Der disruptive Wandel in der Life-Sciences-Branche wird sich auch weiterhin grundlegend darauf auswirken, wie diese Unternehmen ihre M&A-Transaktionen gestalten. Der Erwerb kleinerer Unternehmen ohne deren vollständige Integration ist für das zukünftige Geschäftsportfolio und die Innovationsstrategie von entscheidender Bedeutung.
Angesichts dieser Herausforderungen ist eine standardisierte BASIC Integrationsstrategie erforderlich, die auf die Besonderheiten einer Branche und eines Mandanten ausgerichtet ist, den Wert der Akquisitionstransaktion maximiert und den Druck auf das Bolt-on-Unternehmen minimiert.
4 Prinzipien der BASIC Integrationsstrategie
- Gewährleistung von Sicherheit und Compliance
- Schutz von Mitarbeitern und Vermögenswerten
- Transfer und Einsatz wichtiger Führungskompetenzen
- Vorleben von Pragmatismus und Zusammenarbeit
Diese Prinzipien bilden den Rahmen für eine BASIC Integration. Der Leitfaden hilft bei der Integration von Bolt-on-Unternehmen und berücksichtigt dabei sämtliche relevante Geschäftsfunktionen. Damit ist die BASIC Integration nicht einfach ein Strategiepapier, sondern ein praktisches und sofort anwendbares Regelwerk, das die spezifischen Anforderungen des Käufers und des erworbenen Unternehmens berücksichtigt.
Der Umfang der Integration ist nicht verhandelbar – so viele Funktionen wie nötig bzw. so wenige wie möglich – und wird mit dem Ziel abgesteckt, die Integration im Verlauf der ersten sechs Monate nach Abschluss der Akquisitionstransaktion durchzuführen. Während dieser Phase gewinnen die beiden Unternehmen genügend strategische Flexibilität, um sich an die jeweiligen Bedürfnisse beider Seiten anzupassen, die weiteren Integrationsschritte gründlich zu planen und damit die bestmögliche langfristige Integrationsstrategie umzusetzen.
Diese Integrationsstrategie enthält Entscheidungsbäume, Roadmaps sowie Kriterien für den Geschäftsumfang und geschäftliche Entscheidungen, die von potenziellen Synergien, der Unternehmensgröße, Alleinstellungsmerkmalen und Transaktionszielen bis zu dringlichen Geschäftserfordernissen reichen. Für den Ansatz werden alle Geschäftsbereiche beider Unternehmen miteinbezogen, um ein ganzheitlich erfolgreiches Ergebnis der Akquisition zu erreichen.
Fazit
Umfangreiche Life-Sciences-Transaktionen werden durch die Akquisition kleinerer Unternehmen mit Schwerpunkten auf F&E, Technologie und kommerzieller Leistungsfähigkeit abgelöst. Auch wenn die erwarteten Umsatzziele mit Bolt-on-Akquisitionen doppelt so schnell erreicht werden können, ist das Ergebnis für die Beteiligten oft nicht zufriedenstellend. Die Prozesse und Erwartungen des Käuferunternehmens sowie eine langwierige Integration können die Start-up-Mentalität des Bolt-on-Unternehmens beeinträchtigen, zur Abwanderung wichtiger Mitarbeiter führen und so Innovationspotenzial und erwartete Rendite gefährden.
EY hat mit einem Fortune 500-Mandanten aus der globalen Life-Sciences-Branche den BASIC Integration Blueprint entwickelt. Damit können Unternehmen innerhalb von sechs Monaten eine gezielte, umfänglich begrenzte und effektive Integration kleinerer Unternehmenserwerbe durchführen.