Angst vor Corona sinkt, Nachhaltigkeitsbewusstsein steigt
Umgesetzt wird das meiste Geld dabei vor allem online. Der Anteil des stationären Handels sinkt im Vergleich zum vergangenen Jahr noch einmal leicht, dabei trifft es vor allem die Fachgeschäfte, die es vermutlich 2022 nur noch auf einen Marktanteil von 19 Prozent bringen werden. 2021 waren es noch 24 Prozent.
Am Onlineshopping schätzen Verbraucher vor allem, dass es bequem ist: Die Produkte sind rund um die Uhr verfügbar und ersparen den Käufern den Stress überfüllter Innenstädte. Außerdem sind die größere Auswahl und niedrigere Preise ein großer Pluspunkt des Kaufens im Internet. Wichtig bleibt außerdem der Gesundheitsschutz, der mit dem Onlineshopping einhergeht, allerdings hat er im Vergleich zum ersten Pandemiewinter 2020 um fast ein Drittel an Bedeutung verloren. Etwas an Bedeutung gewonnen hat für die Verbraucher hingegen das vorweihnachtliche Shoppingerlebnis, das 32 Prozent von ihnen in die Innenstädte lockt. Im Jahr vor der Pandemie gaben allerdings noch 41 Prozent an, durch Weihnachtsmärkte und Ähnliches zum Shopping in der City animiert zu werden.
Gestiegenes Nachhaltigkeitsbewusstsein
Ihr insgesamt gestiegenes Nachhaltigkeitsbewusstsein möchten die Menschen hierzulande auch an Weihnachten nicht über Bord werfen. Für zwei Drittel spielen Nachhaltigkeitsaspekte beim Schenken und Feiern zumindest eine geringe, für knapp ein Viertel der Befragten sogar eine große Rolle. Dabei wollen vor allem Bezieher hoher Einkommen in diesem Jahr mehr auf Nachhaltigkeit achten und dies durch den Kauf regionaler Lebensmittel und die Reduzierung oder komplette Vermeidung von Geschenkpapier umsetzen. Für fast 30 Prozent der Verbraucher spielen Nachhaltigkeitsaspekte auch bei der Auswahl der Geschenke eine Rolle, fast jeder fünfte möchte die Präsente selbst herstellen, statt sie zu kaufen. Dies passt zum aktuellen Trend der Neubewertung des eigenen Konsumverhaltens. Denn über die Hälfte der Menschen hierzulande sind der Meinung, sowieso mehr zu besitzen, als sie brauchen. Global sagen dies nur 43 Prozent.
Es zeigt sich: Die Pandemie hat das Konsumverhalten an vielen Ecken und Enden verändert. Nun kommt die Energiekrise hinzu, die viele Menschen dazu zwingt, den Gürtel enger zu schnallen. Bemerkbar wird das auch im Weihnachtsgeschäft, wo viele ein geringeres Budget einplanen als noch in den vergangenen Jahren. Eine immer größere Rolle spielt die Nachhaltigkeit: Immer mehr Menschen wissen um die Bedeutung nachhaltigen Konsums – an Weihnachten und darüber hinaus.
Perspektiven
Fazit
Eine Krise jagt die nächste: Kaum war Corona wieder etwas in den Hintergrund getreten, kam der Ukraine-Krieg und mit ihm eine galoppierende Inflation. Nicht nur Energie ist um ein Vielfaches teurer geworden, auch vor Lebensmitteln macht die Preissteigerung nicht halt. Viele Menschen können sich nur noch das Nötigste leisten, fast alle haben Angst vor der Zukunft. Dies schlägt sich auch im Kaufverhalten zu Weihnachten nieder, wofür fast alle in diesem Jahr weniger ausgeben wollen als in den letzten Jahren. Ein Gutes hat die Krise dennoch: Das Nachhaltigkeitsbewusstsein ist stärker und die Neubewertung des eigenen Konsums wichtiger geworden.