Die Baukonjunktur bleibt 2025 abgespannt. Nach einem deutlichen Rückgang der Bauaktivität im Jahr 2024 und einem weiteren leichten Minus von 0,8 Prozent im Jahr 2025 wird erst ab 2026 eine Trendwende mit einem Wachstum von 1,2 Prozent erwartet. Unsicherheiten durch volatile Finanzierung, hohe Baukosten sowie geopolitische und wirtschaftliche Instabilität führten zuletzt zu Zurückhaltung bei den Investitionen – besonders im Wohnungsneubau und bei Renovierungen. Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Bedarf an Wohnraum hoch und die Rahmenbedingungen verändern sich schrittweise. Ab 2026 dürften stabilere Bauzinsen, ein positiverer Konjunkturausblick sowie politische Impulse – etwa Bürokratieabbau und geplante Infrastrukturinvestitionen – für eine nachhaltige Erholung sorgen.
Bauaktivität im Hochbau 2024 rückläufig
Ein Blick zurück zeigt einen neuerlichen Rückgang: Im Jahr 2024 verzeichnete der Hochbaumarkt ein reales Minus von 3,6 Prozent auf 281 Milliarden Euro. Zu den wichtigsten Gründen gehört eine Investitionszurückhaltung bei Neubauten aufgrund von gestiegenen Bauzinsen und -kosten, konjunktureller Unsicherheit, Reallohnverlusten sowie politischen Rahmenbedingungen wie Mietobergrenzen.
Besonders stark betroffen war der gewerbliche Wohnungsbau mit einem Rückgang der Baugenehmigungen um 22 Prozent. Trotz leichter Entspannung durch sinkende Bauzinsen und sich konsolidierende Baukosten wird ein positiver Effekt frühestens 2026 erwartet. Renovierungen, sonst stabilisierend, gingen ebenfalls zurück, vor allem bei energetischen Sanierungen. Die Baukosten blieben hoch, wobei der Preisanstieg zuletzt moderater ausfiel. Der Auftragsbestand schrumpfte im Wohnungsbau um 7,9 und im Wirtschaftsbau um 4,5 Prozent. Während der öffentliche Bau ein Plus von 7 Prozent verzeichnete, blieb der Wohnungsbau mit einem Rückgang der Auftragseingänge um 1,5 Prozent schwach. Insgesamt sank die Zahl der Baugenehmigungen im Hochbau um 11 Prozent. Eine reduzierte Bautätigkeit in den Folgejahren ist wahrscheinlich, auch wenn aufgeschobene Projekte aus Vorjahren noch realisiert werden könnten.