Corona hat die Welt verändert – auch die Shoppingwelt: Ganze 47 Prozent der Verbraucher besuchen seltener den Laden vor Ort, 39 Prozent kaufen mittlerweile sogar Produkte online, die sie vorher im Einzelhandel gekauft hatten.
Um im Online-Geschäft bestehen zu können, bedarf es allerdings mehr als nur eines Internetauftritts. Denn die digital versierten Verbraucher von heute erwarten ein individuelles, personalisiertes Einkaufserlebnis, zuverlässige Produktverfügbarkeit und eine problemlose und schnelle Abwicklung und Lieferung – und all das möglichst zu einem günstigen Preis. Denn aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage sind 67 Prozent der Kunden beim Thema Geldausgeben vorsichtiger geworden, 75 Prozent nannten den Preis gar als eines der Top-Kriterien für den Kauf eines Produkts. Dies ändert jedoch nichts an ihren hohen Erwartungen.
Investieren, investieren, investieren
„User Experience“ und „Customer Journey“ lauten daher die Zauberworte, die für Kundenbindung und damit langfristigen Erfolg und Umsatz sorgen. Das gilt auch für Unternehmen, die die Direktvermarktung ihrer Produkte – ohne Umwege über Zwischenhändler und Verkaufsplattformen wie Zalando & Co. – anbieten wollen. Denn gerade für etablierte Marken hat ein hervorragendes Online-Kauferlebnis auch einen erheblichen Einfluss auf den Markenwert und die Wahrnehmung. Und da immer mehr Unternehmen das Direct-to-Consumer-Modell testen, müssen Verbrauchermarken geschickt agieren, um hier wettbewerbsfähig zu sein. Daher sollten unbedingt die Möglichkeiten des Online-Shoppings verbessert, flexiblere Zahlungs- und Vertriebsmöglichkeiten angeboten und die Abwicklungsprozesse modernisiert werden. Kurzum: Sollen die Vorteile dieses Vertriebsmodells genutzt werden, sind Investitionen nötig.
Zuallererst geht es darum abzuwägen, welche Produkte sich am besten für einen D2C-Versuch eignen. Hier muss eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt werden, etwa Größe, Preis und Transportkosten pro Einheit. Ist dieser Schritt geschafft, sollten sich Unternehmen um das Kundenerlebnis kümmern. Laut dem amerikanischen Marktforschungsinstitut Forrester haben fast 20 Prozent der globalen Marken eine Verschlechterung der Kundenerfahrung festgestellt. Dabei profitieren nicht nur die Kunden von einem verbesserten Kauferlebnis, sondern auch die Unternehmen selbst. Denn so können Daten über den Verbraucher gesammelt werden – etwa der durchschnittliche Bestellwert, der Customer Lifetime Value oder das Kundenverhalten –, die einen 360-Grad-Blick auf den Verbraucher gestatten. Dies ermöglicht dann wiederum eine personalisierte Interaktion durch maßgeschneiderte Werbeaktionen und Treueprogramme. Eine schrittweise Verbesserung bei der Gestaltung des Kundenerlebnisses könnte so zu einem exponentiellen Anstieg des Online-Kanal-Umsatzes führen.