Inzwischen hat sich eine sozial verankerte Definition des Unternehmenszwecks etabliert, die vorranging von den heute beliebtesten Unternehmen konturiert wurde. Hier finden Kunden Werte, die über Produkte hinausgehen. Mitarbeiter generieren Vorteile, die mehr sind als eine reine Entlohnung. So entsteht Unternehmenszweck als eine auf den Menschen ausgerichtete Perspektive, die nicht mehr nur den Unternehmenswert im Blick hat.
2. Agilität – Unternehmen der zwei Geschwindigkeiten
Erschwingliche Technologien und ihre zahllosen Anwendungsmöglichkeiten haben viele Unternehmen schlichtweg überrumpelt. Zwar wurde bereits viel über die digitale Transformation der Branche geschrieben, doch nur wenige Automobilhersteller haben sie bisher auch wirklich vollzogen.
Erfolgreiche Unternehmen verteidigen nicht einfach nur ihr Kerngeschäft, sondern gehen auf Wachstumskurs. Dazu investieren sie in neue Fähigkeiten und arbeiten mit neuen Geschäftsmodellen. Sie nutzen ihren stabilen Kern als Cash-Flow-Rückgrat, mit dem sie intensiv in neue Geschäftsmodelle investieren und gleichzeitig darüber nachdenken, wie sie flexibel bleiben.
Für diese Ausrichtung muss jedoch eine Plattform geschaffen werden. Außerdem braucht es den entsprechenden Weitblick, um die notwendigen Fähigkeiten des digitalen Zeitalters zu identifizieren und zu entwickeln. Dazu gehören auch Techniken im Umgang mit Entscheidungsfindungen und Ko-Kreationen sowie Unternehmergeist und eine Orientierung auf den Unternehmenszweck auf individueller Ebene. Derartige Kompetenzen sind förderbar, etwa über Weiterbildungen, Coachings und neue Lernformen.
3. Erfahrene Mitarbeiter
Die Erwartungen von Kunden und Mitarbeitern sind so hoch wie nie. Unternehmen, die über besonders erfahrene Mitarbeiter verfügen, sind tendenziell erfolgreicher darin, hoch qualifizierte Fachkräfte anzuziehen.
Unter Mitarbeitererfahrung sollte man in diesem Zusammenhang ein breites Feld verstehen, das nicht nur die physische Arbeitsumgebung, sondern auch die Tools und Technologien umfasst, durch die Mitarbeiter produktiv arbeiten können. Die Mitarbeitererfahrung lässt sich in sieben Bereichen verbessern:
- Teambildungsmaßnahmen
- Digital Leadership
- Gemeinsamer Unternehmenszweck
- Physische Arbeitsumgebung
- Leistung und Belohnung
- Technologie
- Klare Perspektiven
4. Wandel
Ein Change Management, das weit über die etablierten Grenzen des Lean Managements oder der Qualitätsoptimierung hinausgeht, muss Teil der unternehmerischen DNA werden, wenn Unternehmen den Transformationsprozess erfolgreich abschließen wollen. Automobilhersteller sollten Change Management als laufend benötigte Kompetenz ansehen.
Bisher wird Wandel eher als punktuelles Ereignis verstanden. Change-Programme wurden zum Beispiel in der Finanzkrise, der anschließenden Rezession oder in anderen besonderen Umständen durchgeführt. Zukünftig muss der Wandel größere Bereiche abdecken und als schrittweiser Unternehmensprozess verstanden werden.
Genauso wie wir Menschen von unserer rationalen Seite profitieren, die durch unsere kreative Seite ergänzt wird, können Unternehmen die Vorteile ihrer analytischen Kapazitäten vergrößern, wenn sie humanistische Aspekte einbeziehen und einen echten Wandel anstoßen. Humanistische Change-Ansätze erkennen den Menschen als Mittelpunkt aller Veränderungsanstrengungen an: Denn ohne Verhaltensänderungen ist Wandel nicht von Dauer.
Eine profitable Zukunft für uns alle
Selbstverständlich bietet keiner dieser Vorschläge eine schnelle und simple Lösung für all die Probleme, mit denen sich die Branche auseinandersetzen muss.
Vielmehr sind sie der perfekte Ausgangspunkt, um den Weg für eine Zukunft zu ebnen, in der OEM, Zulieferer und andere Parteien der Automobilbranche mit einem gemeinsamen Zweck zusammenarbeiten, um nachhaltige Angebote für Kunden auf der ganzen Welt zu entwickeln.
Fazit
Erfolgreiche Unternehmen verteidigen nicht mehr einfach nur ihr Kerngeschäft, sondern investieren in neue Fähigkeiten, verfolgen neue Geschäftsmodelle und verlieren dabei nie den Unternehmenszweck aus dem Blick.