Pressemitteilung
05 Nov. 2025  | Stuttgart, Germany

Bundesbürger wollen im Schnitt 259 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben

  • Die durchschnittlichen Ausgaben für Präsente und Co. sinken in diesem Jahr um sechs Euro gegenüber 2024
  • Vor allem Familien mit Kindern schnallen den Gürtel enger und wollen acht Prozent weniger ausgeben als im Vorjahr
  • Steigender Anteil der Kundinnen und Kunden, die online nach Weihnachtsgeschenken suchen
  • Beliebtestes Geschenk sind Gutscheine und Geld – 48 Prozent wollen ihren Lieben diese Art Präsent zukommen lassen
  • Lust auf Weihnachtsmärkte und vorweihnachtliches Shoppingerlebnis bleibt weiter unter Vor-Corona-Niveau

Etwas weniger zur Bescherung als im Vorjahr: Bundesbürgerinnen und -bürger wollen in diesem Jahr im Schnitt nur noch 259 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben – sechs Euro bzw. zwei Prozent weniger als 2024. Die bisherigen Rekordwerte der Jahre 2018 bis 2020 mit jeweils 282 bzw. 281 Euro werden damit erneut deutlich unterschritten.

Besonders stark müssen Familien mit Kindern sparen, bei ihnen sinken die Ausgaben für Feiertagseinkäufe in diesem Jahr um satte 27 Euro – minus acht Prozent – von 359 Euro im Jahr 2024 auf aktuell 332 Euro. Während das Budget in den westlichen Bundesländern insgesamt um drei Prozent sinkt, von 266 Euro auf 258 Euro, steigt es im Osten der Republik leicht an: von 264 Euro auf 268 (Plus 1,5 Prozent).

Das mit Abstand beliebteste Geschenk – bei 48 Prozent der Befragten – ist 2025 erneut der Geschenkgutschein beziehungsweise Bargeld. Dahinter landen Lebensmittel und Süßwaren (36 Prozent) auf Platz zwei, gefolgt von Spielwaren (33 Prozent), gedruckten Büchern (31 Prozent) und Kleidung (30 Prozent).

Leicht steigende Ausgaben sind für Lebensmittel und Süßwaren (26 Euro, plus ein Euro), Veranstaltungsbesuche (19 Euro, plus zwei Euro), Schmuck (12 Euro, plus ein Euro) und Unterhaltungselektronik (9 Euro, plus zwei Euro) budgetiert. Rückläufig sollen die Ausgaben hingegen vor allem Bei den großen Posten Geschenkgutscheine bzw. Geld (56 Euro, minus drei Euro) und Spielwaren (33 Euro, minus drei Euro) sein.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Basis der Studie ist eine repräsentative Umfrage unter mehr als 1.000 erwachsenen Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland, die Mitte bis Ende Oktober 2025 durchgeführt wurde.

Dirk Seng, Partner bei EY: „Die Kauflaune der Kundinnen und Kunden ist aktuell sehr gedämpft. Gründe dafür sind die hohe Inflation der vergangenen Jahre, die schwache Wirtschaftslage und wieder aufkommende Sorgen um Arbeitsplätze. Das wird sich auch im Weihnachtsgeschäft bemerkbar machen: Es wird verstärkt an Geschenken gespart. Besonders Familien mit Kindern – traditionell mit den höchsten Geschenkbudgets – wollen ihre Ausgaben zurückfahren.“

Immerhin, so Seng, halte sich der Rückgang mit zwei Prozent im Rahmen: „Der Handel wird sich besonders ins Zeug legen müssen, um bei den Menschen Kauflaune zu entfachen.“ Allerdings gibt Seng zu bedenken: „Gerade in herausfordernden Zeiten haben Menschen das Bedürfnis, sich und ihren Liebsten etwas Gutes zu tun. Das Weihnachtsgeschäft ist daher noch nicht verloren – doch kreative Lösungen sind gefragt. Ein früher Wintereinbruch könnte zusätzlich Impulse setzen, etwa für den Verkauf von Wintermänteln, Schals und Mützen.“

Weihnachtsmärkte locken nur vier von zehn Verbrauchern in die Innenstädte

Aktuell allerdings sind die Bundesbürger nicht in Weihnachts-Shopping-Laune: Nur für 42 Prozent der Befragten ist das vorweihnachtliche Shopping-Erlebnis etwa in der Innenstadt oder in Einkaufszentren wichtig. Damit liegt der Anteil exakt auf dem Niveau des Vorjahres, aber deutlich unter dem Vor-Corona-Wert: Im Jahr 2019 hatten noch 59 Prozent angegeben, dass ihnen das vorweihnachtliche Shopping Spaß macht.

Und: Aktuell sagen nur knapp vier von zehn Befragten (37 Prozent), dass Weihnachtsmärkte und ähnliche Veranstaltungen für sie ein zusätzlicher Anreiz für den Besuch der Innenstädte sind. 2019 waren Weihnachtsmärkte noch für 41 Prozent der Verbrauer ein zusätzlicher Anreiz für einen Shoppingtrip in die Innenstadt, 2018 sogar für 44 Prozent.

Seng: „Strahlende Lichter, volle Einkaufsstraßen mit festlichen Holzbuden, der Duft von gebrannten Mandeln: Weihnachtsmärkte und kleinere Events in Einkaufszentren waren bis zur Coronazeit eine hervorragende Möglichkeit, Kundinnen und Kunden anzuziehen und in Festtagsstimmung zu versetzen. Heute müssen wir jedoch feststellen: Die Pandemie wirkt nach. Die Lust auf solche Veranstaltungen ist bei vielen noch nicht vollständig zurückgekehrt. Das erschwert es dem stationären Handel zusätzlich, Menschen in die Innenstädte zu holen und ihre Kauflaune zu steigern.“

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen stationärem und Online-Handel

Es profitiert der Online-Handel: Besonders viel Geld wird mit 120 Euro im diesjährigen Weihnachtsgeschäft online ausgegeben – zwei Euro mehr als 2024. Immerhin: Auch die geplanten Ausgaben, die auf Kaufhäuser und Einkaufszentren entfallen, sollen steigen: sogar um acht Euro auf 55 Euro. Fachgeschäfte müssen hingegen mit Einbußen rechnen – die geplanten Ausgaben sinken von 56 auf 51 Euro. In Discountern und Supermärkten sollen nur noch 18 Euro für Geschenke ausgegeben werden – minus sechs Euro.

„Online wächst zwar weiter“, sagt Seng, „doch der stationäre Handel schlägt sich erstaunlich gut. Die Kundinnen und Kunden schätzen nach wie vor die persönliche Beratung vor Ort und die Möglichkeit, Produkte direkt mitzunehmen. Allerdings punktet der Onlinehandel zunehmend mit Innovationen: Digitale Kaufberater, häufig unterstützt durch Künstliche Intelligenz, sollen das Einkaufserlebnis weiter verbessern. Und am Ende bleibt für viele der Preis entscheidend – hier hat der Onlinehandel meist die Nase vorn.“

Hier können Sie die Studie kostenlos bestellen.

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EY im Überblick

EY* ist eine der großen deutschen Prüfungs- und Beratungsorganisationen. In der Steuerberatung ist EY deutscher Marktführer. EY beschäftigt mehr als 11.100 Mitarbeitende an 18 Standorten. Gemeinsam mit den rund 395.000 Mitarbeitenden der internationalen EY-Organisation betreut EY Mandanten überall auf der Welt.

EY bietet sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung, Strategy and Transactions, Consulting und Immobilienberatung.

*Der Name EY bezieht sich in diesem Profil auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.

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