechtsunsicherheit und Währungsschwankungen führt.

Wie die Beispiele zeigen, ist die Bandbreite möglicher Szenarien und damit verbundener Risikotreiber durch den Bottom-up-Ansatz der EZB nahezu unbegrenzt.

2. Interne Modelle und Annahmen überarbeiten

Die Risikomodelle von Banken basieren oft auf historischen Daten und makroökonomischen Standardannahmen. Diese gilt es nun zu erweitern, um aktuelle geopolitische Entwicklungen mit ihren Chancen und Risiken zu berücksichtigen. Auch hier drei Beispiele:

  • Ein Kreditrisikomodell muss künftig auch die Wahrscheinlichkeit eines plötzlichen Marktaustritts aufgrund politischer Sanktionen gegen ein bestimmtes Land oder Unternehmen abbilden können. Prominentes Beispiel sind die Sanktionen gegen Russland und der Abbruch der Gaslieferungen durch Gazprom.
  • Ein Kreditrisikomodell muss künftig auch die Wahrscheinlichkeit einer Neuordnung der Gewaltenteilung aufgrund von Wahlergebnissen abbilden können. Konkret zu beobachten ist dies aktuell bei den Bestrebungen in der Slowakei, den Rechtsstaat umzubauen.
  • Ein Kreditrisikomodell muss künftig auch die Wahrscheinlichkeit einer Umgestaltung der Gesundheitssysteme aufgrund technischer Innovationen und anderer Veränderungen (beispielsweise elektronische Patientenakte, Telemedizin, Tarifstrukturen) abbilden können. Der Umbau der US-Gesundheitssysteme Medicare und Medicaid steht hierfür ebenso exemplarisch wie die deutsche Diskussion zu privaten und gesetzlichen Gesundheitssystemen.

Die Beispiele zeigen, wie vielfältig sich geopolitische Entwicklungen darstellen können. Gleichzeitig wird deutlich, dass die Szenarien klassifiziert werden können, beispielsweise in politischen Wandel, geostrategischen Stress, wirtschaftliche Spannungen, gesellschaftliche Veränderungen oder technologischen Fortschritt. Entscheidend ist die Szenariofähigkeit über einen längeren Zeitraum hinweg und die Möglichkeit, sowohl ökonomische als auch handelsrechtliche Auswirkungen bestimmen zu können. Nur so kann der Einbezug in den ICAAP erfolgen und können realistische Zusammenhänge über mehrere Perioden analysiert werden.

3. ICAAP anpassen

Der Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) muss geopolitische Risiken systematisch erfassen. Das bedeutet, dass Kapitalpuffer nicht nur für wirtschaftliche Stressszenarien vorzuhalten sind, sondern auch für solche, die sich aus den oben genannten Klassifizierungen ableiten. Drei Beispiele:

  • Eine Bank mit umfangreichen US-Dollar-Verbindlichkeiten muss im ICAAP ein Szenario berücksichtigen, in dem die amerikanische Zentralbank Federal Reserve (Fed) Swap-Linien einschränkt und die Refinanzierungskosten sprunghaft steigen.
  • Eine Bank mit umfangreichem Krypto-Exposure ist gefordert, im ICAAP auch Szenarien zu modellieren, in denen geopolitische oder regulatorische Eingriffe – etwa die Einführung nationaler Lizenzpflichten für Verwahrstellen – zu sprunghaft steigenden Betriebskosten und operativen Risiken führen.
  • Eine Bank mit umfangreichem Exposure gegenüber Goldpreisbewegungen – etwa durch physische Bestände, Derivate oder als Sicherheiten hinterlegte Goldpositionen – sollte im ICAAP ein Szenario berücksichtigen, in dem die russische Zentralbank als geopolitische Reaktion große Mengen Gold auf den Weltmarkt bringt, was zu einem drastischen Preisverfall und entsprechenden Bewertungsverlusten führt.

Es wird deutlich, dass die Berücksichtigung geopolitischer Risiken die traditionellen Risikotypen (Kredit-, Markt-, Op- und Liquiditätsrisiko) bei der Kapitalplanung sinnvoll ergänzt. Von zentraler Bedeutung ist dabei die enge Verzahnung der Risikoinventur mit der Risikobewertung, sodass eine effiziente Kapitalallokation erfolgen kann.

4. Liquiditätsrisiken neu bewerten

Die EZB warnt explizit vor der Gefahr geopolitisch bedingter Liquiditätsengpässe, insbesondere bei Fremdwährungen wie dem US-Dollar. Für Banken gilt es, ihre Abhängigkeit von kurzfristiger Refinanzierung und ihre Fähigkeit zur Besicherung von Margin Calls kritisch zu hinterfragen. Drei Beispiele:

  • Eine Bank, die stark auf US-Dollar-Finanzierung angewiesen ist, sollte prüfen, ob sie im Falle eines Marktstresses ausreichend Sicherheiten für Repo-Geschäfte oder FX-Swaps bereitstellen kann.
  • Eine Bank mit Zahlungsabwicklung über sanktionierte Länder sollte ein Szenario modellieren, in dem der Zugang zu internationalen Zahlungsverkehrssystemen (zum Beispiel SWIFT) eingeschränkt wird, was zu einem plötzlichen Liquiditätsengpass führen würde.
  • Eine Bank mit Tochtergesellschaften in politisch instabilen Regionen sollte ein Szenario berücksichtigen, in dem lokale Zentralbanken Kapitalverkehrskontrollen einführen und die Rückführung von Liquidität in den Konzern unmöglich wird.

In einem von bedeutsamen geopolitischen Ereignissen geprägten Umfeld kann die ständige Verfügbarkeit von unbegrenzter Liquidität nicht mehr als gegeben angesehen werden.

Neben dem Risiko kurzfristiger Liquiditätsengpässe kann auch der Zugang zu langfristigen Refinanzierungsquellen betroffen sein. In diesem Fall ist eine verstärkte Nutzung alternativer Quellen zu eruieren, die mit höheren Refinanzierungskosten verbunden sein können.

Dies wird im Rahmen des ILAAP (Internal Liquidity Adequacy Assessment Process) bewertet. Somit besteht eine direkte Verbindung von ILAAP und ICAAP. Daher sollten die durch geopolitische Risiken beeinflussten Interdependenzen zwischen den beiden Rahmenwerken noch stärker berücksichtigt werden.

5. Governance und Krisenmanagement stärken

Es gilt, geopolitische Risiken auf Vorstandsebene zu diskutieren und in die strategische Planung zu integrieren. Dazu gehört auch die Einrichtung von Krisenreaktionsplänen und die Schulung von Entscheidungsträgern im Umgang mit geopolitischen Schocks. Drei Beispiele:

  • Eine Bank könnte im Governance-Framework vorsehen, dass im Risikokomitee regelmäßige Geopolitik-Reviews vorgenommen werden, um aktuelle Entwicklungen zu bewerten und Handlungsoptionen zu diskutieren.
  • Eine Bank könnte halbjährliche Krisensimulationen durchführen, bei denen Vorstände und Bereichsleiter gefordert sind, auf ein fiktives geopolitisches Schockszenario zu reagieren  – etwa den plötzlichen Ausschluss eines Landes aus dem SWIFT-System.
  • Eine Bank könnte ein Schulungsmodul „Geopolitische Risiken und strategische Resilienz“ für Führungskräfte einführen, das anhand realer Fallstudien (beispielsweise Russland-Sanktionen oder Cyberattacken) Entscheidungsfähigkeit unter Unsicherheit trainiert.

Die EZB fordert von den Banken, dass sie einerseits realistische geopolitische Extremszenarien entwickeln und andererseits nachweisen, dass sie diesen standhalten können. Dies erfordert nicht nur technische Modellierung, sondern auch eine starke Governance-Struktur, die geopolitische Risiken systematisch erfasst, bewertet und mit der Zuordnung von Rollen und Verantwortlichkeiten in die Entscheidungsprozesse integriert.


Gemeinsam mit Ihnen finden wir Antworten auf die Herausforderungen des neuartigen EZB-Stresstests 2026 und dessen Auswirkungen. Die Stärkung der Resilienz Ihres Unternehmens ist unser Ziel.


EZB-Stresstest 2026: Was Banken jetzt tun sollten

Die Vorbereitung auf den EZB-Stresstest 2026 erfordert ein proaktives und strukturiertes Vorgehen. Folgende Maßnahmen sollten Banken jetzt ergreifen, um geopolitische Risiken wirksam zu integrieren und regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.

1. Szenarien entwickeln
 

Banken sind gefordert, individuelle geopolitische Extremszenarien zu entwerfen, die realistisch sind und zum Risikoprofil ihres Geschäftsmodells passen. Diese Szenarien sollten nicht nur qualitative Einschätzungen enthalten, sondern auch quantitative Auswirkungen auf die Kapitalausstattung (ICAAP), die Liquiditätsplanung (ILAAP) und die Erträge modellieren.

In der Praxis haben sich hierzu folgende Maßnahmen und Instrumente bewährt:

  • Interdisziplinäre Multi-Stakeholder-Workshops, beispielsweise mit Fachleuten aus den Bereichen Strategie, Risiko, Research und Politik – oder Länderexperten
  • Nutzung externer geopolitischer Datenquellen im Sinne von Nachrichtendiensten oder Think Tanks (Geopolitical Risk Index , BlackRock Geopolitical Risk Dashboard, EZB, IWF, BIZ und weitere)
  • Integration in bestehende Stresstest-Frameworks (Cyber, ESG und andere)

Die Herausforderung für die Banken liegt darin, plausible, relevante und quantifizierbare Szenarien zu entwickeln, die zur eigenen Risikostruktur passen.
 

2. Governance stärken
 

Die Ergebnisse des auf dem Bottom-up-Ansatz basierenden Stresstests sind in den ICAAP zu integrieren und auf Vorstandsebene zu diskutieren. Voraussetzung ist, dass eine regelmäßige Bewertung geopolitische Risiken auf Vorstandsebene verankert wird. Die Governance-Strukturen müssen daher klare Verantwortlichkeiten für politische Risikoanalysen und Krisenreaktionen definieren.

In der Praxis haben sich folgende Maßnahmen und Instrumente bewährt:

  • Anpassung der Mandate von Risiko- und Strategieausschüssen über alle Managementebenen hinweg (zum Beispiel RACI-Matrizen)
  • Mitarbeiterschulung zum Umgang mit politischen Risiken (Leitungs-, Management- und Aufsichtsorgane)
  • Etablierung von Eskalationsmechanismen für geopolitische Ereignisse (Notfallpläne, Katastrophenschutzübungen, Krisenmanagement-Routinen)

Die Herausforderung besteht darin, geopolitische Risiken nicht nur technisch zu modellieren, sondern deren Management auch strategisch zu verankern – inklusive Kapitalplanung und Entscheidungsprozessen.
 

3. Modelllandschaft anpassen
 

Bestehende Risikomodelle müssen erweitert werden, um politische Einflussfaktoren wie Sanktionen und Handelsbarrieren oder Cyberrisiken zu berücksichtigen. Die signifikantesten Herausforderungen sind dabei die Identifikation der wesentlichen Risikotreiber, die sich durch das gewählte geopolitische Szenario ergeben, die Ableitung von Wirkungszusammenhängen und die Überleitung auf die Parameter der Risikomodelle. Dies erfordert häufig eine Granularität und Flexibilität bei der Festlegung der Risikoparameter und der Bestimmung ihrer Betroffenheit, die in den bisherigen Ansätzen nicht gegeben ist. Eine Flexibilisierung und Automatisierung von Prozessschritten helfen Banken, verschiedene Szenarien effizient berechnen zu können.

In der Praxis haben sich folgende Maßnahmen und Instrumente bewährt:

  • Validierung und Erweiterung von Modellannahmen
  • Einbindung geopolitischer Variablen in Szenarioanalysen und granulare Überleitung auf die in den Modellen verwendeten Risikoparameter
  • Zusammenarbeit mit externen Modellierungs- und Datenanbietern

Die Herausforderung für die Banken besteht darin, auch die Annahmen über Marktliquidität und Gegenparteiausfallrisiken zu überarbeiten.
 

4. Datenlage verbessern
 

Eine belastbare Datenbasis ist entscheidend für die Bewertung geopolitischer Risiken. Banken sind gefordert, ihr Exposure gegenüber politisch sensiblen Regionen, Sektoren und Gegenparteien transparent erfassen und regelmäßig aktualisieren.


In der Praxis haben sich folgende Maßnahmen und Instrumente bewährt:

  • Erstellung eines Geopolitik-Dashboards, das alle relevanten Exposure-Daten (beispielsweise Länder, Branchen, Währungen) aus integrierten Data Warehouses bezieht und zeitnah bereitstellt
  • Aufbau von Frühwarnsystemen für politische Ereignisse
  • Nutzung von KI-gestützten Analysetools zur Mustererkennung

Die Herausforderung für die Banken besteht darin, dass sie im Stressfall unmittelbar Einblick in und Zugriff auf alle relevanten Exposure-Daten haben.
 

5. Klare Kommunikation schaffen
 

Die Kommunikation mit Aufsichtsbehörden, Investoren und internen Stakeholdern muss klar, konsistent und faktenbasiert sein. Banken sollten ihre geopolitischen Risikostrategien dokumentieren und kommunikationsfähig machen.


In der Praxis haben sich folgende Maßnahmen und Instrumente bewährt:

  • Entwicklung von Kommunikationsleitfäden für Krisenszenarien
  • Abstimmung mit Investor Relations und Compliance
  • Vorbereitung von regulatorischen Reporting-Vorlagen

Die Herausforderung für die Banken besteht darin, dass die Krisenkommunikation im Fall eines politischen Schocks sofort aktiviert werden kann und alle Kommunikationskanäle abdeckt.

 

Banken sollten EZB-Stresstest 2026 aktiv vorbereiten

Der EZB-Stresstest 2026 ist mehr als eine technische Übung – er ist ein Weckruf. Banken sind gefordert, geopolitische Risiken nicht nur zu erkennen, sondern aktiv zu managen. Wer jetzt handelt, kann nicht nur regulatorische Anforderungen erfüllen, sondern auch die eigene Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit stärken.


Um erfolgreich zu sein, sollten sich Banken auf drei Kernbereiche konzentrieren:

  1. Auswirkungen geopolitischer Risikotreiber auf das Unternehmen sind klar definiert
  2. Architektur der Risikomodelle ermöglicht die Integration geopolitischer Treiber
  3. Nutzung interner und externer Daten zu geopolitischen Ereignissen ist gewährleistet

Die Unterstützung des Vorstands und des Senior-Managements trägt entscheidend dazu bei, die notwendigen Ressourcen und die erforderliche Aufmerksamkeit für einen erfolgreichen Stresstest zu gewährleisten.
 

Die Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit ist für Banken in einem sich ständig wandelnden Umfeld unerlässlich. Dabei zeigt die integrierte Betrachtung von ESG-Themen und den Ursprüngen geopolitischer Umbrüche, worauf Geldinstitute aufbauen können, wenn sie sich mit der Umsetzung der Vorgaben des EZB-Stresstests beschäftigt haben.
 

Da es sich beim EZB-Stresstest 2026 um einen Paradigmenwechsel handelt, gehen alle Banken mit den gleichen Voraussetzungen ins Rennen – nun geht es darum, einen guten Start hinzulegen.


Fazit

Die EZB führt 2026 einen neuartigen Stresstest durch, bei dem Banken erstmals gefordert sein werden, eigene geopolitische Extremszenarien zu entwickeln. Dieser Bottom-up-Ansatz ersetzt zentrale makroökonomische Vorgaben durch zu modellierende Kapitalverluste Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit gegenüber unternehmensspezifischen Schocks zu prüfen. Damit steigen die Anforderungen an Governance, Risikomanagement und Kapitalplanung erheblich. Der Test ist ein Weckruf: Banken sollen geopolitische Risiken nicht nur erkennen, sondern aktiv in ihre Strategien integrieren. Frühzeitige Vorbereitung stärkt nicht nur die regulatorische Konformität, sondern auch Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit der Geldinstitute.

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