4 Minuten Lesezeit 1 Dezember 2022
Starker Blitz hinter Windkraftanlage

Warum transformatives Risikomanagement in der Energiekrise wichtig ist

Von Gerd Winterling

Partner, Wirtschaftsprüfer, Head of Financial Accounting Advisory Services Germany, EY GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft | Deutschland

Unterstützt seine Mandanten beim Aufbau einer zukunftsfähigen Finanzfunktion und begleitet seine Kolleg:innen auf ihrer persönlichen Wachstumreise

Co-Autoren
4 Minuten Lesezeit 1 Dezember 2022

Eine interdisziplinäre EY Task Force analysiert die Herausforderungen der Energiekrise und zeigt zukunftsweisende Lösungsansätze auf.

Überblick
  • Die Zukunft der Energieversorgung wird langfristig durch globale geopolitische Agenden bestimmt werden.
  • Unternehmen sollten bereits jetzt die notwendigen Schritte zu einer nachhaltigen Transformation einleiten.
  • Um die Krise erfolgreich zu meistern, sind vernetztes Denken und Handeln unabdingbar.

In ihrer aktuellen Broschüre „Energieversorgungskrise im Mittelstand“ aus der Serie EY Markets Compass geben die Experten von EY Deutschland einen Überblick zu den Herausforderungen, vor denen insbesondere mittelständische Unternehmen angesichts der herrschenden Energieversorgungskrise und explodierender Strom- und Gaskosten derzeit stehen – und wohl auch zukünftig stehen werden, da die geopolitischen und makroökonomischen Ursachen der Krise kaum kurzfristig beizulegen sein dürften.

Unter anderem haben sich seit Einsetzen der Energiekrise die Preise für Strom und Gas auf den deutschen Großhandelsmärkten verzehnfacht und es droht eine mögliche Versorgungsknappheit. Auf den Wirtschaftsstandort Deutschland hat dies besonders massive Auswirkungen, denn hier lag der Anteil des produzierenden Gewerbes am Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 bei stolzen 24 Prozent – ein Spitzenwert im europäischen Vergleich.

Wind energy

Energieversorgungskrise im Mittelstand

Diese Broschüre gibt einen Überblick über die Herausforderungen, die aufgrund der Energieversorgungskrise im Mittelstand herrschen.

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Um insbesondere mittelständische, am Wirtschaftsstandort Deutschland tätige Unternehmen umfassend dabei zu unterstützen, den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden, haben sich mehrere Experten bei EY Deutschland zu einer Task Force zusammengeschlossen. Diese Task Force ist interdisziplinär vernetzt, um besser auf dynamische geopolitische, rechtliche und wirtschaftliche Entwicklungen reagieren zu können. Die Autoren der Studie stammen demnach aus zahlreichen unterschiedlichen Beratungsfeldern. Und sie belassen es nicht bei einer fundierten Analyse der vielfältigen Auswirkungen der Krise auf Unternehmen, sondern entwickeln vielmehr konkrete kurz-, mittel- und langfristige Lösungsansätze und Transformationsstrategien.

Um Unternehmen konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die weit über eine unmittelbare Sicherung der Energieversorgung und Liquidität hinausweisen, vernetzt die Task Force von EY Deutschland dabei unter anderem Spezialisten für Energierecht und Fördermittel mit Experten aus klassischen Beratungsbereichen wie Risikomanagement, Supplier Advisory oder Treasury und zukunftsweisenden Beratungsfeldern wie ESG-Strategien und Dekarbonisierung.

Akutes Krisenmanagement in Politik und Wirtschaft

Derzeit vergeht kaum ein Tag, an dem nicht seitens der Politik auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene neue Stellungnahmen, Instrumente, Förderprogramme, Gesetze und Verordnungen für den Umgang mit der Energiekrise entwickelt, beschlossen, aufgelegt und veröffentlicht werden.

Doch damit nicht genug. Da sich die Krise aufgrund ihrer Ursachen allein von staatlicher Seite kaum bewältigen lassen wird, sind betroffene Unternehmen gefragt, selbst im Krisenmanagement aktiv zu werden. Dazu braucht es nicht nur ein angemessenes Monitoring der sich dynamisch verändernden rechtlichen Regulierungen, sondern auch eine Reaktion auf die konkreten und teilweise existenziellen Auswirkungen der Energiekrise auf das operative Geschäft und die allgemeine Unternehmenstätigkeit. Hier geht es zunächst darum, die laufende Energieversorgung sicherzustellen, staatliche Förder- und steuerliche Entlastungsmöglichkeiten auszuloten und unmittelbare negative Auswirkungen auf Cashflow und Liquidität abzufedern.

Daher kommen in dieser Ausgabe des EY Markets Compass auch klassische Beratungsthemen wie Risikomanagement, Kunden- und Lieferantenbeziehungen, Unternehmensfinanzierung, Liquiditätsplanung, Steuerrecht und Bilanzierung nicht zu kurz. Doch alle werden nicht nur vor dem besonderen Hintergrund der aktuellen Energieversorgungskrise beleuchtet, sondern beinhalten auch Perspektiven für ein aktives, nachhaltiges und resilientes Risiko- und Business Continuity Management.

Zukunftsweisendes Krisenmanagement

Zudem empfiehlt sich gerade jetzt auch eine umfassende Bestandsaufnahme des Status Quo, um auf einer realistischen Grundlage mittel- und langfristige strategische Überlegungen anzustellen, wie Sie Ihr Unternehmen in wichtigen Bereichen zukunftssicher aufstellen können. Das bedeutet angesichts von aller Voraussicht nach länger andauernden Unsicherheiten im Bereich der Energieversorgung insbesondere: nachhaltig und resilient, nicht zuletzt im Hinblick auf die globale politische Agenda mit Themenschwerpunkten wie ESG, Klimawandel und Dekarbonisierung und die damit einhergehenden bereits beschlossen und zu erwartenden gesetzlichen Regelungen.

Die Publikation „Energieversorgungskrise im Mittelstand“ behandelt die Themen Rechtliche Entwicklungen, Energiekostendämpfungsprogramm und Förderstrategien, in denen Experten nicht nur den aktuellen Stand der Gesetzgebung erläutern, sondern auch konkrete Tipps zur Auswahl und Beantragung geeigneter transformativer Förderinstrumente geben.

Dazu umfasst die Publikation „Energieversorgungskrise im Mittelstand“ umfassende Beiträge zu den Themen Rechtliche Entwicklungen, Energiekostendämpfungsprogramm und Förderstrategien, in denen Experten aus den entsprechenden Beratungsbereichen nicht nur den aktuellen Stand der Gesetzgebung erläutern, sondern auch konkrete Tipps zur Auswahl und Beantragung geeigneter transformativer Förderinstrumente für Ihr Unternehmen geben.

Die Autoren sind hierbei gleichzeitig Ansprechpartner für einen weitergehenden Beratungsbedarf, beispielsweise zur nachhaltigen Optimierung des Energieverbrauchs in Ihrem Unternehmen und zu den Modalitäten der unlängst verabschiedeten Gaspreisbremse. Für besonders energieintensive Unternehmen kann außerdem eine Antragstellung für das Energiekostendämpfungsprogramm (EKDP) sinnvoll sein.

Förderung zur Transformation

Doch lohnt es sich gerade im Bereich der staatlichen Förderung unbedingt, nicht nur die aktuelle Situation im Blick zu haben. Berater für Fördermittel, ESG-Strategie, Energiemanagement und Dekarbonisierung zeigen, welche zukunftsweisenden Förderinstrumente im Bereich der Energieversorgung von Unternehmen momentan auf Bundes- oder EU-Ebene in der Entwicklung sind und welche inhaltlichen Schwerpunkte dabei gesetzt werden. Hier kann es durchaus empfehlenswert sein, mittel- und langfristig über eine strategische Restrukturierung der Energieversorgung Ihres Unternehmens nachzudenken, denn der Trend geht bei den Förderinstrumenten eindeutig in Richtung Grüne Energie und Nachhaltigkeit – ganz abgesehen davon, dass eine energietechnische Transformation und Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu einer größeren Resilienz und Krisensicherheit in der Versorgung führen können.

Fazit

In jeder Krise steckt auch eine Chance zum Wandel. Das gilt auch – und besonders – für die herrschende Energiekrise. Unternehmen, die jetzt die Gelegenheit nutzen, sich nicht nur den unmittelbaren Herausforderungen zu stellen, sondern auch ihr Krisenmanagement nachhaltig zu stärken und kreative Strategien für eine grünere Zukunft ihrer Energieversorgung zu entwickeln und zu implementieren, können durchaus optimistisch nach vorn blicken.

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Von Gerd Winterling

Partner, Wirtschaftsprüfer, Head of Financial Accounting Advisory Services Germany, EY GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft | Deutschland

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