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Nichtfinanzielles IKS – Ein strategisches Steuerungsinstrument für die Zukunft

Ein effektives nichtfinanzielles internes Kontrollsystem (IKS) ist weit mehr als nur Compliance – es stärkt Transparenz und Nachhaltigkeit.


Überblick

  • Die CSRD macht ein nichtfinanzielles IKS zur Voraussetzung für eine verlässliche ESG-Berichterstattung.
  • Ein wirksames IKS basiert auf Kontrolldesign, Implementierung und Monitoring – idealerweise nach dem COSO ICSR Framework.
  • Klare Zuständigkeiten, gute Datenqualität und die Integration in bestehende Strukturen sind entscheidend für den Erfolg.

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Union (EU) verpflichtet Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) zu erstellen. Diese Standards definieren detaillierte Offenlegungspflichten, zum Beispiel zu Governance, Strategie, wesentlichen Risiken und Chancen sowie relevanten ESG-Kennzahlen. Damit rücken nachhaltigkeitsbezogene Kontrollmechanismen wie das nichtfinanzielle interne Kontrollsystem (IKS, „Non-financial internal control system”) sowie das Risikomanagementsystem (RMS) in den Vordergrund der Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Ein effektives nichtfinanzielles IKS ist heute nicht nur Voraussetzung für eine robuste Governance-Struktur für ESG und somit für eine verlässliche ESG-Berichterstattung, sondern es entwickelt sich zunehmend zu einem zentralen Element moderner Unternehmenssteuerung. Unternehmen sind gefordert, strukturierte Prozesse zur Identifikation, Bewertung und Steuerung von Risiken zu etablieren – insbesondere solcher, die ihre nachhaltige Entwicklung gefährden könnten. Interne Kontrollsysteme spielen dabei eine Schlüsselrolle: Sie müssen risikoorientiert ausgestaltet sein und durch geeignete Maßnahmen sowie relevante Schlüsselkontrollen die Vollständigkeit und Richtigkeit der ESG-Daten sicherstellen.

Die Integration eines effektiven ESG-Risikomanagements und eines nichtfinanziellen Kontrollsystems schafft Transparenz, ermöglicht die frühzeitige Identifikation und Steuerung wesentlicher Risiken und erhöht gleichzeitig die Agilität und Reaktionsfähigkeit im Umgang mit ESG-Herausforderungen.


Ein robustes nichtfinanzielles IKS ist mehr als eine Voraussetzung für die verlässliche ESG-Berichterstattung – zunehmend wird es zu einem zentralen Element moderner Unternehmenssteuerung.


Aufbau eines nichtfinanziellen IKS
 

Ein effektives nichtfinanzielles IKS basiert auf drei zentralen Säulen: Kontrolldesign, Implementierung und Monitoring. Unternehmen müssen zunächst ihre ESG-relevanten Prozesse und Datenflüsse analysieren, das bestehende Kontrollumfeld und existierende Kontrollaktivitäten bewerten und neue, risikoorientierte Kontrollziele und -maßnahmen entwickeln. Die Implementierung erfordert klare Verantwortlichkeiten, eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit und die Integration in bestehende Systeme. Im Monitoring liegt der Schlüssel zur kontinuierlichen Verbesserung – durch Kontrolltests, KPIs und regelmäßige Schulungen.
 

Ein bewährter methodischer Rahmen für den Aufbau eines solchen Systems ist das Framework des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO). Es bietet mit seinen fünf Komponenten und 17 Prinzipien einen international anerkannten, systematischen Ansatz zur Entwicklung und Bewertung interner Kontrollen – auch im Kontext der Nachhaltigkeitsberichterstattung. 2023 veröffentlichte die COSO Leitlinien für interne Kontrollen bei ESG-Berichten, um bestehende Prozesse anzupassen und zuverlässige Nachhaltigkeitsinformationen sowie regulatorische Vorbereitung zu fördern.
 

Warum Integration sinnvoll ist
 

Im Vergleich zum finanziellen IKS werden im nichtfinanziellen Kontrollsystem qualitative Informationen, fragmentierte IT-Strukturen und deutlich heterogenere Datenquellen verarbeitet. Während finanzielle Kontrollen auf etablierten Standards wie IFRS oder HGB basieren, sind ESG-Kontrollen oft noch im Aufbau. Dennoch bietet sich eine Integration beider Systeme an: Ein ganzheitliches IKS profitiert von der Reife der Finanzkontrollen und erweitert diese um zukunftsgerichtete ESG-Aspekte.


Trotz wesentlicher Unterschiede zwischen finanziellen und nichtfinanziellen IKS bietet der Aufbau eines ganzheitlichen Kontrollsystems klare Vorteile.


Best Practices und Stolpersteine

In der Praxis haben sich die folgenden Faktoren für die erfolgreiche Einführung eines nichtfinanziellen IKS bewährt:

  • frühzeitige Festlegung des Scopes und der wesentlichen ESG-Themen
  • Nutzung bestehender Kontrollstrukturen und IT-Systeme
  • klare Verantwortlichkeiten und bereichsübergreifende Zusammenarbeit
  • iterative Entwicklung mit Fokus auf kontinuierlicher Verbesserung

Gleichzeitig gilt es, typische Stolpersteine zu vermeiden: Unklare Zuständigkeiten, eine geringe Datenqualität, eine unzureichende Dokumentation oder eine mangelnde Integration in bestehende Governance-Strukturen können die Wirksamkeit des Systems erheblich beeinträchtigen.

Webcast: Herausforderungen bei IKS-Implementierung

In diesem Webcast von EY erfahren Sie, wie Unternehmen diese Anforderungen meistern und nachhaltigkeitsbezogene Kontrollsysteme erfolgreich implementieren können.

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Fazit

Ein nichtfinanzielles IKS ist mehr als ein Compliance-Instrument. Es schafft Transparenz, erhöht die ESG-Datenqualität und ermöglicht eine fundierte Steuerung von ESG-Risiken und ­Chancen. Unternehmen, die frühzeitig in den Aufbau und eine nahtlose Systemintegration investieren, sichern sich nicht nur regulatorische Konformität, sondern auch strategische Vorteile in einer zunehmend nachhaltigkeitsgetriebenen Wirtschaft. In den kostenlosen Webcasts der EY-CSRD-Trainingsreihe bekommen Unternehmen umfassende Einblicke in die neuesten Entwicklungen im Bereich des nichtfinanziellen IKS. Eine umfassende, von EY durchgeführte IKS-Studie mit tiefen Einblicken, aktuellen Daten und praxisnahen Empfehlungen für die Optimierung interner Kontrollsysteme wird im ersten Quartal 2026 veröffentlicht.

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