Moderne Architektur und bunte Dächer prägen die Skyline der Hauptstadt Berlin.

Immobilienmärkte 2025: Warum das Transaktionsvolumen wieder steigt

Nach dem Einbruch erholt sich der Immobilienmarkt: Das Transaktionsvolumen steigt wieder – besonders Wohnen und Logistik sind gefragt.


Überblick
  • Das Investitionsklima am Immobilienmarkt hellt sich spürbar auf – die Mehrheit der Marktakteure rechnet mit einem steigenden Transaktionsvolumen.
  • Restrukturierungsthemen bestimmen weiterhin die Branche und das Finanzierungsumfeld bleibt auch 2025 komplex und herausfordernd.
  • Wohnimmobilien und Logistik werden favorisiert, aber auch Data Center etablieren sich zunehmend als gefragte Assetklasse.

Nach zwei Jahren mit deutlichen Rückgängen des Transaktionsvolumens (2022: minus 40 Prozent; 2023: minus 56 Prozent) hat sich der deutsche Immobilien-Investmentmarkt im Jahr 2024 bei insgesamt 34,9 Milliarden Euro stabilisiert (2023: 29,3 Milliarden Euro). Damit verzeichnet er erstmals seit dem Jahr 2021 wieder ein Wachstum. Auch wenn sich diese Stabilisierung zunächst auf niedrigem Niveau vollzieht, ist der Abwärtstrend gestoppt. Zum Vergleich: 2021 wurde ein Rekordvolumen von 113,8 Milliarden Euro verzeichnet.

Mit dieser Trendwende geht eine spürbare Aufhellung des Investitionsklimas einher. Das ist ein Ergebnis des diesjährigen Trendbarometers Immobilien-Investmentmarkt, für das wir rund 150 Akteure am deutschen Immobilienmarkt befragt haben. Zwei Drittel von ihnen (67 Prozent) erwarten auch im laufenden Jahr ein steigendes Transaktionsvolumen.

Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt 2025
der Befragten verleihen Deutschland als Standort für Immobilien-Investments das Prädikat „attraktiv“ oder „sehr attraktiv“.

Mehr als 80 Prozent der Umfrageteilnehmer schreiben Immobilieninvestitionen wieder eine zunehmende Attraktivität gegenüber alternativen Assetklassen zu. Fast ebenso viele Befragte erwarten 2025 eine Zunahme von Portfoliotransaktionen. Auch der deutsche Immobilienmarkt wird wieder positiver eingeschätzt: 72 Prozent der Befragten verleihen Deutschland als Standort für Immobilien-Investments das Prädikat „attraktiv“ oder „sehr attraktiv“ – im Vorjahr waren es nur 58 Prozent. Gleichzeitig hat der Anteil derer, die Deutschland als „weniger attraktiv“ einstufen, im Vergleich zum Vorjahr von 42 auf nun 28 Prozent deutlich abgenommen.

Der freie Fall am Immobilien-Investmentmarkt ist gestoppt und das Investitionsklima dreht sich langsam, wenn auch trotz zahlreicher weiterhin bestehender Herausforderungen noch lange keine Euphorie angebracht ist.

Restrukturierungsdruck bleibt 2025 hoch

Für Projektentwickler wird die Geschäftslage im Jahr 2025 von fast allen Befragten (96 Prozent) weiterhin als schwierig eingeschätzt. Und auch die bisherigen Zinssenkungen sind aus Sicht von 86 Prozent noch kein Befreiungsschlag für die Branche.

Fast alle Befragten gehen davon aus, dass weiterhin restrukturierungsbedürftige Immobilien zum Erwerb angeboten werden. 92 Prozent erwarten zusätzliche Insolvenzen in der Bau- und Immobilienwirtschaft. Auch die Refinanzierung von 2025 auslaufenden Anleihen – von denen viele aus der historischen Niedrigzinsphase stammen – wird sich für einige Marktteilnehmer als schwierig erweisen. Die von Abwertungen aufgezehrten Eigenkapitalpuffer dürften die Lage zusätzlich erschweren, wie 91 Prozent der Befragten erwarten.

Insgesamt werden auch 2025 Restrukturierungsthemen die Immobilienwirtschaft prägen. Die Tendenz stimmt zwar und man hat sich langsam sortiert, aber das Hausaufgabenheft der Branche ist weiter prall gefüllt.

Finanzierungsumfeld bleibt komplex – hoffnungsvoller Blick auf Kapitalmarktfinanzierungen und Private Debt
 

Doch nicht nur Anschlussfinanzierungen bleiben herausfordernd – auch insgesamt wird das Finanzierungsumfeld für 2025 als komplex erachtet: 92 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten ein weiterhin angespanntes Umfeld für Development-Finanzierungen. Nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass sich die Anforderungen an Immobilienfinanzierungen im Neugeschäft im Jahr 2025 normalisieren werden.
 

Dennoch erwartet eine Mehrheit von 65 Prozent der Marktteilnehmer ein wachsendes Neugeschäftsvolumen bei Gewerbeimmobilien. Insbesondere vom Kapitalmarkt und von Private Debt erhofft man sich Entlastung: 85 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass Finanzierungen über den europäischen Kapitalmarkt wieder an Attraktivität gewinnen. Rund zwei Drittel der Befragten glauben zudem, dass privates Fremdkapital im Jahr 2025 einen Teil der Finanzierungslücken schließen wird.
 

Wohnimmobilien weiter im Investitionsfokus, Data Center etablieren sich

Auch 2025 liegt die Nutzungsart Wohnen bei 79 Prozent der Befragten im Investitionsfokus. Hier werden teils wieder moderat steigende Kaufpreise erwartet – insbesondere für Wohnimmobilien in Top-Lagen nehmen das 78 Prozent der Befragten an. Die Kehrseite der hohen Nachfrage ist allerdings das geringe Angebot, das als Trend auch den Wohnimmobilienmarkt 2025 prägen wird: Aufgrund des Nachfrageüberhangs gehen 92 Prozent der Befragten von einer auf sehr niedrigem Niveau verharrenden oder gar noch weiter sinkenden Mieterfluktuation aus.
 

Weiterhin beliebt bleiben auch Logistikimmobilien, die 2025 bei 47 Prozent der Befragten im Investitionsfokus stehen. Hier werden in Premium-Lagen von knapp der Hälfte der Umfrageteilnehmer wieder steigende Preise erwartet. Ebenfalls 47 Prozent der Marktakteure legen den Lebensmitteleinzelhandel beziehungsweise Fachmärkte ins Zentrum ihrer Investitionsziele – gerade im Vorjahresvergleich (42 Prozent) ist hier noch einmal ein Attraktivitätszuwachs spürbar.
 

Gesundheits- beziehungsweise Life-Science-Immobilien bleiben im Vergleich zum Vorjahr unverändert attraktiv und genießen bei 44 Prozent der Befragten starkes Augenmerk. Zudem haben sich Data Center etabliert, die 2025 bei 42 Prozent der Marktakteure in den Investitionsfokus gerückt sind – auch wenn die Nutzungsart derzeit noch als Nischenphänomen zu sehen ist.
 

Büroimmobilien verlieren an Boden, Shopping-Center abgeschlagen
 

Deutlich an Boden verliert die Nutzungsart Büro: Im vergangenen Jahr war sie noch für 54 Prozent der Marktakteure von gesteigertem Interesse – 2025 nur noch für 42 Prozent. Selbst in guten Lagen erwarten nur noch 23 Prozent der Befragten wieder steigende Preise. In Sekundärlagen gehen dagegen mehr als drei Viertel von weiter sinkenden Preisen aus. Mittlerweile werden im Ringen um Bestandsmieter weitreichende Zugeständnisse gemacht, glauben 94 Prozent der Umfrageteilnehmer.

Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt 2025
der Marktakteure haben 2025 Büroimmobilien im Blick. Im Vorjahr waren es noch 54 %.

Shopping-Center sind lediglich bei 19 Prozent der Befragten im Investitionsfokus. Sie bilden damit das Schlusslicht im Beliebtheitsranking der Assetklassen. Steigende Preise erwartet derzeit kaum jemand. Doch immerhin: Für Shopping-Center in Premium-Lagen gehen zwei Dritteln der Marktakteure von einem gleichbleibendes Preisniveau aus. Betreiberimmobilien wie Hotels bleiben ein Spezialthema: Ein Drittel der Befragten richten ihre Aufmerksamkeit auf Business-Hotels. Etwas weniger beliebt (20 Prozent) sind Ferienhotels.

Immobilien-Investmentmarkt 2025

Nach dem Einbruch erholt sich der Immobilienmarkt: Das Transaktionsvolumen steigt wieder – Wohnen und Logistik sind gefragt

Moderne Architektur und bunte Dächer prägen die Skyline der Hauptstadt Berlin.

Fazit

Der freie Fall am Immobilien-Investmentmarkt ist gestoppt. Das Transaktionsgeschehen hat sich 2024 auf niedrigem Niveau stabilisiert und die Zeichen einer Aufhellung mehren sich. Die Akteure am Immobilienmarkt beurteilen ihn erstmals seit Beginn der multiplen Krisen wieder als attraktiver und erwarten für 2025 ein steigendes Handelsvolumen. Doch die Herausforderungen bleiben weiter zahlreich. Insgesamt zeigt sich jedoch: Die Abwertungen der Bestände, die Zinssenkungen und nicht zuletzt auch die Anpassungsleistungen der Immobilienwirtschaft zeigen Wirkung. Wenngleich Euphorie nicht angebracht ist, kann die Branche positiv gestimmt auf das Jahr 2025 blicken.

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