Die goldene Frage „Welche Technologie wird ihrem Hype gerecht?“ ist aus Sicht der Steuerabteilung schwer zu beantworten. Mit Data Lakes und Machine Reasoning kann weniger als die Hälfte unserer Befragten etwas Konkretes anfangen. Am weitesten verbreitet unter den Befragten scheint Robotic Process Automation zu sein. RPA arbeitet stark regelbasiert und bietet sich daher für repetitive Aufgaben im Steuerbereich an. Diese Technologie ist insofern die erste Station auf dem Weg zur intelligenten Automatisierung.
Positiv besetzt ist auch Machine Learning, das Muster und Gesetzmäßigkeiten in Datensätzen erkennen und daraus Lösungsvorschläge entwickeln kann. In Kombination mit Machine Learning erklimmt RPA die nächste Stufe: Die RPA-Lösungen werden lernfähig.
Eingeführt und wenig nützlich?
Nur rund zwei Drittel der Umfrageteilnehmer haben ein steuerliches Kontrollsystem implementiert. Dabei gleichen sich die Ergebnisse über die gesamte Grundgesamtheit der Befragten hinweg und es sind keine Unterschiede zwischen Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von über 500 Millionen Euro und denjenigen festzustellen, die weniger Umsatz angegeben hatten. Dass weiterhin also rund ein Drittel ohne ein solches System die steuerlichen Prozesse durchführt, ist kein gutes Ergebnis.
Anscheinend wurden aber auch bei denjenigen, die ein solches System implementiert haben, Prozesse nur bei rund einem Drittel gut aufgesetzt, sodass der Nutzen für die Steuerabteilungen geringer ist, als er sein sollte. Anders lässt sich die mittelmäßige bis völlige Unzufriedenheit mit dem System mit den uns vorliegenden Daten nicht erklären. Hier wäre es höchste Zeit, das Gesamtsystem zu überprüfen. Wichtig dabei ist die Berücksichtigung von Informationen zu denjenigen Unternehmen, die mit ihrem Tax CMS überdurchschnittlich zufrieden sind, und die Überlegung, was diese anders gemacht haben.