
Da CFOs sich zunehmend auf datengestützte strategische Erkenntnisse konzentrieren, erkennen sie, wie wichtig es ist, in die richtigen Menschen und die richtige Technologie zu investieren.
In den vergangenen Jahren haben Unternehmen Millionen von US-Dollar für Technologie zur Sammlung und Verarbeitung von Daten ausgegeben, leider mit enttäuschenden Ergebnissen.
Häufig liegt dies daran, dass sie vergleichsweise wenig dafür investiert haben, umsetzbare Erkenntnisse aus den Daten zu generieren und die Menschen im Unternehmen davon zu überzeugen, diese Erkenntnisse zu nutzen. Gefragt ist also eine Analytics-Strategie, bei der nicht die Technologie, sondern der Mensch im Mittelpunkt steht.
Um das Potential von Daten und Analysen wirklich auszuschöpfen, müssen sich CFOs stärker auf diesen wichtigen – und komplizierten – Bereich konzentrieren.
Die Rolle des CFO beim Aufbau einer besseren Datenanalytik
Um diese menschengetriebene Strategie in einen langfristigen Wettbewerbsvorteil zu übersetzen, müssen CFOs ein mögliches disruptives Potential der Analysen für ihre Gesamtorganisation abschätzen und festlegen, was ihre eigene Rolle sowie die Rolle des Finanzbereichs in diesem Wandlungsprozess sein soll.
In einigen Fällen wird dies bedeuten, in finanzspezifische Projekte und Arbeitsabläufe zu investieren, in anderen die unternehmensweite Analysefähigkeit voranzutreiben, beispielsweise die datengestützte Vorhersage des Kundenverhaltens, um zukünftige Umsätze besser abschätzen zu können.
Um Daten zum Herzstück des langfristigen Unternehmenserfolgs zu machen, sollten sich CFOs auf sechs Kernfelder konzentrieren:
- Pilotprojekte identifizieren, in denen Daten erfolgreich als integraler Bestandteil der Geschäftsstrategie genutzt werden.
- Analysekapazitäten und ihre Anwendung auf die zentralen Geschäftsanforderungen ausrichten.
- Die Etablierung einer angemessenen Führungs- und Unternehmenskultur unterstützen.
- Mitarbeitertraining zur Identifizierung von Bias-Aspekten in der Entscheidungsfindung anbieten – psychologische Faktoren, die Entscheidungen oft negativ beeinflussen
- Einfach anzuwendende Tools für Datennutzer bereitstellen
- Analysebasierte Erkenntnisse in Maßnahmen übersetzen und entsprechende Anreize, Belohnungen und Messmethoden dafür einführen

Den Einflussbereich des CFOs ausweiten: Zum Datenkatalysator werden
In seiner Rolle, die bereits über alle unternehmerischen Silos hinwegreicht, hat der CFO nun die Chance, die Nutzung von Analytics über traditionelle Finanzfunktionen wie Budgetierung und Vorhersage hinaus auf die gesamten operativen Bedürfnisse des Unternehmens auszuweiten.
„Es gibt keinen Zweifel daran, dass sich CFOs als Fürsprecher und Treiber für den Einsatz von Analytics in allen finanziellen Kernprozessen ihres Zuständigkeitsbereichs positionieren müssen“, sagt Chris Mazzei, Global Chief Analytics-Officer bei EY. „Man kann aber noch weiter gehen. Finanzielle und andere Daten sind ein entscheidender Input für viele andere Entscheidungsprozesse im Unternehmen – sei es in der Beschaffung, der Wertschöpfungskette, im Betrieb oder beim Risikomanagement.“
Werden Daten aus der Perspektive eines ergebnis- und datenbewussten CFOs betrachtet, können Unternehmen auf von Analytics erzeugte Erkenntnisse und Handlungsoptionen reagieren – und zwar nicht erst dann, wenn es schon zu spät ist.
„Der CFO kann ein Treiber für die Implementierung von Analytics in vielen dieser Bereiche sein“, ergänzt Chris Mazzei. „Dafür muss er einen Bereich nicht unbedingt verantworten. Er agiert vielmehr als Katalysator, der Analytics in anderen Unternehmensprozessen außerhalb der zentralen Finanzfunktion fördert.“
Fazit
CFOs befinden sich in einer idealen Ausgangsposition, um den Einsatz von Analytics im gesamten Unternehmen voranzutreiben und der Finanzfunktion auf diese Weise eine neue strategische Dimension hinzuzufügen.