Premium-Mobilität? Fehlanzeige
Die junge Generation denkt in anderen Kategorien: Sie will bequem mobil sein. Das schließt das Auto nicht aus. Aber es ist nur noch eine von vielen Möglichkeiten, von A nach B zu kommen, neben Bussen, Bahnen, Mietfahrrädern, Taxis, Mitfahrgelegenheiten oder E-Scootern.
Genau hier wird es kompliziert: Denn die meisten Anbieter nutzen ihre eigenen, geschlossenen Systeme. Um die Angebote zu vergleichen, müsste man sich durch Dutzende Apps klicken. Die Nutzer – ob jung oder alt – wollen jedoch eine Lösung, die alle privaten und öffentlichen Anbieter transparent und bedienerfreundlich verknüpft. Keine isolierte Fortbewegung sondern integrierte Premium-Mobilität.
Die Idee ist gut, hat aber einen Haken: Das gibt es (noch) nicht. Und das unschöne Gezanke darum, wer am Ende den Daumen auf den Kundendaten hat, macht wenig Hoffnung auf eine baldige Lösung.
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Es ist ein Irrglaube, dass zusätzliche Angebote die Mobilitätsprobleme lösen.
Mehr Angebote lösen nicht das Problem
Mit Blick auf die junge Generation stellt sich also die Frage, ob wir bei der Verkehrswende mit Klimabonus auf dem richtigen Weg sind. Es werden Milliarden in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen investiert, wohl wissend, dass es kaum möglich sein wird, Abertausende von Autos, die in Frankfurt, München oder Berlin am Straßenrand parken, mit Strom zu versorgen. Selbst wenn die Logistik klappen sollte: Solange der Strom nicht aus regenerativen Quellen stammt, ist dem Klima nicht geholfen. E-Scooter verstopfen die Straßen in den Großstädten zusätzlich, dabei sollten sie doch den Autoverkehr reduzieren. Es ist ein Irrglaube, dass zusätzliche Angebote unsere Mobilitätsprobleme lösen.
Kleine Schritte zur großen Lösung
Müssen wir unsere Mobilität vielleicht komplett überdenken? Und zwar jeder Einzelne? Klar ist: Jeder weitere Online-Einkauf – der vor allem bei jungen Menschen extrem beliebt ist – sorgt dafür, dass immer mehr Paketzusteller Straßen, Bürgersteige und Radwege zuparken. Aber deswegen auf Online-Shopping verzichten? Dazu sind nur wenige bereit.
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Klar ist auch: Jede Fahrt zur Arbeit verursacht Abgase und CO2. Mit mehr Homeoffice werden wir den Kampf gegen den Verkehrskollaps und die Klimaerwärmung jedoch nicht gewinnen. Im produzierenden Gewerbe ist Homeoffice nicht möglich. Und auch die meisten Schreibtischarbeiter verzichten darauf aus praktischen und sozialen Gründen.
Ganz ohne Autos wird unser Leben, wie wir es heute führen, nicht funktionieren. Doch was spricht etwa gegen Fahrgemeinschaften oder von den Betrieben organisierte Shuttle-Services?
Jeder Einzelne muss sich fragen, was er in seiner täglichen Mobilitätsroutine ändern kann. Bei den Plastiktüten funktioniert das bereits. Seit die Bilder müllverseuchter Strände und Fische um die Welt gehen, suchen Supermärkte und Verbraucher aktiv nach Alternativen. Auch bei der klimafreundlichen Mobilität bringt es nichts, abzuwarten, bis jemand die eierlegende Wollmilchsau präsentiert. Wenn jeder Einzelne jedoch kleine Schritte macht, wird das in Summe ein Gewinn für alle.
Fazit
Die junge Generation sorgt sich um das Klima. Gleichzeitig ist sie mobil und will es auch bleiben. Nur anders als bisher: Statt Auto zu besitzen will die Jugend ein integriertes Mobilitätskonzept, mit Autos, Bussen, Bahnen, Fahrrädern und E-Scootern. Entsprechende Angebote dazu fehlen bisher- Zeit, dass jeder Einzelne sein Mobilitätsverhalten ändert.