Je besser diese Analysemodelle sind und je besser sich das Geschäftsmodell vorausplanen lässt, desto mehr Komponenten des Cashflows können auf diese Weise geplant werden. So kann in Marktumfeldern und Branchen, die gut vorausplanbar sind, eine einfache historische Analyse der Cash Conversion Rate (CCR) bzw. der Cash Conversion Cycles (CCC) dazu beitragen, die Cashflow-Planung signifikant zu verbessern.
Typische Erfolgsfaktoren für die direkte Cashflow-Planung
In der Praxis sehen wir häufig, dass direkte Cashflow-Planungen eine geringe Genauigkeit und Aussagekraft haben. Um die Planung systematisch zu verbessern, sind folgende Erfolgsfaktoren zu beachten:
- Klare Verantwortlichkeiten sind im Planungsprozess wesentlich, um die Bereitstellung notwendiger Daten durch die jeweiligen Abteilungen zu gewährleisten und deren aktive Beteiligung zu sichern.
- Eine kontinuierliche Abstimmung und Validierung der Planungsdaten und annahmen ist kritisch, weshalb ausreichend Zeit für den Abgleich der direkten und indirekten Cashflow-Planung eingeplant werden muss.
- Die Schaffung einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung, die regelmäßige Reflexion und das Lernen aus Fehlern umfasst, ist für die laufende Optimierung der Arbeitsprozesse unerlässlich.
- Die leichte Zugänglichkeit und eine hohe Qualität von Datenquellen und Systemen sind entscheidend. Eine weitreichende Automatisierung ist anzustreben, um die Datengenauigkeit zu erhöhen und Fehler zu reduzieren. Zudem sind regelmäßige Validierungen zur Sicherstellung der Datenqualität notwendig.
Cash-Dashboard für die Berichterstattung über die Cash-Performance
Da Cash ein integraler Bestandteil der Gesamtsteuerung ist, findet es auch im übergreifenden Management-Reporting Berücksichtigung. Hier stehen neben den Steuerungskennzahlen ergänzende Metriken, die detaillierte Einblicke geben und die Interpretation der Steuerungskennzahlen unterstützen.
Zusätzlich zum Reporting ist die Erstellung eines Cash-Dashboards empfehlenswert. Dieses lässt sich für verschiedene Stakeholder-Anforderungen anpassen und erlaubt über interaktive Analyse- und Filterfunktionen eine Auswertung und Visualisierung aller verfügbaren Cash-Daten. Das Dashboard ist typischerweise in drei Hauptsektionen gegliedert:
- Das „Cash Cockpit“ enthält die wichtigsten Kennzahlen zum Cashflow. Es bietet einen schnellen Überblick über die Cashflow-Situation.
- Der „Detailed Cash Performance Report“ bietet einen detaillierten Einblick in den tatsächlichen direkten und indirekten Cashflow sowie in die Treiber, die zu Abweichungen zwischen Planung und Ist-Zustand führen.
- Der „Forecast Accuracy Report“ zeigt die Genauigkeit der Cashflow-Forecasts mit einem Ranking der planenden Geschäftseinheiten nach ihrer Forecasting-Genauigkeit.
Cash-Kultur
Um eine aktive Steuerung und einen bewussten Umgang mit Cash im Unternehmen herzustellen, sollte eine gelebte Cash-Kultur etabliert werden. Diese zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Bedeutung von Cash in der gesamten Organisation zu verankern. Maßnahmen zur Förderung dieser Kultur und zur Maximierung des Bewusstseins sollten auf allen Geschäftsebenen ergriffen werden:
- explizite Integration von Cash in alle Steuerungsabläufe über die prominente Aufnahme von Cash in Management-Berichten, die Diskussion der Cash-Performance in entsprechenden Management-Meetings und die Einbindung der Cash-Performance in die Incentivierungsstruktur
- Schulung relevanter Mitarbeitender über Trainings und Informationsveranstaltungen, um ein tiefgreifendes Verständnis für die Cash-Performance und deren Verbindung zum gesamten Geschäftserfolg zu fördern und ein einheitliches Verständnisses für Cash-Steuerung im Unternehmen zu schaffen
- aktiver Aufbau einer Cash-Community als Plattform für den Austausch von Best Practices, um die interne Kommunikation und eine kontinuierliche Sensibilisierung für Cash-relevante Themen zu fördern
- organisatorische Verankerung von Cash im Finanzbereich wie auch im Gesamtunternehmen über die Schaffung expliziter Rollen und Funktionen, die für die Cash-Steuerung verantwortlich sind; prominentes Beispiel: die Position des Cash-Officers, der dezidiert für die Organisation der Cash-Steuerungsprozesse und -strukturen verantwortlich ist und das Top-Management bei Analysen und Entscheidungen unterstützt
Systemlandschaft
Eine effektive Cash-Steuerung wird über eine entsprechende Systemlandschaft ermöglicht. Sie ist für eine effektive Cash-Steuerung unerlässlich, da sie die Automatisierung und Konsolidierung von Cash-Daten erleichtert und umfangreiche Analysefunktionen ermöglicht. Die Systeme beziehen, verarbeiten und visualisieren Daten aus diversen Quellsystemen.