Die Arbeitswelt der Versicherungsgesellschaften befindet sich in einem radikalen Wandel. Je mehr sich Human-, Technologie- und Marktkräfte aneinander annähern, desto stärker ändern sich Rollen und Prozesse – die betroffenen Gebiete reichen von Produktentwicklung und Verkauf über Underwriting und Schadenbearbeitung bis hin zu Backoffice-Finanzfunktionen, Aktuariat und IT. Dies sind nur einige der Veränderungen, die wir erwarten können:
- Roboter und Software werden die allermeisten Transaktionsprozesse übernehmen sowie die Datenerfassung im großen Stil beim Underwriting, der Schadensabwicklung, im Finanzbereich und anderen Bereichen.
- Chatbots werden einfache Anfragen bearbeiten, sei es zu Anträgen oder zum Stand der Schadensabwicklung, dank künstlicher Intelligenz können sie das.
- Sensoren werden Echtzeitdaten sammeln und sie über das Internet der Dinge weiterleiten, seien es Umweltdaten, Wasserstände, unsere Fahrgewohnheiten oder menschliche Aktivitäten und Herzfrequenzen sowie viele weitere Daten.
- Drohnen und Satelliten werden künftig Gebäude oder Städte überfliegen – entweder um Risiken zu erkennen, bevor Verträge geschlossen werden, oder um Schäden nach Wetterereignissen abzuschätzen.
Doch trotz all dieser Technologien wird menschliches Wissen in dieser neuen Welt wichtiger sein denn je. Tatsächlich muss es für Vorstände sogar zur Top-Priorität gehören, die besten Mitarbeiter anzuwerben, zu führen und langfristig ans Unternehmen zu binden. Denn nur wer das schafft, wird im Wettbewerb überleben.
Weil es künftig weniger Berührungspunkte der Kunden mit menschlichen Mitarbeitern gibt, wird es nämlich immer wichtiger, dass die Arbeitskraft jedes Beschäftigten so eingesetzt wird, dass sie zum maximal positiven Kundenerlebnis führt. Außerdem wird es wichtiger, Prozesse besser an die Kundenbedürfnisse anzupassen und auch Fähigkeiten und neue Produkttechnologien darauf zuzuschneiden.
Die Funktionen in Unternehmen und die Berichtswege werden sich ebenso schnell und dynamisch verändern. Es wird immer mehr Teams geben, die sich selbst managen und funktionsübergreifend arbeiten. Der Aufgabenbereich des Einzelnen wird größer, Funktionsgrenzen verschwimmen, und Positionen werden häufiger von externen freien Mitarbeitern übernommen, die häufig auch von anderen Orten aus arbeiten.