7 Minuten Lesezeit 4 Juni 2019
Gemüsehändler bei Nacht

Wie soziale Unternehmer inklusives Wachstum vorantreiben

Autoren
Dan Gray

EY Global Corporate Responsibility Knowledge Leader

Purpose-driven strategist. Sustainability and social entrepreneurship advocate. Integrative thinker. Author. Storyteller. Rugby fanatic. Amateur chef. Giant.

Jessie Coates

EY Global Impact Entrepreneurship Leader

Passionate about using business as a force for good. Long-suffering Arsenal football fan. Activist. Feminist. Dreamer.

7 Minuten Lesezeit 4 Juni 2019

Weitere Materialien

Lernen Sie zwölf Unternehmen kennen, die zeigen, wie wirtschaftliches Wachstum weltweit das Leben von Menschen positiv verändern kann.

Soziale Unternehmer verfolgen das Ziel, Ungleichheiten zu bekämpfen, um „inklusives Wachstum“ aufzubauen, das alle Bevölkerungsgruppen einschließt. Erfolg definieren sie anhand der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

Seit mehr als einem Jahrzehnt stellen Berater von EY ihre Fähigkeiten, ihr Wissen und ihre Erfahrungen Non-Profit-Organisationen zur Verfügung. Sie machen sie krisenfester und stärken ihre Produktivität und ihre Fähigkeit zu nachhaltigem Wachstum.

Darum hat EY ein neues weltweites Corporate-Responsibility-Programm ins Leben gerufen: EY Ripples. Damit wollen wir unsere Unterstützung für soziale Entrepreneure ausweiten. Gleichzeitig geben wir unseren Mitarbeitern so mehr Möglichkeiten, mit Menschen zusammenzuarbeiten und sich von Menschen inspirieren zu lassen, deren Unternehmen Sinn stiften.

Wir helfen Impact Entrepreneuren, Leben zu verändern

Ob es um leichteren Zugang zu sauberem Trinkwasser geht, um grüne Energie oder um den Einsatz von Drohnen für die effizientere Produktion von Lebensmitteln – alle sozialen Entrepreneure eint ein gemeinsames Ziel: Sie wollen so vielen Menschen wie möglich ermöglichen, zu nachhaltigem ökonomischen Wachstum beitragen zu können – und von diesem zu profitieren.

EY-Mitarbeiter können nur einen kleinen Prozentsatz dieser Unternehmen unterstützen. Aber schon die
Hunderttausende an Arbeitsstunden, die sie im vergangenen Jahr in diese Projekte gesteckt haben, wenden das Leben von Menschen auf der ganzen Welt zum Besseren.

Ein Kläranlage von BioFiltro

Umwandlung von Brauchwasser in einen erneuerbaren Rohstoff (Foto: BioFiltro)

BioFiltro

Wie Brauchwasser zum erneuerbaren Rohstoff wird.

BioFiltro setzt Würmer und Mikroben ein, um bis zu 99 Prozent der Schadstoffe aus Brauchwasser zu zersetzen. Dieser Prozess verwandelt nicht nur Brauchwasser in einen erneuerbaren Rohstoff, sondern zudem Schadstoff in organischen Dünger. Dabei verbraucht er bis zu 95 Prozent weniger Energie als herkömmliche Filtersysteme. EY unterstützte BioFiltro durch eine Marktanalyse und die Entwicklung eines Expansionsplans. Inzwischen hat das Unternehmen bereits mehr als 110 Milliarden Liter Brauchwasser umgewandelt.

Easy Solar

Sauberes Wasser und bezahlbare Energie für Familien in abgelegenen Regionen von Sierra Leone

Die Elektrifizierungsrate von Sierra Leone ist eine der niedrigsten der Welt. Easy Solar verschafft dort Menschen den Zugang zu bezahlbarer Solarenergie: mit Leasingmodellen, bei denen sie nur so viel bezahlen, wie sie tatsächlich verbrauchen. Ähnliche Systeme versorgen bereits rund 40 Millionen Haushalte im östlichen Afrika und in Südasien mit Energie. EY unterstützt Easy Solar in den Bereichen Controlling und Finanzen, um die Expansion in ganz Westafrika voranzutreiben.

Every1Mobile

Starthilfen für Ladenbesitzer und bessere Gesundheitsversorgung für Menschen mit geringem Einkommen

Every1Mobile hat die Plattform „U Join“" entwickelt. Dort können Inhaber kleiner Ladengeschäfte kaufmännisches Grundwissen erwerben und auf Dienstleistungen zugreifen, die ihr Geschäft einträglicher machen.. Mit U Join können sie ihre Kunden in Treueprogramme aufnehmen, die ihnen per SMS elektronische Gutscheine für Gesundheits- und Drogerieartikel zukommen lassen. EY unterstützte Every1Mobile dabei, ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln, das das Unternehmen bereits in elf Städten in drei Ländern einsetzt.

Smart Tech im Himmel und auf der Erde

Förderung moderner Agrartechnologie für afrikanische, Karibik- und Pazifikstaaten

Drohnen sind nützliche Helfer, um die nachhaltige Versorgung mit Nahrungsmitteln sicherzustellen. Ihre Einsatzgebiete reichen vom Kartieren und der Feldbeobachtung über die Ertragskalkulation bis hin zum Erntemanagement. Unterstützt vom „Technical Centre for Agricultural and Rural Cooperation“ hat EY 26 Drohnenbetreiber, die an dem Projekt beteiligt sind, evaluiert und so deren Chancen erhöht, tatsächlich wahrnehmbare Wirkung zu erzielen. Ein Erfolg des Projekts würde nicht nur die Produktivität in der Landwirtschaft erhöhen, sondern auch Arbeitsstellen schaffen, die ausgebildete junge Menschen davon abhalten könnten, ihre Heimat zu verlassen.

Ein Ladenbesitzer von Hello Paisa

Bezahlbare Überweisungen für Migranten aus Südafrika

Hello Paisa

Bezahlbare Überweisungen für Migranten aus Südafrika

Hello Paisa ermöglicht es Migranten mit geringem Einkommen, per Smartphone Überweisungen in ihre Heimatländer zu senden – zu einem Bruchteil der Kosten etablierter Finanzdienstleister. EY-Mitarbeiter halfen Hello Paisa dabei, seinen Kundendienst und seinen Support effizienter zu gestalten, damit die Organisation ihr anvisiertes Ziel erreichen kann: 1,5 Millionen Kunden bis zum Jahr 2019.

Hello Tractor

Stabile Lebensgrundlagen für Landwirte in Afrika

Hello Tractor ist das „Uber für Traktoren“: Die App bringt Besitzer von Traktoren mit kleinen Landwirten zusammen und ermöglicht diesen den Zugriff auf Maschinen, mit denen sie ihre Produktivität und ihre Einnahmen verbessern können. Hello Tractor hat die Erträge von Landwirten nachweislich um 200 Prozent gesteigert. Durch Unterstützung beim Ausbau des Finanzmanagements und des digitalen Vertriebs hilft EY dem Unternehmen dabei, weiter zu wachsen und Millionen von Hektar Brachland in Produktionsflächen umzuwandeln.

Kaah International Microfinance Services (KIMS)

Finanzierung inklusiven Wachstums in Somalia

KIMS bietet günstige Kredite und bezahlbare kaufmännische Fortbildung an. Der Großteil seiner Kunden sind Frauen mit geringem Einkommen und zurückgekehrte Flüchtlinge. Seit seiner Gründung 2014 hat das Unternehmen mehr als elf Millionen US-Dollar an Krediten gewährt – und so mehr als 8.000 Jobs geschaffen. Mit der Hilfe von EY entwickelte KIMS eine Wachtumsstrategie und einen Umsetzungsplan. Ziel ist es, bis 2021 insgesamt 40.000 Klein- und Kleinstunternehmer mit 55 Millionen US-Dollar zu finanzieren – und so weitere 30.000 Jobs zu schaffen.

Sangery

Aufbau eines Sanitäranlagensystems ohne Kanalisation in Kenia

Sanergy betreibt bereits in elf Slums der kenianischen Hauptstadt Nairobi Toilettenanlagen. Bis 2020 will das Unternehmen mit weiteren 4.700 Toiletten menschenwürdige und bezahlbare Sanitäranlagen für mehr als 180.000 Stadtbewohner schaffen. Mit Unterstützung von EY will Sanergy die Regierung der Provinz Nairobi von der Wirtschaftlichkeit und Wachstumsfähigkeit seines Geschäftsmodells überzeugen. Ziel ist ein öffentlich-privates Pilotprojekt mit der Stadt Nairobi: die Einrichtung eines großflächigen Sanitäranlagen-Netzes, das ohne Kanalisation funktioniert.

Ein Drip Assist Monitor

Das fachgemäße Verabreichen von Spritzen rettet Menschenleben in Schwellenländern (Foto: Shift Labs)

Shift Labs

Die beaufsichtigte Verabreichung von Spritzen rettet in Schwellenländern Menschenleben

Shifts Lab hat den DripAssist Infusion Rate Monitor entwickelt, ein preisgekröntes, kostengünstiges Instrument, mit dem Ärzte und Pfleger von jedem Ort aus verfolgen können, ob Spritzen mit Medikamenten fachgemäß verabreicht werden. EY entwickelte ein Betriebsmodell, das hilft herauszufinden, an welchen Stellen Bedarf für strategische oder operationelle Verbesserungen besteht. Täglich werden weltweit zehn Millionen Spritzen ohne ärztliche Aufsicht gesetzt. DripAssist hat somit das Potenzial, Millionen Menschenleben zu verbessern.

Social Impact Factory (SIF)

Anschub für soziales Unternehmertum in den Niederlanden

SIF treibt soziales Unternehmertum in den Niederlanden voran Schon heute bringt die Organisation 300 soziale Unternehmen mit Akteuren aus dem öffentlichen und privaten Sektor zusammen. Gemeinsam entwickeln diese unternehmerische Antworten auf soziale Fragestellungen. Mit Unterstützung von EY verbesserte SIF sein Finanzmanagement. So kann es das wachsende Netzwerk stärker unterstützen und dessen gesellschaftlichen Einfluss vorantreiben.

Splash

Sauberes Wasser, saubere Hände und saubere Toiletten für Kinder in Asien und Afrika

Die weltweite Wasserkrise hat für Kinder besonders gravierende Auswirkungen. Darum versorgt Splash Schulen, Heime, Kranken- und Waisenhäuser mit sauberem Trinkwasser, Hgyieneprogrammen und besseren Sanitäranlagen. EY half SIF dabei, ein Geschäftsmodell für die Produktion und den Vertrieb von neuartigen Wasserspendern und Waschbecken aus Kunststoff zu entwickeln, die günstig, haltbar und gleichzeitig leicht zu transportieren und zu lagern sein werden. So wird das Wachstum einer Organisation unterstützt, die bis zum Jahr 2023 mehreren Millionen Kindern besseres Lebensbedingungen verschaffen wird.

Tiger Toilets

Saubere Sanitäranlagen für Indien

Viele Toilettenanlagen in Indien leiden unter mangelnder Sicherheit, Gestank und verschmutztem Grundwasser. Tiger Toilets sind die Antwort darauf. In ihnen verdauen Regenwürmer (englisch „tiger worms“) festen Abfall und wandeln ihn in kleine, gesundheitlich unbedenkliche Komposthaufen. Mit Unterstützung von EY wurden ein Betriebsmodell und eine Wachstumsstrategie entwickelt. Der Absatz der Tiger Toilets soll sich verzehnfachen. Das würde die Qualität der Sanitätsanlagen und die Gesundheit in ländlichen Gemeinden massiv verbessern.

Das nächste Ripples

All diese Beispiele zeigen: Soziale Unternehmer bekämpfen Ungleichheit mit genialen Ideen und durch unerschrockenes Vorgehen. Neben unserem Engagement in einzelnen Projekten suchen wir daher nach neuen Wegen, um solche herausragenden Innovatoren kennenzulernen und unsere Erfahrungen, Fähigkeiten und unser Wissen mit ihnen zu teilen.

Webinare

2018 haben wir eine Webinar-Reihe fortgesetzt, die EY mit führenden sozialen Investoren und den sozialen Unternehmensnetzwerken Toniic, Acumen, Echoing Green und dem Aspen Network of Development Entrepreneurs entwickelt hat. In den Webcasts erläutern wir, wie man Wachstumshindernisse überwindet, und präsentieren anschauliche Beispiele von Unternehmern, die dies bereits getan haben. Bislang gab es mehr als 1.500 Teilnehmer in über 100 Ländern.

Business clinics

Aufbauend auf bestehenden Initiativen in Kolumbien, den Niederlanden und Großbritannien startete EY 2018 das Pilotprojekt Business Clinics in den USA. Darin behandeln wir Themen, die für soziale Unternehmer von Belang sind, und die Frage, wie man Wachstumshindernisse überwindet – von Effizienzsteigerung und Risikomanagement bis hin zu Finanzplanung und steuerlichen Fragen. Die intensiven eintägigen Workshops bestehen aus Praxisübungen, Diskussionsrunden sowie Einzel- und Gruppencoaching.

Thought Leadership

Wann immer möglich, versucht EY aus Erfahrungen einzelner Projekte Erkenntnisse zu gewinnen, die helfen können, das Wachstum ganzer Branchen zu beschleunigen. Ein gutes Beispiel dafür ist eine Publikation, die wir zusammen mit Unilever anlässlich der World Water Week im August 2018 veröffentlicht haben: How can a trickle become a torrent? Darin finden sich praktische Anleitungen für den nachhaltigen Aufbau von Unternehmen, die Millionen von Menschen mit erschwinglichem und sauberem Trinkwasser versorgen können.

Fazit

Soziale Unternehmer bekämpfen Ungleichheit mit genialen Ideen und durch unerschrockenes Vorgehen. Durch unser neues Corporate-Responsibility-Programm EY Ripples bauen wir weltweit unsere Unterstützung für Unternehmen aus, die das Leben von Menschen positiv verändern.

Über diesen Artikel

Autoren
Dan Gray

EY Global Corporate Responsibility Knowledge Leader

Purpose-driven strategist. Sustainability and social entrepreneurship advocate. Integrative thinker. Author. Storyteller. Rugby fanatic. Amateur chef. Giant.

Jessie Coates

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Passionate about using business as a force for good. Long-suffering Arsenal football fan. Activist. Feminist. Dreamer.