Sie sind nicht nur sehr erfolgreich, sondern auch das Herzstück der deutschen Wirtschaft: die Familienunternehmen. Doch wo stehen sie im internationalen Vergleich? Der „Global Family Business Index 2021“, den EY zusammen mit der Universität St. Gallen herausgebracht hat, gibt Antwort auf diese Fragen.
Deutsche Familienunternehmen behaupten ihre Position im internationalen Vergleich
Fast die Hälfte aller Familienunternehmen (236) des „Global Family Business Index 2021“ ist in Europa zu Hause. Insgesamt 79 bzw. rund 16 % der Top-500-Familienunternehmen kommen aus Deutschland, unter ihnen so bekannte Namen wie die Schwarz-Handelsgruppe, der Discounter Aldi oder die Fresenius-Medical-Care-Gruppe.
Nur die USA stellen mehr Unternehmen in den Top 500 – 119 beziehungsweise rund 24 Prozent. Gleichzeitig haben sieben der zehn größten Familienunternehmen der Welt ihren Sitz in den Vereinigten Staaten – darunter der Handelsriese Walmart auf Rang eins sowie die Holding Berkshire Hathaway auf Rang zwei.
Insgesamt 32 Unternehmen stammen aus China, Hongkong und Taiwan. Japan ist mit neun Unternehmen und Südkorea mit 14 Familienunternehmen im Index vertreten, darunter auch die LG Corporation, die zu den zwanzig größten Unternehmen im Index gehört.
„Der neue Global Family Business Index zeigt, dass Europa weiterhin die Heimat der Familienunternehmen ist“, sagt Wolfgang Glauner, Leiter Familienunternehmen von EY Deutschland, zu den Ergebnissen. „Gleichzeitig macht er deutlich, welche herausragende Bedeutung die Familienunternehmen in Deutschland haben, wo sie für 90 % der Wirtschaftsleistung stehen.“
Die weltweit größten Familienunternehmen erwirtschaften im Durchschnitt 14,57 Milliarden US-Dollar im Jahr. Insgesamt mussten die Top-500-Familienunternehmen gegenüber dem 2019-er Index – hauptsächlich aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie mit ihren gravierenden Folgen - Umsatzrückgänge von 2,5 % verzeichnen, wohingegen die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitgehend konstant geblieben ist.
„Die Entwicklung der Familienunternehmen zeigt, dass sie auch in Krisenzeiten zu ihrer Belegschaft stehen und langfristig denken und handeln“, kommentiert Michael Marbler, Leiter Mittelstand bei EY Deutschland, diese Zahlen. „Die Tradition des ‚ehrbaren Kaufmanns‘ trägt wesentlich zur Stärke des Standortes Deutschland bei, weil die Familienunternehmen dadurch nach Krisen schnell wieder den Betrieb auf Volllast fahren können.“