Supply-Chain- und Finanzplanung: alte und neue Herausforderungen
Supply-Chain- und Finanzplanung sind durch eine gemeinsame Zielsetzung und die Betrachtung der Unternehmensentwicklung aus mengenbezogener und finanzieller Sicht miteinander verwoben. Dies bedeutet, dass beide Funktionen schnell auf sich ändernde Umstände im kurzfristigen Planungshorizont reagieren, gleichzeitig aber die Preise, Nachfragemenge und Lieferfähigkeit präzise für mehrere Jahre im Voraus prognostizieren müssen. Bei der Erfüllung dieser Anforderungen stehen die Planenden auch vor der Herausforderung, aus einem täglich wachsenden Datenberg sinnvolle Analysen zu generieren und zu nutzen, während sich die Planungszyklen immer weiter verkürzen und mehr funktionsübergreifende Kommunikation nötig ist.
Belastbare Planung dank Integration von Finanzdaten
Das Modell einer integrierten Unternehmensplanung unter Einbeziehung von Finanzdaten veranschaulicht, wie Unternehmen diese Herausforderungen bewältigen können. Es vereint alle relevanten Daten und vernetzten Prozesse auf einer Technologieplattform und fördert den Konsens der Entscheider aus verschiedenen Konzernbereichen zur Annahme eines integrierten Unternehmensplans. Außerdem kann das Modell auch auf kurzfristige sprunghafte Veränderungen reagieren und ihre Auswirkungen auf den mittel- bis langfristigen Planungshorizont berücksichtigen. Zudem hilft es dabei, Geschäftsentscheidungen auf Basis tatsächlicher GuV-Auswirkungen zu treffen.
Solch ein integriertes Datenmodell ermöglicht es, gleichzeitig wert- und mengenorientiert zu planen. Jede Funktion kann Änderungen auf Grundlage ihres Blickwinkels durchführen und bekommt gleichzeitig die Perspektive der jeweils anderen Funktion gespiegelt. Entscheider auf jeder Ebene und in jeder Funktion des Unternehmens können so schnell und gründlich ein Verständnis davon gewinnen, was eine Situation oder ein vorgeschlagenes Szenario für sie konkret bedeutet. Dies ermöglicht schnellere und bessere Entscheidungen.
Integrationsprozess durch führende Technologie unterstützen
Die richtige Kombination aus führenden Planungstechnologien unter Nutzung eines gemeinsamen Datenmodells kann den Prozess einer integrierten Unternehmensplanung unter Einbeziehung von Finanzdaten unterstützen. Hierzu sollten bestehende Funktionalitäten von spezialisierten Planungstools für die Bereiche Supply Chain und Finanzen in ein abgestimmtes Datenmodell mit bidirektionalen Schnittstellen integriert werden. Dabei gilt es, eine nahtlose Integration zu erreichen, ohne die Benutzerfreundlichkeit und funktionsspezifischen Möglichkeiten der kombinierten Tools aufzugeben.
Dies lässt sich anhand eines Beispiels aus dem Bereich Supply Planning darstellen: Bei dem Prozess wird der Produktionsplan im Supply-Chain-Planungstool erstellt und berücksichtigt die (Kapazitäts-) Beschränkungen, die sich in den Produktions- oder Montageprozessen ergeben. Der mengenmäßige Ressourcenverbrauch auf Basis des kapazitätsgeprüften Produktionsplans wird in die Finanzplanung übertragen, wo er anhand von Kosten- oder Allokationssätzen bewertet wird. Danach können die Herstellkosten entsprechend aktualisiert werden. Ein anschließender Abgleich mit dem Budget oder historischen operativen Plänen unterstützt die Validierung beziehungsweise Überarbeitung oder Genehmigung des Plans.
Integrierte Unternehmensplanung ermöglicht harmonisierte Prozesse und schnellere Entscheidungen
Eine integrierte Unternehmensplanung unter Einbeziehung von Finanzdaten ist ein Schritt hin zu besser aufeinander abgestimmten Konzernbereichen, die fortschrittliche Planungstools und -technologien nutzen. Sie unterstützt die Planungsabteilungen des Unternehmens auf allen relevanten Ebenen und Bereichen. Dabei wird die Produkt- und Geschäftsstruktur ebenso wie die geografische Aufstellung berücksichtigt.
Die drei Elemente der Planungslösung – Prozess, Technologie und Organisation – werden miteinander verbunden und fördern so den Nutzen. Unternehmen profitieren von dieser Lösung durch eine höhere Wirksamkeit der Planung, eine größere Effizienz der Planungsumsetzung und eine bessere Abstimmung zwischen den Unternehmensbereichen.
Die wichtigsten Treiber für die Anwendung einer integrierten Unternehmensplanung sind dabei vorhandene Lücken in Effektivität, Effizienz, Konsistenz und Abstimmung. Spürbare Vorteile können realisiert werden, wenn ein klar definiertes Änderungsmanagement sowie ein abgestimmter Transformationsansatz zur Implementierung zugrunde gelegt werden. Die Transformation sollte Prozessänderungen, Änderungen von Zuständigkeiten/Rollen und schließlich die Einführung und Nutzung von Technologien umfassen.
Fazit
Unternehmen sollten auf die Bündelung aller Planungsfunktionen in einem integrierten Konzept setzen, um den zahlreichen Herausforderungen der Unternehmensplanung zu begegnen. Wichtig ist, dass auch Finanzdaten in diesen Integrationsprozess mit einbezogen werden, während moderne Technologie eine Integration unterstützen kann. Gelingt die Verknüpfung von Supply-Chain- und Finanzplanung, können Unternehmen schnellere und besser informierte Entscheidungen treffen. Durch die Verknüpfung aller Planungselemente wird zudem der Nutzen erhöht.