EY und BDEW: Fortschrittsmonitor Energiewende

Energiewende kommt längst nicht so schnell voran wie geplant – Investitionsvolumen niedriger als erwartet.

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Die aktuelle Bundesregierung hat sowohl in ihrem im Dezember 2021 geschlossenen Koalitionsvertrag als auch in den sog. Oster- und Sommerpaketen im Jahr 2022 zentrale Weichenstellungen für die Erreichbarkeit der Klimaschutzziele für 2030 und 2045 gesetzt.

Bis 2030 soll der Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch auf 80 Prozent steigen. Noch ambitionierter ist das Ziel eines 50 Prozent-Anteils klimaneutraler Erzeugung bei der Wärmeversorgung. Zum Jahresende 2021 lag dieser Anteil erst bei 16,5 Prozent.

Für den Verkehrssektor hat die Politik das Ziel formuliert, die Treibhausgasemissionen bis 2030 auf 85 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zu senken.

Der notwendige Wandel ist für Deutschland eine Herausforderung – aber er ist vor allem auch eine große Chance.

Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren, der Netzinfrastruktur, in den heimischen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und in die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung sowie der Verkehrswende können vor allem in Krisenzeiten zu nachhaltiger Wertschöpfung und nachhaltigem Wachstum führen.

Um die Klimaschutzziele zu erreichen, sind bis 2030 Investitionen in Höhe von insgesamt 600 Milliarden Euro erforderlich.

Das Klimaschutzgesetz (KSG) setzt das Ziel, die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2030 auf 438 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zu senken. Im Jahr 2020 wurden 729 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen. Um ausgehend von diesem Niveau die genannte Zielmarke bis 2030 zu erreichen, müssten die Emissionen Jahr für Jahr um durchschnittlich 5,0 Prozent sinken. Das entspricht einer Verdoppelung des zwischen den Jahren 2010 und 2020 erzielten Rückgangs.

Tatsächlich sind die Emissionen im Jahr 2021 aufgrund der Sondersituation der Corona-Pandemie aber um 4,5 Prozent angestiegen. Für 2022 wird mit konstant hohen Emissionen gerechnet.[1] Ursache hierfür ist der Krieg in der Ukraine und die dadurch ausgelöste Energiekrise in Europa, in deren Folge Erdgas als Brennstoff durch Kohle und Öl ersetzt wurde. Im Ergebnis wird damit auch das im Klimaschutzgesetz für 2022 angestrebte Ziel verfehlt.

Der Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) und EY haben gemeinsam einen Fortschrittsmonitor entwickelt, der Fortschritte der Energiewende misst, sichtbar macht und somit den Erreichungsgrad der Klimaschutzziele darstellt. Auf der Basis des jeweiligen Status werden dann Rahmenbedingungen beleuchtet, die Deutschland den anvisierten Zielen näherbringen.

Der Monitor beginnt mit einer Top-down-Bewertung zum Stand der Energiewende aus energie- und volkswirtsaftlicher Sicht. Anschließend wird der Stand der Energiewende beim Ausbau Erneuerbarer Energien, klimaneutraler Gase, der Energienetze, von Wärme sowie die Verkehrswende dargestellt.

Der Fortschrittsmonitor wird jährlich aktualisiert und nimmt immer dann neue Kennzahlen auf, wenn diese den Blick auf den Fortschritt der Energiewende verändern – oder wenn neue Datenquellen eine differenziertere Erhebung ermöglichen.

  • Quellen

    1. Agora Energiewende (2023): Die Energiewende in Deutschland: Stand der Dinge 2022. Rückblick auf die wesentlichen Entwicklungen sowie Ausblick auf 2023

Inhaltsverzeichnis

 

Fortschrittsmonitor Energiewende Ergebnisdokument

Um die Fortschritte zu messen und sichtbar zu machen, haben der Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) und EY gemeinsam einen Fortschrittsmonitor entwickelt.

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