Pressemitteilung

5 Dezember 2022 Stuttgart, DE

Je geringer das Einkommen, desto mehr wird bei Weihnachtsgeschenken gespart

Stuttgart, 5.12.2022. Inflation und Kaufkraftverluste fordern ihren Tribut auch beim Verschenken. Vor allem Bundesbürger mit geringem oder mittlerem Ein-kommen wollen oder müssen in diesem Jahr zu Weihnachten den Gürtel enger schnallen und bei den Geschenken sparen.

Weitere Materialien

  • „Haushalte mit Nettoverdiensten unter 25.000 Euro planen ihr Geschenkbudget um 24 Prozent zu kürzen, Wert so gering wie nie
  • Gutverdiener wollen so viel ausgeben wie vor einem Jahr
  • Weniger Einkäufe per Internet als im Vorjahr geplant, Einkaufszentren werden wieder beliebter
  • Weihnachtsevents als Chance für den stationären Handel – Gesundheitssorgen treten in den Hintergrund

Inflation und Kaufkraftverluste fordern ihren Tribut auch beim Verschenken. Vor allem Bundesbürger mit geringem oder mittlerem Einkommen wollen oder müssen in diesem Jahr zu Weihnachten den Gürtel enger schnallen und bei den Geschenken sparen. Am stärksten betroffen sind Haushalte mit einem Nettoeinkommen unter 25.000 Euro: In dieser Gruppe sollen die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr deutlich – von 158 Euro im Vorjahr auf 120 Euro - sinken. Das entspricht einem Rückgang um 24 Prozent und ist der geringste Wert, seit diese Daten seit 2008 von EY erhoben werden.

Doch auch Haushalte mit mittleren Einkommen müssen sparen. Nur wer mehr als 70.000 Euro verdient, hat ein im Vergleich zum Vorjahr nahezu identisches Weihnachtsbudget: Es steigt um ein Prozent, von 430 Euro auf 435 Euro. Im Durchschnitt planen die Befragten Weihnachtsausgaben in Höhe von 252 Euro – das ist der niedrigste Wert seit 2014.

Immerhin gibt es für Deutschlands Innenstädte frohe Kunde: Die Bundesbürger zieht es zum Weihnachtsshopping wieder stärker in die Ladenzeilen. Der Anteil der Kundinnen und Kunden, die wieder Lust auf ein vorweihnachtliches Shoppingerlebnis haben, steigt auf 41 Prozent. Fast jeder Dritte (32 Prozent) sagt außerdem, dass er sich auf Weihnachtsevents in Innenstädten und Shopping Malls freut.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Basis der Studie ist eine repräsentative Umfrage unter mehr als 1.000 erwachsenen Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland, die im November 2022 durchgeführt wurde.

Michael Renz, Leiter des Bereichs Konsumgüter und Handel bei EY Deutschland: „Gerade diejenigen, die am wenigsten verdienen, müssen den Gürtel am engsten schnallen. Vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern geht es aktuell vor allem darum, irgendwie über die Runden zu kommen. Schenklaune will da nicht so richtig aufkommen. Anders sieht es bei den Gutverdienern aus – Anbieter von Luxuswaren können hier profitieren. Aber auch Geschäfte und Warenhäuser, die Produkte der gesamten Preispalette anbieten, indem sie noch stärker auf Luxusartikel setzen. Denn bei Haushalten mit hohen Einkommen sitzt das Geld aktuell durchaus noch locker.“

Kundinnen und Kunden wieder mit mehr Lust auf vorweihnachtliches Shoppingerlebnis

Die Lust der Kunden auf Weihnachtsstimmung beim Shopping kehrt langsam zurück: Der Anteil derer, die sich auf winterliche Deko, Kunstschnee und Co. freuen steigt von 38 Prozent im Vorjahr auf 41 Prozent. Renz: „Die Talsohle ist offensichtlich durchschritten, Innenstädte und Betreiber von Einkaufszentren können durch weihnachtliche Angebote und ein festliches Ambiente bei den Kundinnen und Kunden punkten und sie wieder verstärkt in die Geschäfte locken.“

Dies sei auch nötig, denn das Niveau von vor der Coronakrise ist aktuell noch nicht wieder erreicht, so Renz. Vor der Pandemie sagten noch knapp drei von fünf Befragten (59 Prozent), dass ihnen das vorweihnachtliche Shoppingerlebnis in der Stadt oder im Einkaufszentrum wichtig sei. Renz: „Es ist nun die Aufgabe des stationären Handels, dieses Feuer wieder zu entfachen und die Begeisterung der Konsumenten zu wecken. Denn die Verbraucherinnen und Verbraucher sehnen sich nach zwei Jahren mit stark abgespeckten Weihnachtsaktivitäten in Innenstädten und Einkaufszentren wieder nach dem Duft von gebrannten Mandeln und Glühwein, nach weihnachtlich beleuchteten Innenstädten. Für viele Kundinnen und Kunden gehört das zum weihnachtlichen Shoppingerlebnis dazu – und es kann deshalb ein wichtiger Faktor für den stationären Handel sein, um Konsumenten weg vom digitalen Einkaufskorb hinein in die Ladenzeilen zu locken.“

Einfach abschalten und shoppen: Gerade in unsicheren Zeiten haben zahlreiche Kundinnen und Kunden diesen Wunsch. Fast jeder Dritte (32 Prozent) sagt, dass vorweihnachtliche Veranstaltungen und Weihnachtsmärkte ein zusätzlicher Anreiz für eine Shoppingtour in der Innenstadt oder dem Einkaufszentrum sind.

„Die Strategie, zu Weihnachten mehr Menschen zu einem Besuch der Innenstadt zu motivieren, könnte auch deshalb aufgehen, weil die Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich weniger Angst vor Corona haben“, so Renz. Aktuell sagt nur etwas mehr als ein Drittel der Befragten (36 Prozent), dass sie, um ihre Gesundheit zu schützen, lieber im Internet shoppen. Vor zwei Jahren zur Hochzeit der Pandemie waren es noch fast zwei Drittel (62 Prozent).

Weniger Einkäufe im Internet, Einkaufszentren können leicht zulegen

Trotzdem werden die Deutschen auch in diesem Jahr das meiste Geld für Weihnachtsgeschenke im Internet ausgeben. 111 Euro, sieben Euro weniger als im Vorjahr, haben die Befragten fürs Onlineshopping eingeplant. Dies bedeutet einen Anteil von 44 Prozent bei den Weihnachtseinkäufen. Leicht zulegen können dagegen Einkaufszentren, wo Verbraucherinnen und Verbraucher im Schnitt 30 Euro ausgeben wollen, vier Euro mehr als 2021. Zusammen mit dem Anteil der Kundinnen und Kundinnen, die ihre Einkäufe im Kaufhaus erledigen wollen, ergibt dies einen Marktanteil von 21 Prozent.

Und was genau landet im Einkaufswagen der Deutschen? Vor allem Gutscheine: Fast jeder Zweite (44 Prozent) plant einen solchen oder direkt Geld zu verschenken. Etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) will Spielzeug kaufen. Knapp dahinter landen Lebensmittel und Süßwaren, Bücher sowie Kleidung (jeweils 34 Prozent).

Auch die Nachhaltigkeit spielt weiter eine große Rolle beim Weihnachtsshopping, zwei Drittel (66 Prozent) sagen, dass sie beim Einkauf ihrer Geschenke darauf achten. Frauen (70 Prozent) shoppen bewusster als Männer (62 Prozent), Haushalte mit höheren Einkommen achten stärker auf Nachhaltigkeitsaspekte als Singles, Paare oder Familien mit geringen Einkommen. Allerdings: Vor einem Jahr sagten noch sieben von zehn Verbraucherinnen und Verbrauchern (71 Prozent), dass sie Wert auf umweltbewusstes Einkaufen legen.

Aktuell achten Kundinnen und Kunden in der Küche und unter dem Weihnachtsbaum (auf den jeder fünfte Befragte verzichtet) auf Ressourcenschonung: Jeweils 38 Prozent der Befragten wollen durch den Einkauf regionaler Lebensmittel und Vermeidung bzw. Reduzierung von Verpackungsmüll und Geschenkpapier nachhaltiger sein. Die Geschenke selbst sollen dieses Kriterium nur bei knapp einem Drittel der Kundinnen und Kunden (29 Prozent) erfüllen.

Die aktuelle Studie „Weihnachtsumfrage 2022“ können Sie hier kostenlos bestellen.

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