In diesem Jahr wollen sich die Deutschen frühzeitig um Weihnachtsgeschenke kümmern. Über die Hälfte der Befragten gab an, bis Ende November alle Geschenke gekauft haben zu wollen. Ein Drittel möchte sich drei bis vier Wochen vor Weihnachten darum kümmern, lediglich elf Prozent plant Last-Minute-Einkäufe in den letzten beiden Wochen vor dem Fest. Da kommen die Rabattwochen gerade richtig: Von Singles‘ Day Mitte November über den Black Friday zum Cyber Monday bieten sich Verbrauchern mehrere Möglichkeiten, bei Schnäppchen zuzuschlagen. Dazu passt, dass sie ihre Geschenke am häufigsten im Internet bestellen und dafür im Schnitt 117 Euro ausgeben wollen – ein Plus von 32 Euro zum Vorjahr. 2020 noch waren mit 90 Euro die Ausgaben im Fachgeschäft oder Fachmarkt an Position 1; hier sind allerdings nur noch durchschnittlich 66 Euro als Ausgabe veranschlagt. Fast halbiert hat sich die Position der Ausgaben im Kaufhaus oder Einkaufszentrum (von 80 auf 49 Euro), gestiegen sind dafür die geplanten Budgets für Weihnachtsgeschenke aus dem Supermarkt oder Discounter (von zwölf auf 21 Euro).
Das Thema der Gesellschaft: Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit als gesellschaftliches Thema gewinnt immer mehr an Bedeutung – das schlägt sich auch in der Auswahl der Weihnachtsgeschenke nieder: 30 Prozent der Frauen und 27 Prozent der befragten Männer geben an, dass Nachhaltigkeit eine große Rolle bei der Wahl des Geschenks und beim Weihnachtsfest spielen werde. Frauen berücksichtigen Nachhaltigkeitsaspekte deutlich häufiger als Männer: Insgesamt 76 Prozent geben an, dass sie nachhaltiger schenken und feiern möchten. Bei Männern sind es 65 Prozent. Für drei von zehn Konsumenten spielt Nachhaltigkeit allerdings keine Rolle. Spannend: Nachhaltigkeitsaspekte werden von allen Altersgruppen und Konsumenten aller Einkommensklassen berücksichtigt. Die Unterschiede zwischen den Gruppen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Haushaltsnettoeinkommen betragen nicht mehr als fünf Prozentpunkte.
Durchschnittlich planen die deutschen Haushalte, im Schnitt 28 Euro mehr für nachhaltige Produkte auszugeben. Jeweils 11 Prozent planen Mehrausgaben bis 25 Euro sowie zwischen 26 und 50 Euro – zehn Prozent sind bereit, zwischen 51 und 100 Euro mehr auszugeben. Doch bei Nachhaltigkeit ist manchmal weniger mehr: So wollen 48 Prozent Verpackungen und Geschenkpapier reduzieren oder ganz darauf verzichten, um nachhaltiger zu schenken. 39 Prozent bemühen sich um regionale Lebensmittel für das Weihnachtsfest, 24 Prozent verzichten sogar auf den Weihnachtsbaum. Jeder fünfte möchte Geschenke selbst herstellen, statt sie zu kaufen, während 14 Prozent keinen oder nur natürlichen Baumschmuck für den Weihnachtsbaum nutzt.
Betrübte Stimmung wegen Corona
Auch zum Ende des zweiten Pandemiejahres ist die Vorfreude bei Weihnachtserledigungen angesichts der Einschränkungen und Gefahren getrübt: 53 Prozent geben an, dass die Vorfreude geringer ist als sonst. 15 Prozent geben an, dass ihre Vorfreude erheblich getrübt ist, 38 Prozent sind leicht betrübt. 47 Prozent freuen sich trotz allem sehr auf das Fest. Die Befürchtung, aufgrund von drohenden Lieferengpässen nicht mehr die gewünschten Erledigungen zu schaffen, ist nicht sehr verbreitet. 70 Prozent gaben an, ihre Einkäufe nicht vorziehen zu wollen. Drei von zehn Befragten gehen auf Nummer sicher.
Die Studie zeigt: Das Einkaufsverhalten der Deutschen für Weihnachten hat sich in der Pandemie verändert. Während insgesamt die Budgets für den Weihnachtseinkauf sinken, wollen die meisten Verbraucher verstärkt auf das Thema Nachhaltigkeit achten. Das Shopping-Erlebnis verlagert sich zunehmend ins Netz – und die Geschenke in Richtung Wertgutscheine. Last-Minute-Käufer gibt es in Deutschland nicht sehr viele, die meisten Verbraucher haben schon alle Geschenke beisammen oder wollen sich bald kümmern.
Fazit
Die Corona-Pandemie verändert auch die Art und Weise, wie Verbraucher in Deutschland Weihnachten feiern. Die Konsumlust beim Kauf der Weihnachtsgeschenke ist im Vergleich zu den Vorjahren gesunken – mittlerweile spielen Nachhaltigkeitsaspekte eine größere Rolle als zuvor. Andererseits trübt die Corona-Situation bei vielen die Weihnachtsstimmung – ist es doch schon das zweite Fest unter anderen Rahmenbedingungen.